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Spritpreise bis über 2.30 Euro, Diesel ist plötzlich teurer als Benzin.
Gas- und auch Strompreise steigen. Lebensmittel werden fast alle teurer. Mehl und Sonnenblumenöl sind schwierig für uns zu bekommen, woanders werden wieder Hefe und Toilettenpapier knapp.
Das alles sind Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Pandemie, die allumfassender scheint als jemals zuvor.
Ich kann nur noch erstarrt zusehen, mein Vertrauen in die Politik ist erschüttert.
Die Clubs öffnen wieder und pünktlich 2 Wochen nach Karneval steigen die Inzidenzen, v.a. in Köln und Düsseldorf, aber kein Hahn kräht danach.
Die Maskenpflicht wird eine Woche vor den Osterferien in den Geschäften, aber auch in den Schulen fallen, das wurde nun beschlossen. Nach den Osterferien wird außerdem in den Schulen wie auch den KiTas nicht mehr getestet bzw. werden auch keine Tests mehr für zuhause ausgegeben. Weitere „Erleichterungen“ bei der Quarantäne sollen für alle kommen.
Ich kann wieder nur erstarrt zusehen.
Die Wissenschaft empfiehlt ein Festhalten an altbewährten Maßnahmen, Krankenhäuser und Arztpraxen laufen auf Anschlag, einige Schulen stellten wegen zuvieler Fälle auf Distanzlernen um, Inzidenzen von weit über 1000 sind normal geworden, aber die Politik beschliesst massive Lockerungen und schiebt deren Begrenzung auf Länderebene ab.
Durchseuchung in 3, 2, 1…
Überall zarte Triebe, die an Ästen oder in der Erde erscheinen. Frühblüher zuerst bei mir auf der Küchenfensterbank (gekauft für die Seele), dann auch im Vorgarten und auf Toms Grab, dabei ist die Tulpenzeit in den Geschäften schon fast wieder vorbei.
Eine Woche lang mit Sonnenschein und blauem Himmel. Die wenige Zeit, die ich draussen verbrachte, reichte zum Glück aus, so dass mein fahles Gesicht jetzt wieder die Farbe meines Puders hat. Und es tat soooo gut! Vitamin D und Zink supplementiere ich immer noch, Eisen neu dazu – mein eingerissener Mundwinkel macht immer noch Probleme.
Der Baumfäller hat am Monatsende endlich die Wurzeln gefräst, wir haben jetzt eine braune Hügellandschaft im hinteren Gartenbereich.
Nun steht die Reparatur des Gartenzauns an, damit wir endlich auch mit der Kurzen in den Garten können, die rennt sonst direkt zu den Nachbarn und von dort Richtung Strasse.
Glücklich habe ich die Terrasse gekärchert und mich ein wenig auf den Sommer gefreut, auch wenn der Garten wie ein Schlachtfeld aussieht.
Die Kinder an der Hangelleine beobachtet und gestaunt, wie kräftig und ausdauernd die June doch ist.
Die machte ausserdem das Seepferdchen und ist wie wir Eltern verdammt stolz darauf.
Der stolze Sohn hat nun einen Ausweis für die Stadtbücherei und vielleicht wird er diese irgendwann auch alleine besuchen können.
Wir sortierten und probierten Sandalen durch, da hatte ich im Februar schon mal was mitbestellt, die Älteste bekam HeyMarlys und alle Kinder stehen jetzt gut da. Ich selbst bekam neue Birkenstock (das 3. Paar in silber), die Jüngste winzig kleine Gummistiefel, June und Bub noch Sneaker.
Ich startete mit Staffel 15 von Greys Anatomy und wurde fast fertig.
Ich ging teilweise aber auch sehr früh mit Buch ins Bett, weil ich selbst so fertig war.
Ich habe weiterhin darauf geachtet, nicht zu viele Nachrichten zu konsumieren.
Desweiterem habe ich radikal bei Newslettern ausgemistet, auch bei Instagram meine fast 450 abonnierten Kanäle mal durchgesehen und ein paar ausgemistet.
Das Auto war kaputt, was uns zusätzliche Organisation und Sorgen brachte. Zum Glück nur zu viel Öl, so dass sich die finanzielle Belastung in Grenzen hielt.
Der Sohn war beim Röntgen, aber sein kleiner Zeh ist nicht gebrochen.
Die KiTa hatte wieder Notbetrieb und für uns tageweise sogar zu, weil zu wenig Personal verfügbar war.
Das Entwicklungsgespräch über die 5jährige verlief sehr erfreulich und war wirklich ganz wunderbar, nur eine Sache hallt bei mir massiv nach: Das Sonnenkind würde schon öfter in der Einrichtung davon erzählen, wie wenig Zeit wir Eltern hätten, vor allem weil der Sohn und auch die Kleinste so oft Vorrang hätten. Was die Erzieher*innen aber ganz erstaunlich finden: Die 5jährige sei gar nicht eifersüchtig auf die Geschwister oder traurig darüber.
