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Da stand schon länger dieser alte Puppenwagen im Weg herum; um genau zu sein ist es ein Lauflernwagen aus Holz mit einer sehr tiefen Liegefläche (tiefer Schwerpunkt = fällt nicht so schnell um).
Den hatte ich damals für die Älteste second hand (wahrscheinlich eher third oder fourth hand) erstanden: Massiv, nur ein wenig geölt/ gewachst und toll, wenn man viel Platz hat. Weniger toll, wenn man Angst um seine Türzargen, frisch tapezierten Wände oder neue Möbel hat, denn da donnern die Kinder gerne mit dem Puppenwagen gegen.
Also gab es nach unserem Umzug ins Haus die Regel, dass der Wagen nur noch auf der Gartenterrasse gefahren werden darf. Das klappte auch ganz gut, bis es ein wenig herbstlicher wurde. Da verzog sich dann das Holz aufgrund der veränderten Luftfeuchtgkeit, ich musste ständig die Räder nachjustieren (die waren immer zu fest oder zu locker) und noch vor dem 2. Herbst in diesem Haus stand das Ding nur noch in der Garage. Natürlich auch, weil die Jüngste längt laufen konnte und nun lieber andere Puppenwagen/-buggys bespielte.
Wohin aber nun mit dem Lauflernwagen? Zum Wegschmeissen zu schade, zum Verkaufen zu ramponiert und zum Verschenken via Kleinanzeigen hatte ich keinen Nerv. Stattdessen schwebte mir etwas anderes vor:
Ich würde den Puppenwagen anstreichen und mit Blumen bepflanzt in den Vorgarten stellen!
Dort gibt es nämlich eine Lücke im Beet, da wo die Abdeckungen des Revisionsschachtes sind. Diese Luke/n finden sich (rund oder eckig) eigentlich vor fast jedem Haus, dort wird nämlich im Falle eines Rohrbruchs/ einer Verstopfung/ whatever nachgeschaut, ob es auf der einen oder anderen Seite der Grundstücksgrenze passiert ist (sprich Hauseigentümer oder Stadt/ Strassenbetrieb verantwortlich sind).
Im Baumarkt entschied ich mich für eine Wetterschutzfarbe in einem satten Rot und kaufte mal hier, mal dort auch noch etwas Schmirgelpapier, einen Pinsel, ein Set mit Walze und besonders diese Schale für Farbe (das ich aber gar nicht brauchte).
Einweghandschuhe, Plastikfolie zum Unterlegen und einen Schleifklotz hatte ich noch hier.
Ich schliff den ganzen Puppenwagen zuerst ein wenig an und entfernte den entstandenen Staub mit einem Handfeger.
Danach schraubte ich von innen die 4 Räder des Wagens fest, damit er auch wirklich sicher steht bzw. nicht wegrollen oder weggerollt werden kann.
Mit dem Akkuschrauber und einem Bohraufsatz durchlöcherte ich den Boden des Puppenwagens gleichmäßig, damit später das Regen- oder Gießwasser ablaufen kann. Die Bohrlöcher weitete ich mit einem größeren Bohrer oben noch etwas auf und schliff die überstehenden Holzfasern mit Schleifpapier etwas ab.
Dann ging es auch schon ans Anstreichen. Das klappte super auf einem Tische, den ich mit einer großen, aufgeschnittenen Mülltüte vor Farbspritzern schützte.
Meine selbst gekaufte Wetterschutzfarbe von Obi riecht fast gar nicht, lässt sich super angenehm mit dem Pinsel verstreichen und war so schnell angetrocknet, dass ich den ganzen Wagen samt Unterseite in einem Rutsch 2x gestrichen bekam. Die Gummiteile der Reifen strich ich einfach mit über.
Zum Trocknen kam der Wagen zuerst auf die Wiese, später stellte ich ihn regengeschützt unter.
Auf der Wiese piekte ich auch nochmal die Ablauflöcher vorsichtig mit einem Schaschlikspieß durch, denn die hatten sich teilweise beim 2. Anstrich zugesetzt.
Seit einigen Wochen steht der ehemalige Puppenwagen nun bei uns im Vorgarten – zunächst leer, inzwischen steht mein Zwergflieder drin (auch wenn die Eisheiligen noch nicht vorbei sind).
Vielleicht wandert der Wagen auch für zukünftige Küchenkräuter auf die Terrasse, mal sehen. Momentan aber steht er eigentlich ganz gut im Vorgarten!