Wie gross und reif sie geworden ist, bemerkte ich letztens als ich sie nach einem Kurzurlaub beim Papa abholte.
So Momente, wo nur sie und ich zusammen sind, sind leider selten geworden. In der Regel turnt ja das MiniM noch hier rum und ich bin mit einem Ohr stets bei der kleinen June, selbst wenn sie schläft.
Von der Rückbank aus erzählte sie ganz wunderbar von ihren Erlebnissen und freute sich riesig über mein Erscheinen!
Sprang alleine vom Beckenrand ins Schwimmbad und rutschte ohne Schwimmflügel obwohl sie sonst eine richtige Schissbux im Wasser ist! Mein grosses Mädchen ♡
Wie selbstverständlich sie zwischen beiden Familien wechselt, zwischen den Freundeskreisen, den heiss geliebten Geschwistern und den Orten hin- und herpendelt, so dass alles wie ein großer Spass erscheint – es lässt mich immer wieder aufs Neue staunen.
Aber manchmal fragt sie mich traurig, warum denn der Papa nicht auch bei uns wohnen könne.
Und ihr Bruder dort.
Und auch Papas Frau.
In solchen Momenten kommt sie mir so klein vor, so schutzlos.
Ich versuche es ihr möglichst schonend zu erklären: Es sei doch zu wenig Platz hier für alle. Und morgens im Bad würde es dann auch einen Stau geben und keiner pünktlich ausser Haus kommen, oder?
Davon abgesehen ist sie ein richtiges Mädchen: liebt Glitzer, Pink und Prinzessinnen. Möchte gerne Schuhe mit Absatz haben, wurde mit dem Fingerhäkeln dieser Loom- Armbänder angesteckt und wünscht sich eine Katze „Wir haben jetzt ein Baby, mein Liebes! Wer kümmert sich denn um das Tier?“
Aber auch ein bisschen Lausbub steckt in ihr, wenn sie barfuß im Türrahmen hochklettert oder auf leerem Magen einenbganzen Becher leertrinkt und dann ganz doll hüpft, weil es im Bauch dabei so schön laut gluggert.
Fürsorglich kümmert sie sich um ihre Geschwister, und auch in der KiTa versucht sie wohl auch immer den ganz Kleinen zu helfen.
Und immer noch gibt es alle paar Tage einen richtigen Wutanfall. Wenn dann etwas nicht nach ihrem Willen geht, tickt sie aus und schreit und stampft und schüttelt sich.
Für mich ist es dann nicht einfach, dabei ruhig zu bleiben.
Oft lasse ich sie sich etwas austoben, dass die Wut verrauchen kann und versuche anschließend, mit ihr das Geschehene zu besprechen:
Dass ich es nicht mag, wenn sie mich so anschreit und ihr dann gar nicht beim Anziehen o.ä. helfen will.
Dass ich dann auch irgendwann ziemlich wütend werde und zurückschreie.
Dass sie mich nur ohne Schreien hätte fragen brauchen und ich ihr dann doch geholfen hätte.
Sie merkt, dass sie nun schon so einiges kann, will aber manchmal gar nicht alleine – weil es neu ist. Oder möchte Mamas Aufmerksamkeit über (eigentlich unnötige) Hilfe einfordern. Das ist gar nicht so einfach für uns beide.
So sieht sich das Tochterkind selbst:
Ihre Auffassungsgabe und ihr logisches Denken lassen mich so oft lachen :D
Rückfahrt von der KiTa, total ohne Zusammenhang: „Mama? Wie werden eigentlich Drillinge gestillt? Die Mutter hat doch nur zwei Br.üste?“
„Weisst Du wa- has? Ich bin jetzt verliebt!“
„Aha, und in wen denn?“
„Ja in den J.!“
„Mhmh. Und was macht ihr da so, wenn ihr verliebt seid?“
„Ja was Verliebte eben so machen! …. Nix! Reden vielleicht!“
Abends zum Einschlafen wird nun seit einiger Zeit ein Hörspiel im Kinderzimmer angemacht: „Mama, wie kommen eigentlich die Leute in die CD hinein?“
„Kannst Du die Musik was lauter machen? Meine Ohren sind doch viel kleiner als Deine…“
Ihr letztes Kindergartenjahr hat begonnen. Offiziell ist sie nun ein Vorschulkind. War Schule vor wenigen Wochen noch etwas Tolles, so möchte sie inzwischen gar nicht mehr hingehen nächstes Jahr. Sie möchte zuhause Lesen & Schreiben lernen und hat wahrscheinlich einfach nur Angst vor dem Unbekannten.
In einigen Sachen erkenne ich mich selbst so sehr wieder…
Happy Birthday, mein geliebtes ♥ Tochterkind!
Fürs Protokoll: Sie trägt oben herum Größe 122/128 und unten 116-122. Der Zollstock zeigt riesige 1.17m und die Waage 21.5kg. Schuhe passen in Größe 30- ganz die Mama also!