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2021, das zweite Jahr der Pandemie, verlangte uns allen wieder viel ab.
2020 brachte uns schon Hyghienekonzepte, Alltagsmasken und jede Menge Einschränkungen.
In 2021 waren aus Alltagsmasken nicht nur medizinische Masken, sondern sogar FFP2- Masken in einigen Bereichen zur Pflicht geworden (zumindest zeitweise). Neben A – H – A (Abstand, Hyghiene, Alltagsmaske) kam nun auch „3G“ (geimpft oder getestet oder genesen) bzw. „2G“ (geimpft oder genesen) und teilweise auch ein „plus“ (getestet) dazu.
2021 war wieder ein Jahr, in dem mir Abstand fehlte, obwohl wir alle Abstand halten mussten. Wieder waren kaum Treffen mit anderen Menschen möglich, ich verlebte zum allerersten Mal eine Babyzeit ohne Kurse im Geburtshaus. Das jüngste Kind kennt immer noch keine Gleichaltrigen und erkennt auch die Großeletren nicht wieder, da die Abstände so groß sind.
Triggerwarnung für Frage 01! | CN (content notice) für Depression
01. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Boah, sehr schwer. Es waren wieder sehr viele dunkle Tage dabei, Tage scheinbar ohne Ausweg. Als im späten Frühling/ frühen Sommer die Infektionszahlen wieder hoch gingen, als ich wieder wochenlang alle Kinder zuhause hatte und beschulen/ beschäftigen musste, da schrammte ich wohl sehr nah an einer Depression vorbei. Ich sah abends schon keinen Sinn mehr im Schlafen gehen, weil sich am nächsten Tag wieder nichts an unserer Lage ändern liesse: Druck von außen den Schulstoff durchzuziehen, aber 5 Kinder zuhause, deren Bedürfnisse sich nicht unter einen Hut bringen liessen, egal wie sehr ich mich anstrengte. Die Angst vor einer Infektion und vorerst keine Aussicht auf eine Impfung. Ich war neidische auf jede*n, der ein Bild vom Impf- Arm postete.
Mein Wunsch nach Ruhe wurde manchmal riesig und ich stellte mir sogar vor, wieviel Ruhe ich hätte, wenn ich das Auto einfach in voller Fahrt gegen einen Baum setzen würde. Nichts tun müssen, nicht reagieren müssen, nichts hören und nichts denken müssen. Nur Stille, drinnen wie draußen. Der Gedanke an meine Familie hielt mich davon ab – und die fehlende Gelegenheit in diesen wenigen Momenten. Viel schlimmer war mein Schreck darüber, dass mir so ein Gedanke überhaupt in den Sinn kam. „Sowas darf man doch nicht denken!“
Ich fürchte, diese Pandemie hat ihre negativen Spuren tief eingraben.
Ständig auf Reserve unterwegs zu sein, ständig mit den ganzen negativen Nachrichten und dieser Bedrohung durch ein unsichtbares Virus klarzukommen und sich kaum schützen zu können – ich fühle mich nach diesem zweiten Pandemiejahr mit neurodiversem Sohn und seinen Ausrastern wahnsinnig gealtert und ausgelaugt und immer auf dem Sprung irgendetwas erledigen zu müssen, weil schon morgen wieder alle Kinder zuhause sein oder wir krank werden könnten und ich dann tagelang zu nix komme außer Lebenserhaltung. Das Haus und der Garten verkommen, Unterhaltungsarbeiten wurden zuerst aufgeschoben und gingen dann unter und mir tut es jedes Mal weh wenn ich sehe, wie viel größer oder teurer die Arbeit dadurch wird.
Licht brachte vor allem die Impfung von uns Eltern, die längeren Tage (wenn auch der Sommer diesen Namen nicht verdiente), dann auch die erneute Öffnung der Schulen, unser aller Genesenenstatus im Herbst und vor allem die Kleinste mit ihrem zuckersüßen Lachen.
Dann waren da aber auch wieder so viele tolle Momente mit den Kindern und dieses unglaubliche erste Babyjahr der Schneeflocke und etliche andere kleine und größere Freuden.
Jetzt, im Rückblick, würde ich 2021 eine 5 geben. Eine 5 wie die Antwort „Muss ja“ wenn ich gefragt werde, wie es mir geht.
