Der Herbst 2017 war ein sehr schwieriger für mich. War der Sommer noch so anstrengend, aber total positiv besetzt gewesen mit Hauskauf, Umzug und auch Autokauf, so stand mein Wiedereinstieg im Herbst unter keinem guten Stern.
Damals hatten einige schon die geschützen Beiträge mitgelesen, die die Birkenstämme als Titelbild hatten:
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Inzwischen habe ich viel darüber nachgedacht, was damals passiert ist, und doch habe ich immer noch keine Antwort finden können. Aber mein Körpergefühl war von Anfang an richtig gewesen und blieb es die ganze Zeit über.
Zuerst das Gefühl, dass es geklappt hatte. Ich fühlte mich schwanger, hatte diverse Symptome, die ich nur aus den Schwangerschaften kannte und doch blieben die Frühtests negativ. Ich war verwundert, aber dachte mit Einsetzen der Mens, es habe wohl nicht sollen sein. Doch die Mens war nur kurz zu Besuch, viel zu kurz, und plötzlich war der Frühtest doch postiv, aber nur ganz schwach, wurde dann aber doch stärker.
Ich rechnete und überlegte und kam zu keinem passenden Ergebnis, aber mein Gyn war ein paar Tage später so frohen Mutes (es war von einem verspäteten Eisprung die rede, von Super- Schwimmerchen etc), wovon ich mich dann anstecken liess.
Doch danach lief alles irgendwie falsch; das Schwangerschaftshormon stieg nicht richtig, die vermeintliche Fruchthöhle war viel zu groß, bei der Ausschabung konnte kein echtes Schwangerschaftsgewebe gefunden werden und die Schmerzen auf der rechten Seite des Bauches waren vor der OP stark und kamen auch danach als Druck wieder. Aber da das wenige Schwangerschaftshormon sank (wenn auch langsam, aber es sank, für meine Erfahrung jedoch viel zu langsam für den popeligen Ausgangswert) und alles im Ultraschall unauffällig aussah, wurde nichts weiter veranlasst.
Nach wie vor rätsele ich, was da in mir passiert ist.
Nach wie vor vermute ich, dass die Schwangerschaft im rechten Eileiter saß, wohl nicht so rasch gewachsen wie regulär, aber immerhin soviel Schwangerschaftshormon abgebend, dass es die Mens „störte“. Und so groß gewachsen, dass ich Schmerzen bekam aber eben nicht so groß, als daß man es hätte im Ultraschall sehen können.
Diese Wochen des Wartens waren ausserdem schlimme Erkältungswochen. Ich war fast einen ganzen Monat krank geschrieben und wünschte mir mehr als ein Mal, daß dieser Alptraum nun bitte enden möge.
Weihnachten 2017 war dann mein schönstes Geschenk die erste Mens nach der Ausschabung; genau an Heiligabend ging es los und ich war so was von erleichtert!
Wenige Nächte später träumte ich von der Geburt eines Kindes (diesen Beitrag habe ich jetzt erst veröffentlicht). Ein schöner Traum in der ganz besonderen Zeit der Rauhnächte – leider ist dieser Traum bis heute nicht in Erfüllung gegangen.
Mein Jahr 2018 fing erst mit dem negativen Blutergebnis in der ersten Januarwoche an (das war locker die 10. Blutabnahme in 6 Wochen); endlich war das Schwangerschaftshormon vollkommen aus meinen Körper raus und ich konnte nach Wochen voller Auf und (noch mehr) Ab wieder nach vorne blicken.
Das Jahr 2018 begann dann richtig; der Mann und ich waren uns einig, daß wir uns von dieser Geschichte nicht den Mut nehmen lassen. Denn den braucht es für ein fünftes Kind, für ein weiteres Baby nach vier gesunden Kindern und für eine weitere Schwangerschaft mit 38 Jahren. Denn da sind immer wieder auch Zweifel, ob wir das Schicksal nicht zu sehr herausfordern, ob wir nicht einfach zufrieden sein sollten mit dem, was uns bereits geschenkt wurde und ob wir uns (und natürlich auch den Kindern) nicht zu viel zumuten mit einer erneuten Schwangerschaft, die eventuell wieder nicht gut ausgeht.
Und doch ist da noch dieser Platz in unserem Herzen frei…
Wer möchte, kann mitkommen auf meine (unsere) Kinderwunschreise. Das wird nämlich das erste Mal sein, daß ich hier so offen darüber schreibe, denn zum ersten Mal hat es nicht schon kurz nach dem Entschluss geklappt.
Erster Zyklus nach der Ausschabung (und der Venen- OP)