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Auf ein Neues | Dezember 2019 Teil 2

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Hier geht es zum ersten Teil (Stimulation)


06.12.2019 Zyklustag 11 und Punktion (=Eisprung)

Ein bequemes Outfit für die Punktion
Mal wieder Legging und ein Kleid, heute darüber die Kukla und Stulpen

Auch wenn die Punktion nun gut 6 Stunden her ist, bin ich immer noch stinkig auf den/die Arzt_in!!! Nur langsam komme ich aus der Gedankenspirale wieder heraus (woran die Hormone ihren Anteil tragen, ganz bestimmt).

Die hard facts: 3 Follikel wurden punktiert, 2 Eizellen gefunden. Immerhin!!!

Wo die anderen beiden Follikel hin sind, keine Ahnung. Ich habe auf dem Monitor mitschauen können, aber bei dem schnellen Ultraschall vorab auch nicht mehr gesehen. Ob die beiden großen Follikel schon gesprungen sind? Ob sich zwei wieder zurückgebildet haben? Keine Ahnung, es gab nämlich keine Erklärung.

Was mich aber richtig runtergezogen hat, war die nicht vorhandene Empathie und die herablassende Art des/der punktierenden Arztes_in!!!

Die Verantwortung für den fehlgelaufenen Anruf des Anästhesisten wurde vom punktierenden Doc leicht entrüstet wieder auf meine Praxis zurück geschoben, ausserdem hatten mich die Narkose- Utensilien im Raum (u.a. die Atemmaske auf dem Kopfteil der Punktionsliege) extremst verunsichert.

(Später bei einem Anruf in meiner Praxis stellte sich heraus, man würde niemals irgendwelche Dinge bzgl. Anästhesie veranlassen, das würde alles vom Ort der Punktion ausgehen).

Mich als Patientin da so mit internen Querelen zu belasten, ist wirklich nicht Ordnung.

Dazu kam, dass der/die punktierenden Arztes_in einfach die Spülkanüle nicht verwendet hat. Durch das Spülen kann man auch die Eizellen lösen, die eventuell noch an der Follikelwand hängen. Es wurde bei beiden vorherigen Punktionen durchgeführt und auch im Vorgespräch für diese Punktion hat mein Doc in Wuppertal mit mir extra nochmal darüber gesprochen, weil er diese Kanüle zusätzlich dazu schreiben ließ.

Im OP hat man mich dann aber noch nichtmals darüber informiert, sie wegzulassen. Und diese Entscheidung muss direkt nach dem Ultraschall gefallen sein, der vor der eigentlichen Punktion stattfand (aber da redeten wir noch über den fehlgeleiteten Anruf des Anästhesisten).

Ich konnte dieses mal wieder auf dem Ultraschallmonitor mitschauen und war sehr verwundert, dass der Doc nach dem Absaugen direkt zum zweiten Follikel überging. Dann reagierte man sehr pampig, als ich erstaunt nachfragte, warum denn nicht gespült werde, das hätte ich doch in Wuppertal mit meinem Doc so besprochen. Es hiess zunächst, dass mein Doc bestimmt nicht wusste, dass die Spülkanüle dicker und deswegen schmerzhafter sei – oh doch, genau darüber sprachen wir und das erwähnte ich dann auch so.

Die darauf vom Doc angeführten Gründe sind für mich so lächerlich: mehr Schmerzen durch die dickere Kanüle (kenne ich bereits), mehr Nachblutungen durch die dickere Kanüle (hatte man bei der 2. Punktion super verhindert) und mehr Kosten (die kennen wir auch bereits). Dann hiess es immer entschiedener, es sei ausschliesslich die Entscheidung des Operateurs, wie punktiert werde. Es sei sein OP und seine Entscheidung!

Da war ich dann mundtot, ich lag ja immer noch mit gespreizten Beinen auf dem gynäkologischen Stuhl bzw. wurde dann ohne weitere Worte zum Ankleiden geschickt und musste dann angstvoll ausharren, ob überhaupt eine Eizelle gefunden wurde.

(Ach, und meine Absprache mit meinem Arzt_in in Wuppertal interessiert gar nicht?! Warum hat dieses Gespräch im Vorfeld dann überhaupt stattgefunden? Das ist so etwas von vertrauenzerstörend! Ich habe nicht das Gefühl, dass man mich erfolgsgerichtet behandeln wollte, sondern dass man mir vordergründig wegen der fehlenden Narkose etwas „Gutes“ tun wollte, es aber eigentlich nur um Zeitersparnis ging – die Praxis war nämlich gerammelt voll, im Wartezimmer war zuvor kein Sitzplatz mehr frei gewesen).

Ich war bzw. bin einfach nur sauer.

Warten auf die Punktion, warten nach der Punktion
Mal wieder Warten im Patientenzimmer

Beim Nachgespräch, nachdem auch mein Mann seinen Part erledigt hatte und wir wieder im Patientenräumchen warten mussten (und als mir das Herz vor Wut und Enttäuschung immer noch bis zum Hals schlug und ich immer noch rote Flecken im Gesicht hatte) bekamen wir wieder die gleichen Gründe aufgetischt und dazu noch den Spruch, dass ich in meinem Alter froh sein solle, dass bei 3 Follikeln überhaupt 2 Eizellen enthalten seien.

