Kürzlich dachte ich darüber nach, dass ich hier schon lange nichts mehr über den Schlaf meiner Kinder und unser aller Schlafsituation geschrieben habe. Gerade das Thema Schlaf ist unter Eltern ein sehr wichtiges; unter Schlafmangel leiden nicht nur wir Erwachsenen, auch ein unausgeschlafenes Kind ist selten glücklich und kann einem den Vor- oder Nachmittag zur Hölle machen. Bei 4 Kindern kann da aber auch ganz einfach so der Wurm drin sein, vor allem wenn jemand oder gar mehrere in der Familie krank sind.
Zur Info: Die älteste Tochter ist 8 1/2, der Bub 5 1/2, die June gerade 4 und die Jüngste bald 2 Jahre alt.
An den Wochenenden schreibe ich oft von unterbrochenen Nächten; vom Durchschlafen aller Kinder kann hier nämlich keine Rede sein, aber grundsätzlich komme ich mit den 1-2 Unterbrechungen super klar – wenn ich denn sofort weiterschlafen kann. Nachts Durchschlafen ist für mich wie ein 6er im Lotto und kommt hier genauso selten vor. Aber wie gesagt, eigentlich habe ich mich ganz gut damit arrangiert.
Inhaltverzeichnis:
Einschlafrituale mit 4 Kindern
Beim Einschlafen haben wir mittlerweile auch wieder unsere Routine gefunden: Nach dem familiären Abendessen komme ich vom Büro heim und finde mal mehr, mal weniger umgezogene Kinder vor. Bis 19 Uhr haben wir alle durch das Bad gebracht und je nach Wetter gibt es vorher/nachher noch das Sandmännchen zu sehen. Vorlesen findet hier abends seltenst statt; dafür bleibt zu wenig Zeit, die wir uns dann aber am Wochenende nehmen.
Und dann: Schlafenszeit! (Oder auch nicht)
Der 5jährige Bub darf genauso wie die 8jährige Grosse noch leise etwas im eigenen Zimmer spielen. Beide schlafen erst etwas später ein; der Sohn gegen 20/21Uhr, die grosse Tochter liest manchmal noch bis 21:30h. Beide schlafen inzwischen sehr gut alleine ein und auch die June ist auf dem besten Weg dahin.
Die kleinen Mädchen sind meist schon viel früher im Land der Träume; das gemeinsame Zimmer war eine gute Entscheidung. Während die June in ihrem Hochbett noch leise Toniebox hört, kuschel ich zuerst mit der Jüngsten im Sessel, bis sie nach ihrem Bett verlangt. Früher bekam sie im Sessel noch ihre Flasche mit Milch, doch als wir es nach langen Tagen draussen mal vergaßen und sie auch nicht danach verlangte, habe ich es weiter ohne versucht und die Flaschen schlussendlich weg geräumt. Aber der Schnuller, der muss noch sein! Und alle Bettmäuse liegen in ihrem Bett reihum; inzwischen sind es ja schon 3 Stück!
Liegt sie in ihrem Bett, braucht sie noch meine Hand, schläft dann aber in der Regel innerhalb von 10- 20 Minuten ein. Es sei denn, die June macht Theater und meckert, dass sie schon wieder sooooo früh ins Bett müsse und die Sonne scheine ja auch noch und sowieso und überhaupt. Wenn sie dann mal 2 Minuten nicht meckert, ist sie direkt tief und fest eingeschlafen, oft noch vor der Jüngsten.
Bevor ich ins Wohnzimmer gehe, schaue ich nochmal nach den beiden grossen Kindern und in der Regel beginnt „mein“ Abend gegen 20 Uhr/ 20:30 Uhr. Natürlich kommt meist nochmal jemand aus dem Bett zu mir/ zu uns ins Wohnzimmer, aber daran habe ich mich schon gewöhnt und kann das Bedürfnis nach kurzer Exklusivzeit vollauf verstehen – auch wenn ich nach fast 12 Stunden aus dem Haus in der Regel ziemlich erschöpft bin und hier immer noch irgend etwas erledigt werden muss.
