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Wochenrituale

So lange wie jetzt war ich noch nie am Stück zuhause.
Selbst im Studium waren es maximal 2 Monate ohne Strukturierung durch einen festen Stundenplan, danach war ich ganz normale Angestellte und bei der Tochter fing ich 13 Monate nach ihrer Geburt wieder voll an zu arbeiten.

Jetzt aber hatte sich die Elternzeit des Junebugs nahtlos an die des Mini-Ms angeschlossen und bei dieser langen Zeit fehlt mir inzwischen so ein bisschen die Struktur, die einen Rhythmus vorgibt.

Denn als Mutter spüre ich kaum noch einen Unterschied zwischen den einzelnen Wochentagen – gerade die früher wirklich deutliche Abgrenzung  „unter der Woche = Arbeit“ und „Wochenende = Freizeit“  existiert nicht mehr. Zumal Samstags und Sonntags die KiTa geschlossen hat und auch Sonntags die Geschäfte; gewaschen, geputzt und gekocht werden muss trotzdem täglich.

Daher haben sich nach und nach für mich andere Regelmäßigkeiten gefunden, die mir die Woche und damit die Zeit zuhause in teilweise banaler, aber dennoch verlässlicher Weise strukturieren. Die Strasse wurde unbewusst zum Taktgeber – und meine Kinder, die dann wahnsinnig gerne am Fenster stehen und zusehen:

Montag morgen in der Früh, wenn es gerade dämmert, kommt die Kehrmaschine, die die Strasse langsam zuerst auf und wieder ab fährt. Jedes Mal blinkt es so schön orange überall in die Zimmer herein.

Dienstags wurde hier langer Zeit alle 2 Wochen gegenüber ein voller Bauschuttcontainer gegen einen leeren ausgetauscht – wenn das Mini-M zuhause war, war das Rangieren des Lasters DAS Highlight schlechthin. Inzwischen geht das Mini-M täglich in die KiTa und ich habe nun immer Vormittags meinen Rückbildungskurs und kann im Anschluss noch zur Stillgruppe gehen.
Dienstags abends müssen die Mülltonnen rausgestellt werden, also sollten vorher alle Mülleimer der Wohnung geleert werden und ggf. auch das gesammelte Altpapier oder der Grünschnitt in die Tonne wandern.

Mittwochs kommt nämlich immer früh am Morgen die Müllabfuhr. Das sind in der Regel 2 verschiedene Fahrzeuge, also zwei Mal großes Kino am Fenster.

Freitags (so wie heute) fährt immer zwischen 9 und halb 10 der Kartoffelmann hier durchs Viertel. Er bimmelt mit seiner Glocke am Wagen und  verkauft Kartoffeln und Eier aus der Region direkt von der Pritsche.

Wochenritual

Freitags nachmittags heisst es alle 2 Wochen nochmal los auf die Strasse, um das Tochterkind ins Umgangswochenende zu bringen. Entweder sitze ich dann gut 3 Stunden im Auto oder bin mit den beiden kleinen Kindern diese Zeit allein daheim. Allerdings verläuft das Wochenende danach meist etwas ruhiger – bis Sonntagabend das Tochterkind wieder gebracht wird und die Woche von vorne beginnt…

 

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