02. Zugenommen oder abgenommen?
Plus 11.5 Kilo waren es bis zur Geburt kurz vor Silvester 2020/21 gewesen. Davon wieder runter sind ein Jahr später sogar ein bis zwei Kilo mehr. Es stagnierte sehr lange im Sommer bei +3 Kilo zum Vorschwangerschaftsgewicht, die gingen dann auch erst nach dem Abstillen weg. Und dann noch ein klein wenig mehr, womit ich mich sehr wohl fühle und wieder Stand 2019 ungefähr bin.
Mittlerweile passen mir wieder alle Sachen von vor der Schwangerschaft, allerdings ist mein Bauch noch deutlich weicher, darf ja auch.
03. Haare länger oder kürzer?
Zuerst zwischen Ohrläppchen unnd kinnlang, seit Ende September sehr kurz und sehr happy damit! Vor allem können so die kurzen Haare am Ansatz gut beiwachsen.
04. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich merkte abends vor dem TV, wie ich die Stirn runzle und die Augen anstrenge. Laut Augenarzttermin Ende November bin ich aber auf einem Auge 0.5 Dioptrin kurzsichtig. Das könne das andere Auge noch super ausgleichen, Brille vorerst unnötig.
05. Mehr Kohle oder weniger?
Elternzeit, aber mit deutlich weniger Einkünften im Veranlagungszeitraum.
06. Besseren Job oder schlechteren?
Ich vermisse es immer noch, ins Büro zu gehen und dort etwas zu tun, was nicht wieder sofort schmutzig, verzehrt oder kaputt gemacht wird. Wahrscheinlich ist es aber auch eine Sehnsucht nach Alltag und Sicherheit im Allgmeinen. Mein Fokus ist nach 3 Jahren Elternzeit, davon knapp 2 Jahre mit Pandemie, mittlerweile so eng auf Kinder und Haushalt, dass ich richtiggehend nach Kunst, Kultur und Austausch auf Augenhöhe lechze.
07. Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr, deutlich mehr (siehe Frage 14).
08. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Wieder einiges an Lebenserfahrung, positive wie negative.
Neue bzw. tiefere Falten im Gesicht. Die einzelnen grauen Haare finde ich nun immer öfter in kleinen Grüppchen.
Viele neue Menschen in unserem Leben als Eltern eines neurodiversen Kindes.
09. Mehr bewegt oder weniger?
Einen Rückbildungskurs online absolviert. Im Anschluss wieder (nach Möglichkeit) 2-3x die Woche Yoga gemacht.
Einiges, dass ich im Herbst 2020 in Bezug auf die Neurodiversität des Sohnes anstiess, lief recht schnell an, anderes erst später, einiges ist immer noch offen, weniges kam sogar neu dazu.
10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Den Masken sei Dank wieder sehr wenige eigene, eher in Richtung Schnupfen/ Magenverstimmung gehend. Schlimm Rücken im Spätherbst (ich tippe auf ISG). Plus Corona als Impfdurchbruch.
11. Davon war für Dich die Schlimmste?
Corona im Spätsommer, das wohl der Mann mit nach hause brachte und uns alle sieben infizierte bzw. auch mir einen Impfdurchbruch bescherte. Dazu die unterschwellige Angst vor Folgeschäden, auch wenn alle Verläufe eher glimpflich ausgingen. Das längste waren 4 Wochen Quarantäne für 2 Kinder und damit auch für mich die Fessel ans Haus. Mir fehlt im Grunde genommen einn ganzer Monat.
12. Der hirnrissigste Plan?
Hm, ich kann mich an nix erinnern.
13. Die gefährlichste Unternehmung?
Nicht gefährlich, aber abenteuerlich war meine Idee, im Sommer mit 4 Kindern alleine in Urlaub auf einen Bauernhof zu fahren. Es war dann aber eine wirklich positive Erfahrung und nun sind 3 Mädchen mt dem Pferde- & Reitvirus infiziert ;)
Vor dem Rückweg bekam ich schon die Warnungen vor anhaltenden Regenfällen mit und nahm sie ernst. 24h nach unserer Rückkehr stiegen die Pegel diverser Flüsse in unserer Urlaubsregion, aber auch hier massiv an und die Flutkatastrophe nahm ihren Lauf. Wir blieben zum Glück verschont, aber bei den Bildern des Ahrtals, der Eifel und auch Wuppertaler Senken oder auch bei dem Gedanken an diese eine Nacht, als dann tatsächlich ein Wupperstaudamm geöffnet wurde, bekomme ich immer noch Gänsehaut.