Meist hat der Mann dann schon den Abendbrottisch abgeräumt und abgewischt und ich kann mich um meinen Kram (Blog) oder anderes kümmern (aufräumen/ Wäsche).
Technik am Kinderbett?
Bevor ich selbst ins Bett gehe, mache ich nochmal eine Runde durch alle Kinderzimmer, pflücke den TipToiStift aus dem Bett des Buben, lösche die Nachtlampen (June und Bub haben eine gepimpte Wolke von Ikea, die Grosse hat einen Klemmspot zum Lesen) und schaue nach dem Wecker des Schulkindes. Vor das Gitterbett der Jüngsten stelle ich das Babyphone, weil wir sie im Schlafzimmer sonst nicht hören würden. Ausser dem brennen ein paar lichtempfindliche Steckdosenlichter die ganze Nacht.
Nachtwanderungen
Die Jüngste meldet sich fast jede Nacht, ruft nach Mama und wartet, bis ich sie holen komme. Auf der Besucherritze zwischen uns Eltern und mit der Hand in meinem Ärmel schläft sie meist direkt weiter, wird aber oft schon vor meinem Wecker unruhig. Manchmal rufen oder finden auch die anderen Kinder (vor allem der Bub und manchmal auch die June) den Weg in unser Elternbett; ab und zu stehen wir dort zu fünft morgens auf oder ich wandere manchmal auch nachts auf die Matratze unter dem Hochbett im Mädchenzimmer aus, wenn es mir im Doppelbett zu eng wird.
Guten Morgen Sonnenschein!
Spätestens beim Aufstehen um 6 Uhr strahlt mich die Jüngste an, prellt sich alleine aus ihrem Schlafsack und meist kommt uns auf der Treppe auch schon der Bub entgegen.
Die June würde wohl noch viel länger schlafen, wird aber um kurz vor halb 7 geweckt. Die Älteste dagegen steht alleine mit Wecker auf.
Wir frühstücken zusammen (Müsli für die Kinder, Kaffee für mich), während der Mann duscht. Danach Kinder anziehen, Zähne putzen, Popos abwischen. Man kennt das…
Um kurz nach 7 Uhr verlassen die ersten das Haus und der Wochentag beginnt.
Durchschlafen? Irgendwann einmal…
Insgesamt sind mir die 6-7 Stunden unterbrochener Schlaf pro Nacht zu wenig; manches Mal habe ich mir schon ein paar Schnitzer im Büro geleistet und auch schon absoluten Bockmist erst in der letzten Sekunde gemerkt.
Unter der Woche macht die Jüngste ihren Mittagsschlaf in der KiTa, am Wochenende freue ich mich immer schon auf unsere gemeinsame Auszeit in der Koje. Ohne die würde ich die neue Woche nur schlecht überstehen; Wochenenden mit zu wenig Schlaf hallen noch unangenehm bis Dienstag/ Mittwoch nach. Dann grummle ich morgens vor mich hin und freue ich mich fast ein bisschen auf die Zeit, wenn die Kinder alle größer oder aus dem Haus sind – endlich ausschlafen! Endlich nachts (und auch tagsüber) Kraft tanken können, ohne dabei gestört zu werden! Wobei… dann werde ich wahrscheinlich schon fast so alt sein, daß ich aufgrund des Alters nachts nicht mehr durchschlafen kann; das ist echt eine Krux!
Und doch gibt es sie, diese magischen Augenblicke:
Der letzte Gang am Tag durch alle Kinderzimmer, in jedem Bett ein entspanntes und so friedliches Gesicht; hier ein ausgestreckter Arm und dort ein noch aufgeschlagenes Buch, darüber der leise Atem und der Duft von Kinderhaaren, der mir beim letzten Küsschen in die Nase steigt.