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Schon vor unserem Umzug ins neue Haus wusste ich: Ich will den Beistelltisch aufarbeiten, auf dem bisher unser Fernseher stand. Das gute Stück hatte meine Mutter vor über 20 Jahren vom Trödel mitgenommen und an mich weitergereicht, als sie es nicht mehr brauchte. Ich mag die leicht verschnörkelte Form der gedrechselten Beine und die Verzierungen unter der Tischplatte sehr. Nur die dunkelbraune, teils zerkratzte Farbe, die gefiel mir gar nicht.
Im neuen Haus angekommen stellte sich schnell heraus, daß die Älteste für ihr Mädchenzimmer noch einen Nachttisch braucht. Ihren alten Nachttisch aus Einzelkindzeiten fand ich auseinandergeschraubt unter unserem Bett; er stammte von Ikea und ist aus unbehandeltem Holz.
Da ich von den neuen Kreidefarben sehr angetan war und diese vor allem eine gute Deckkraft versprachen, bestellte ich 2 kleine Töpfe Farbe Chalky Finish in lavendel (passend zum Mädchenzimmer) und weiss (für unser Wohnzimmer) sowie einen kleinen Topf Chalky Finish Klarlack Ultramatt für die Tischplatten, die sollten nämlich einen feuchten Glasabdruck oder auch mal ein wenig verschüttete Flüssigkeit aushalten können (alles von Rayher*; jeweils 118ml) .
Inhaltverzeichnis:
Materialliste/ Vorbereitungen:
- Schleifpapier (80er/100er/120er)
- Schleifklotz
- kleiner Besen
- Malervlies/ alte Decke
- Pinsel
Pinsel und Malervlies zum Unterlegen waren noch von unserer Haussanierung vorhanden, Schleifpapier ist eh immer in der Werkzeugkiste, so daß ich in meinen letzten Elternzeitwochen (als auch die Jüngste in der KiTa eingewöhnt war) endlich mit meinem Projekt beginnen konnte!
Den unbehandelten Nachttisch entstaubte ich gründlich, schliff ihn ein wenig mit Schleifpapier glatt und fegte den Schleifstaub gut ab.
Den braunen Sofatisch musste ich etwas aufwändiger vorschleifen, da er lackiert war und einige Verzierungen aufweist.
Der Anstrich mit Chalky Finish – Ein Nachttisch in rose
Nach dem leichten Schliff des Nachttisches begann ich direkt mit dem 1. Anstrich und schaute vor allem bei den sichtbaren Schraubenköpfen, daß diese gut mit Farbe bedeckt sind und strich diese insgesamt 1x dick ein und später die ganze Seitenfläche über. Die Farbe an sich ließ sich super verteilen, deckt auf dem unbehandelten Untergrund hervorragend auch mit nur einer Schicht, trocknet schnell und vor allem auch sehr matt ab.

Das unbehandelte Holz sog die Farbe allerdings so gut auf, daß ich den Tisch mit den 118ml gar nicht komplett fertig bekam. Ich musste abbrechen und Farbe nachkaufen, vergriff mich allerdings und bestellte statt lavendel nun rose nach. Das passte zum Glück insofern, als daß nur die Seitenflächen noch ungestrichen waren. Diese wurden dann rose und die Deckplatte ebenfalls übergestrichen, der Rest blieb lavendel und ein hübscher Two-Tone- Look entstand.
Als alles zwei Tage lang durchgetrocknet war, bekam die Oberseite des Tisches ihren Schutzanstrich mit dem matten Klarlack (im Hintergrund sieht man den anderen Tisch in weiss, zu dem ich später noch kommen werde)

Der Mattlack trocknete ebenfalls erstaunlich schnell, allerdings lösten sich plötzlich alle 3 Schichten Farbe/ Lack von den Astlöchern – und nur von den Astlöchern! Ziemlich häßlich!

Da ich auch beim weissen Tisch Probleme mit dem getrockneten Klarlack bekommen hatte (siehe unten), entschied ich mich, die rosane Tischplatte nochmals leicht anzuschleifen und dann einfach nochmal mit der Kreidefarbe überzustreichen. Der letzte Anstrich deckt den mattlack und auch die Astlöcher zum Glück hervorragend ab.

Nach einer Trockungszeit von 1-2 Tagen konnte der Nachttisch an seinen Bestimmungsort gestellt werden und ist erstaunlich resistent gegen Verschmutzungen – auch ohne Klarlackschicht!
Upcycling eines Beistelltisches: Aus dunkelbraun mach weiss!
Bei dem dunkelbraunen Beistelltisch, der später weiss im Wohnzimmer stehen soll, fielen die vorbereitenden Schleifarbeiten etwas aufwändiger aus. Vor allem die verschnörkelten Beine und die vielen kleinen Ecken erforderten viel Kleinarbeit. Doch dann konnte mit dem ersten Anstrich begonnen werden.

Auch bei dem braunen Tisch reichte das kleine Farbtöpfchen noch nichtmals für einen kompletten Voranstrich. Mit zwei Schichten bei den Beinen und drei Schichten bei der Tischplatte deckte die Kreidefarbe jedoch hervorragend! Nach einigen Tagen Trocknungszeit bekam die Oberseite ebenfalls eine Schutzschicht aus Mattlack.

Doch wie oben schon angekündigt, gab es bei der lackierten Fläche nach dem Trocknen wahrlich unschöne Überraschungen: Viele kleine Haarrisse überzogen plötzlich die komplette Tischplatte! Ich war ein bisschen frustriert; während des Trocknens hatte alles so gut ausgesehen! Andererseits paßte es irgendwie zum Tisch und seiner Form und sah sehr nach gewolltem Shabby Chic aus.

Um die Oberfläche ein bisschen ebener zu bekommen, schliff ich vorsichtig mit der 120er Körnung drüber und dann durfte der Tisch endlich ins Wohnzimmer einziehen!

Auch die weisse Tischplatte ist recht schmutzunempfindlich. Im direkten Vergleich zu den Tischbeinen fällt jedoch auf, daß sie durch den Mattlack ein bisschen gelblicher ist.
Mein Fazit:
Die Kreidefarben von Rayher* eigenen sich hervorragend zur Aufarbeitung von unbehandelten wie auch behandelten Holzoberflächen. Den Mattlack kann ich nicht weiteremfehlen; die Risse und Abplatzungen könnten jedoch auch an zu wenig Trocknungszeit gelegen haben. Wahrscheinlich hätte auch der Chalky Finish Blocker aus der Serie verhindert, daß sich die Farbe über den Astlöchern wieder löst. Oder ich hätte das Wachs zum Versiegeln verwenden können.
Dennoch sind die Kreidefarben wirklich einfach zu verarbeiten und vor allem hervorragend deckend! Mit den Resten kann ich nun noch Bilderrahmen oder andere Kleinteile aus Holz passend zu den Tischen aufarbeiten.
*Sämtlich Materialen habe ich selbst gekauft und dieser Beitrag entstand ohne irgendwelchen Support!