14. Die teuerste Anschaffung?
Für mich das Teuerste: Der Mann überraschte mich mit einem Ausflug zum Fahrradhändler und nun besitze ich einen schicken schwarzen Drahtesel, der nur mit reiner Muskelkraft betrieben wird. (Letztes Jahr sollte es für mich kein Fahrrad geben, da ich da ja schwanger war, das war ihm zu gefährlich. Wie niedlich!)
Zwei Kinder bekamen ebenfalls ein neues Fahrrad und dann war da ja auch noch der Sommerurlaub auf dem Reiterhof, wobei sich die Mädels viele Reitstunden zusammengespart hatten oder schenken ließen.
Außerdem gönnte ich mir eine Nähmaschine. Das Zubehör samt Stoffen und Schnittmustern wuchs auch langsam. Die wachsenden Erfolgserlebnisse, aber auch die Ablenkung waren und sind ganz wunderbar.
Es gab schon im ersten Lockdown Anfang des Jahres Zuwachs im Bereich Technik: Noise- cancelling- Kopfhörer für mich und den Mann (hallelujah! Nachträgliche Weihnachtsgeschenke und weltbeste Idee meinerseits) und nach 7 Jahren ein neues, günstige Tablet, das wir aber vor allem die Kinder für Hörspiele und ab und zu für Kinderserien nutzen. Das alte ließ sich vom Betriebssystem her nicht mehr updaten (daher auch diverse Apps nicht) und hatte mittlerweile eine recht kaputte USB- Buchse.
Mein Laptop gab Anfang November wegen Festplattenfehler nach 5 Jahren den Geist auf und eine Reparatur war mir nach dem Telefonat mit einem seriösen Service zu unsinnig bei der Abwägung der Kosten zur erwarteten weiteren Nutzungsdauer. Ich brauchte Ersatz, was gar nicht so einfach war.
Außerdem kauften wir zusätzliche 24 Regalmeter Ivar für das Wohnzimmer, die sich mehr als bezahlt machten, verbrachten wir doch wie schon 2020 wieder sehr viel Zeit mit den Kindern in diesem Raum.
Ich suchte mir zum Winteranfang die teuersten Schuhe meines bisherigen Lebens aus, wobei die das verschobene Weihnachtsgeschenk 2020 vom Mann waren und ein gutes Jahrzehnt halten sollten (man kann sie mehrfach einschicken zum Besohlen lassen).
Gespart haben wir dafür sehr viel bei Ausflügen, auswärts Eis/ Kuchen essen und Feiern zuhause. Die große Party zu unseren runden Geburtstagen fiel ja auch schon aus. Pandemie my ass.
Dennoch bin ich sehr dankbar, dass uns existenzielle Sorgen erspart blieben und die genannten Ausgaben (teilweise auch sehr kurzfristig) möglich waren.
15. Das leckerste Essen?
Vieles war lecker, denn ich habe auch 2021 wirklich oft und gerne geschnibbelt, gekocht und gebacken!
16. Das beeindruckendste Buch?
Bücher, fast ausschliesslich Krimis, wurden mehr und mehr zur Ablenkung für mich und ein Anreiz, die meist schlechten Nachrichten mal nicht zu schauen.
17. Der ergreifendste Film?
Wir haben wieder ein paar Serien aus den öffentlich- rechtlichen Mediatheken geschaut und ich begann, alte Staffeln von Greys Anatomy auf DVD zu gucken. Ebenfalls eine gute Möglichkeit, den Wahnsinn vor der Haustür zu vergessen.
18. Die beste CD?
Das Doppelalbum von Cro im Frühjahr gekauft und rauf und runtergehört (dabei an Daft Punk gedacht und schmerzlich an ihre Trennung erinnert worden). Sehr oft Dua Lipa gestreamt.
19. Das schönste Konzert?
Kein richtiges Konzert 2021, aber zwei Familienkonzerte in der Stadthalle mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester besucht. Die Kinder fanden es auch sehr schön, Karten für Mai sind schon gekauft.
20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Ähnlich wie 2020: Kinderbetreuung und -beschulung, Haus/ Haushalt, ganz viel mit dem Baby und auch etwas mit dem Blog sowie kreativen Projekten.
