Es ist endlich alles grün, obwohl das Wetter sehr lange kalt war und in der ersten Monatshälfte ständig Regen brachte. Im Garten sprießt schießt es nun im Hochbeet. Die allerletzte Tulpe hat vor einer Woche ihren Zenit überschnitten, ihre vielen Kolleg*innen sind schon fast alle braun und bereit für den Rückzug bis zum nächsten Frühling. Zierlauch und Lilien ziehen nach, das tränende Herz ist schon ganz blass. Der Bärlauch wurde von Maiglöckchen abgelöst. Vorgestern erst riss ich todesmutig einige Brennesseln aus der Erde, meterhoch überwucherten sie alles neben sich und verbrannten zarte Kinderhaut auf dem Weg ins Haus oder Auto. Bald ploppen Rosen- und Rhododendronknospen auf und machen wieder alles bunt.
Die obligatorischen Feiertage brachte der Mai natürlich auch mit sich; kaum eine Woche war „ganz“, was Alltag unmöglich machte und ein Mal vergaß ich sogar, den Wecker auszustellen.
Die Feiertage machten nun endlich meine Auszeit möglich; für 3 Nächte fuhr ich mit der 13jährigen nach Rotterdam. Recht spontan, mit nur knapp 2 Wochen Vorlauf. Aber Stadt wie auch Hotel übertrafen meine Erwartungen! Ebenso der Umstand, mit einem Teenager unterwegs zu sein. Es war alles so unkompliziert – im Alltag sehen wir uns nur selten und wenn dann grätschen oft die Bedürfnisse der jüngeren Geschwister dazwischen. So hatten wir wirklich mal viel gemeinsame Zeit und doch fühlte es sich eher so an, als würde ich mit einer Freundin als mit meinem Kind verreisen. Grosse Kinder können wunderbar sein! Und alle Zugfahrten sowie ein Kurzbesuch am Meer klappten auch :)
Nach unserer Rückkehr drehte sich das Terminkarrussell immer schneller. Es hagelte Einladungen zu Sommer- und Abschlussfesten, zu Kennenlernterminen, zu Elternarbeitseinsätzen und -versammlungen. Die Sommerferien fangen dieses Jahr schon sehr früh an und stehen plötzlich fast vor der Haustür.
Da das Wetter endlich besser und die vom Sohn beworfene Glasscheibe endlich ausgetauscht war, ging ich die 5 Meter Fensterfront zum Garten an. Dort war das Holz teilweise schon blank (v.a. im Schwellenbereich der Schiebetür). Das ist überhaupt nicht gut, kann es sich so mit Regenwasser vollsaugen und quellen, im Winter gar durch Eisbildung zerstört werden.
Nach dem kompletten Anschleifen und einem fast vollständigen ersten Anstrich quälte ich mich am nächsten Tag mit einem bösen Muskelkater im Po und an den Innenseiten der Oberschenkel. Nach einem Rest- Day bekam ich immerhin die Außenseite ganz fertig.
Ein Fahrradsitz für die Jüngste zog ein; mein allererstes Kind überhaupt, das ich auf dem Fahrrad ausfahren kann. Vorher war ein kein Fahrrad für mich da (in Wuppertal ist Fahrrad fahren ja eher Freizeitspass bzw. Sport als dass es als Fortbewegungsmittel genutzt werden kann). Bis auf die Jungfernfahrt kam ich aber noch nicht zu weiteren Touren.
Gewaschen haben wir bzw. ich sehr viel im Mai; am Ende des Monats sind der komplette Sofabezug (3Sitzer mit Recamiere), die Sofadecke mit den Häusern und alle Kissenbezüge, die Vorhänge der grossen Fensterfront und jede Menge Wintersachen wieder frisch und fleckenfrei.
Den ganzen Monat waberten diverse Erkältungsviren durch unseren Haushalt; fast immer hustete oder schniefte mindestens eine*r, aber das große C war nicht nachweisbar. Zumindest nicht per Selbsttest. Aber eigentlich gibt es das ja auch gar nicht mehr; die Warnapp wird in ihren Funktionen nach und nach beschnitten und damit nutzlos.
Abgesehen von Rotterdam war ich auch sonst viel unterwegs; einen Abend mit einer Freundin in der Stadt was trinken, eine Woche später ging es für uns zu „Mama geht tanzen“, wobei es mir im großen Saal vom LCB nicht so gefiel. Ich war nach über 2 Monaten wieder beim Friseur und trage nun einen knapp kinnlangen Bob.
Nun stehen uns also die letzten 3 Wochen bis zu den großen Ferien bevor; ein Feiertag mit Brückentag wartet auch noch auf uns. Und hoffentlich ganz viele Sommertage mit noch mehr Leichtigkeit (wenn die ganzen Termine abgearbeitet sind)!