Ich erwähnte dann nicht auch noch, wieviel sie zusätzlich einstecken muss, weil June und Bub ihre schlechte Laune an ihr auslassen und sich teilweise auch körperlich abreagieren. Auf einen solchen Vorfall führen wir auch eine Verletzung oben an ihrer Ohrmuschel zurück, rot- blau- dunkel verfärbt und geschwollen, scheinbar ein Hämatom, als habe ihr jemand eins Übergebraten oder wirklich etwas übers Ohr gehauen. Sie selbst konnte es jedoch keiner Auseinandersetzung und auch keinem Kind zuordnen, es waren einige Streitereien in den Tagen davor gewesen. Wir liessen es beim Kinderarzt abklären, der zum Glück keine ensthafte Verletzung feststellen konnte.
Zuhause hat sie einen teilweise sehr nervigen Tick entwickelt, uns Eltern bei jeder Kleinigkeit aufwändig verabschieden zu müssen: Küsschen hier und dort und noch eines zur Sicherheit und eine Umarmung und noch ein Küsschen für die kleine Schwester – dabei will ich z.B. die Jüngste nur eben ins Bett bringen und bin danach wieder im Erdgeschoss. Sie scheint diese ritualisierte Sicherheit gerade sehr zu brauchen (ich kann es ihr nicht verdenken).
Eine Freundin fragte mich, wie es mir geht. Ich antwortete:
„Bin froh, dass wir alle gesund und alle 7 mindestens 2x geimpft sind, ein Dach über dem Kopf haben, uns keine Existenzsorgen wegen der gestiegenen Preise machen müssen und noch kein Atomkraftwerk hochging.
Ansonsten frisst mich der unsichere Alltag auf, die Organisation, die Wutanfälle des Sohnes, die fehlende Zeit und emotionale Kraft und mir tut es sehr weh, dass hier so oft so viel geschrien wird.
Ich kann mich anstrengen, wie ich will, es ist nie genug.
Es ist aber auch kein Ende in Sicht.“
Um nicht wahnsinnig zu werden, nähte ich einfach.
Und der Vollständigkeit halber reiche ich gleich noch ein paar Projekte nach, die ich bislang noch nicht zeigen konnte, außerdem habe ich angefangen, einige Projekte als Blogbeitrag festzuhalten (weitere werden folgen):
Moin,
du machst das gut. Bestimmt.
Ich glaube, das Gefühl, nicht genug geben zu können, ist Teil dieser Zeit bei so vielen.
Aber es ist unfair, mehr zu erwarten als möglich und wir sind alle nur Menschen mit Belastungsgrenze.
Ich wünsch dir und euch alles Gute.
Liebe Grüße
Anne
Vielen Dank für Deine Worte, liebe Anne!
Hier wird grade auch zu viel geschimpft, ich bin oft zu laut. Ich bin so schnell genervt und ungeduldig.😬
Und ja, ich hätte auch mal Zeit für nur ein Kind. Aber geht mit kleinen Geschwistern halt nicht 😏
Wie professionell du deine Nähprojekte vorstellst, wow. Überhaupt sehen die Sachen toll aus und anspruchsvoll zu nähen. Mir fehlt Ruhe und Motivation für so komplizierte neue Schnitte.
Ich habe vormittags etwa zwei Stunden Zeit ohne irgendein Kind – und die nehme ich mir (wenn kein Termin ansteht) mittlerweile ganz bewusst für Dinge, die mir Spaß machen und die mich komplett aus dem Hamsterrad aus ToDos und Sorgen rausholen: Yoga und Nähen. Oft gehe ich mit einem neuen Nähprojekt aber über einige Wochen schwanger: Vom Finden und Bestellen des Schnittmusters über die Stoffauswahl, Vorwaschen der Stoffe, Anleitung durchlesen und notwendige Größe herausfinden, Schnittmuster und Stoff zuschneiden… Teilweise läuft sowas parallel zur wachen Jüngsten, teilweise bei ihrer Einschlafbegleitung, manchmal auch abends. Dabei finde ich im Internet auch manchmal Blogbeiträge von anderen, die das favorisierte Schnittmuster oder Ähnliches nähten. Das ist teilweise enorm hilfreich (z.B. bei der Größenwahl), daher dachte ich: Ich mach das auch!
Und Nähanleitungen sind für mich halt auch ein wenig wie Aufbauanleitungen vom Möbelschweden: Beim 1. Mal immer schön Schritt für Schritt und immer gut nach der genauen Schraubennummer gucken ^^