21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Mir selbst ganz alleine, weil so selten möglich | Kreativ sein beim Nähen, Zeichnen und Aquarellieren | der Familie| bei den wirklich raren Treffen mit einer Freundin
22. Zum ersten Mal getan?
Mal eben so beschlossen, Nähen zu lernen und mir eine Nähmaschine plus Zubehör gekauft | Nach dem Ende vom Wochenbett bzw nach dem Ende der Stillzeit keinen Kinderwunsch verspürt | Keramikmalen ausprobiert| Zweistelliges Blogjubiläum gefeiert | einen Online- Kurs absolviert und dann die ersten Schritte mit dem Grafikprogramm Canva gemacht | Meinen Gastbeitrag in einem Buch gedruckt gesehen
23. Nach langer Zeit wieder getan?
Wochenbett gehalten inklusive Hormone, Milcheinschuss und allerniedlichstem Babyflausch | Abgestillt, leider ohne Mitspracherecht | eine Beerdigung besucht | Fahrrad gefahren | einen Betreuungsplatz gesucht
24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Wie 2020: Corona, Lockdwon, Distanzbeschulung, schlechtsortierte Schulserver und so weiter und so fort… | Die Beerdigung meiner Oma mit maximalem Abstand und ohne anschließendes Beisammensein | Die weiterhin wenigen Möglichkeiten, sich mit der ganzen Familie zu treffen | Die Angst bei einer Coronainfektion vor dem, was da noch alles kommen könnte | Die ständigen Sorgen (vor einer Infektion, vor Anrufen/ Mails aus der Schule, vor einer neuen Virusvariante, vor einem Lockdown/ einer Quarantäne) | Immer unter Strom zu sein, weil jederzeit etwas passieren kann, was wieder alles umschmeisst | Der viel zu frühe Tod des Katers
25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Diverse Erneuerungsarbeiten in und ums Haus herum anzustoßen, da alles seine Planungszeit brauchen wird.
26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Da halten sich wohl der Noise- cancelling- Kopfhörer für den Mann und der Rucksack der Ältesten für die Quarantäne- bedingt verbotene Klassenfahrt wohl die Waage.
27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Wieder Zeit. Zeit zum Schlafen und Zeit für „Hobbies“.
Außerdem die Therapie- Wochen des Sohnes im Sommer, die eine so unfassbar gute Wendung für unser Familienleben bedeuteten.
Die Anteilnahme und Hilfe von vielen lieben Menschen – online wie offline. Während des Wochenbettes erreichten mich und uns ganz liebevoll zusammengestellte Päckchen und Pakete von Freundinnen online wie offline; in unserer Quarantäne- Zeit bekam ich ebenfalls viel Post und sogar ein riesiges Leserinnengeschenk in Form eines Adventskalenders für Näh- Begeisterte. Gerade in schwierigen Zeiten habe ich mich nicht allein gefühlt, das war einfach nur schön, denn zuhause fühlte ich mich sehr oft einsam in dem ganzen Kindergewusel.
28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Im Mai 2021: „Wir haben eine Impfdosis für Sie! Können Sie dann und dann hier sein?„
29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Im September 2021: „Dein PCR- Test ist negativ!“ und „Du bist raus aus der Quarantäne!“
30. Deine Worte des Jahres?
Offline: Baby | Online: Impfung
31. Deine Unworte des Jahres?
Offline: Testergebnis | Online: Periodenunterwäsche, Inzidenz, Selfcare
32. Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres?
Es sind nur noch wenige Blogs übrig geblieben, die ich wirklich regelmäßig lese. Dank Feedreader habe ich zwar etliche Blogs bzw ihre Beiträge im Blick, aber wirklich zu lesen schaffe ich nicht alle. Es sind vor allem Blogs von Menschen, die ich persönlich kenne, die ich regelmäßig besuche.
33. Zum Vergleich: Verlinke Deine Rückblicke der vorigen Jahre!
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020
Und nun zu Euch:
Ihr habt meinen Blog im letzten Jahr über 500.000 mal aufgerufen und ich bekomme immer wieder Gänsehaut, wenn ich das so lese!
Es ist wunderschön, dass Ihr da seid und lest, kommentiert und miterlebt!
Einige von Euch sogar schon seit Jahren und ein paar von Euch auch im realen Leben!
❤ DANKE ❤
Hoffen wir auf ein glückliches und gesundes neues Jahr und auf ein Ende dieser Pandemie.
Vielen Dank für deine Beiträge und das Teilen deines Alltags. Ich freu mich immer sehr.
Dicke Umarmung und kommt gut rein ins neue Jahr. Tany
Oh man, das war schon ein sehr krasses Jahr bei euch, kein Wunder, dass du ausgelaugt bist. Ich wünsche euch ein wesentlich besseres Jahr 2022!
Alles Liebe,
Nadine