Da verschlug es mir wirklich die Sprache.

Nachtrag: Inzwischen habe ich 2 Seiten Beschwerdebrief auf meinem Laptop und werde ihn demnächst abschicken – wahrscheinlich wäre es aber besser, eine mögliche letzte ICSI abzuwarten. Andererseits habe ich wenig Lust, bei einem Termin in meiner Praxis so viel Zeit zu verlieren, weil ich meinen Ärzten alles erzählen muss.

2 Eizellen nach Punktion
2 Eizellen nach Punktion

07.12.2019 Zyklustag 12 und Punktion +1 Tag

Die Nacht war grausam, ich fuhr wieder und wieder Gedankenkarrussel wegen diesem selbstgefälligen Doc und konnte trotz bleiernder Müdigkeit wieder nicht einschlafen, war nachts drölfzig Millionen mal wach und wanderte gegen 4 Uhr in das Bett des Buben aus, was aber auch nichts brachte. Stattdessen bekam ich hinter der Stirn Kopfschmerzen, die auch nach einem Kaffee nicht verschwanden.

Zwischen 8 und 11 Uhr wollte sich das Labor mit der Befruchtungsrate melden.

Ich erschrack regelrecht, als genau um 8 Uhr mein Handy klingelte (beim anderen Mal bekam ich den Anruf erst kurz vor Ablauf der angegebenen Zeit). Es war zum Glück nicht der Doc vom Vortag dran, sondern eine nette Frau, die mir direkt mitteilte, dass ich gestern ja 2 Eizellen gehabt hätte, von denen sich eine befruchten ließ. Der Transfer würde übermorgen, am Montag um 10:40 Uhr stattfinden.

UFF!!!

Whaaa!

Ein kleiner Kämpfer!!!

Ein Transfer!!!

Die Uhrzeit passt mir super, denn ich hatte gestern noch nachgeschaut, wann ich frühestens zum Transfer da sein könnte und die ÖPNV- App spuckte mir 10:08 Uhr aus. Immerhin kenne ich den Doc, der den Transfer machen soll von der zweiten oder dritten IUI. Außerdem sympathisch, zugewandt und positiv eingestellt.

Ich war am Telefon viel zu verdutzt und erleichtert (so weit waren wir noch nie!!!) und hatte ganz vergessen nachzufragen, ob denn beide Eizellen gut ausgesehen hätten. Das werde ich dann beim Transfer machen. Aber es ändert trotzdem nichts, die eine wird deswegen bis Montag auch nicht besser oder schlechter durchhalten.

Denn das ist jetzt meine nächste Sorge: Komme ich womöglich in der Praxis an und muss mir dann anhören, daß sich der Embryo nicht weiter entwickelt hat?! Ich überlegte kurz, ob ich morgens vor meiner Abfahrt deswegen anrufen soll, aber sie werden zum Nachschauen bestimmt nicht die Petrischale aus dem Brutschrank nehmen, oder?

1 Eizelle hat sich befruchten lassen
1 Eizelle hat sich befruchten lassen

Nachdem ich schon seit morgens Kopfschmerzen direkt hinter der Stirn habe, trinke ich ganz viel und habe erstaunlicherweise auch enormen Durst. Zum Glück verschwindet der Druck im Laufe des Tages.

Abends schneide ich Paprika für Pfannengemüse und Rohkost, da entdecke ich plötzlich das hier auf meinem Schneidebrettchen:

Foodporn in meiner Küche

Ist das ein Zeichen? Aber ein eindeutig männliches Zeichen, oder?

Eine „schwangere“ Paprika hatte ich ja schon öfter, aber so etwas?! Unglaublich!!!


Aktueller Fahrplan:

  • Voruntersuchung 2.ICSI: 07.10.
  • Mens: ab 10.10.
  • Beginn Stimulation 2. ICSI: ab 12.10.
  • 1. Kontrolle 2.ICSI: 16.10.
  • 2. Kontrolle 2.ICSI: 18.10.
  • Punktion 2.ICSI: 21.10. 3 FOLLIKEL, NULLPUNKTION
  • 1. Anlauf Voruntersuchung 3.ICSI: 30.10. 3 ZYSTEN
  • 2. Anlauf Voruntersuchung 3.ICSI: 05.11. 5 ZYSTEN
  • Ungeplanter Ultraschall: 11.11. 2 ZYSTEN
  • Mens: ab 26.11.
  • Voruntersuchung 3.ICSI: 27.11.
  • 1. Kontrolle 3.ICSI: 02.12.
  • 2. Kontrolle 3.ICSI: 04.12.
  • Punktion 3.ICSI: 06.12. 3 FOLLIKEL, 2 EIZELLEN
  • Anruf Befruchtung 3.ICSI: 07.12. 1 BEFRUCHTUNG
  • Transfer 3.ICSI: 09.12.

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