Endlich sind die Kinderzimmer soweit fertig, daß ich sie vorzeigen mag. Zuletzt fehlten noch ein paar Dübellöcher, es fehlten Gardinenstangen und vor allem musste noch jede Menge Dreck von den Fenstern und den Heizkörpern runter. Baustaub ist was ganz fieses, ich sag es Euch!
Als wir am letzten Tag im Februar den Kaufvertrag für unser Haus unterschrieben, rechneten wir schon mit ein paar Abbruch- und Sanierungsarbeiten. Doch wie das so oft ist mit Bestandsimmobilien, es gab dann doch wieder ein paar unvorhergesehene Ereignisse, die uns leider zeitlich, kräftemäßig und auch finanziell überraschten.
Doch wir haben es geschafft, auch wenn ich jetzt im Nachhinein nicht mehr genau weiss, wie wir das durchgehalten haben. Es ist unglaublich und ich freue mich immer wieder, wenn ich durch unsere Räume streife… Das gehört wirklich uns! Das haben wir aus eigener Kraft und mit ganz viel Hilfe geschafft!
Habt Ihr Lust, Euch die Verwandlung anzuschauen?
Das ehemalige Elternschlafzimmer: Fast 20m² groß, mit großer Fensterfront zum Balkon und einem einzelnen Fenster zur Seite
Die Vorhänge kamen als erstes weg und an der langen Aussenwand musste die Tapete mitsamt 15mm Styropordämmung runter. Alle Steckdosen und Schalter habe ich dafür abmontiert. Leider hatte sich über die Jahre wohl Schwitzwasser gebildet und der Innenputz fiel uns in großen Brocken entgegen. Der musste also auch komplett ab. Eine staubige Angelegenheit, zum Glück fiel der Putz fast von alleine herunter.
Mehrere große Kübel mit Tapete und altem Putz sind im gemieten Container vor der Tür gelandet. Nun musste der alte Teppichboden raus, dafür liehen wir uns einen Teppichstripper im Baumarkt. Bahn für Bahn wurde abgetragen. Das ist laut und geht aufgrund der Vibration des Geräts durch Mark und Bein.
Der Teppichkleber war sehr hartnäckig und wir mussten uns eine weitere Runde mit dem Teppichstripper durch den großen Raum arbeiten. Alles bekamen wir jedoch nicht ab. Der Elektriker kam danach zum ersten Mal und setzte neue Dosen und Schalter ein, weil der neue Wandaufbau dünner als der alte sein wird (die Styropordämmung fehlt ja)
Für die Innenputzarbeiten haben wir einen Handwerker beauftragt, diese großen Flächen hätten wir selbst einfach nicht ordentlich hinbekommen. Die gelbe Farbe im oberen Bild ist eine Einbrennsperre, damit der nackte Stein nicht sofort alle Feuchtigkeit aus dem frischen Inenputz aufsaugt. Danach muss der Innenputz wochenlang trocknen – Zeit, die wir eigentlich nicht übrig hatten, in der wir aber alle anderen Zimmerwände von Tapete befreien, da diese nun doch leider nicht weiter verwendbar ist.
Nächster Schritt: Der Maler musste vor dem Tapezieren noch weite Flächen feinspachteln (Bild oben). 9 Tage vor Umzugsdatum begann der Bodenleger mit seiner Arbeit: Zuerst wurde der Estrich in 2 Schleifgängen von Kleberresten befreit (der Handwerker sprach von mindestens 3 Schichten Teppich bzw. Kleber, die da wohl drauf waren), danach wurde eine Ausgleichsmasse aufgetragen, damit der Untergrund auch wirklich eben ist (Bild unten).
Als die Ausgleichsmasse trocken war, ging es plötzlich ganz schnell: Das Linoleum liegt!
2 Tage vor Umzug: An die Wände kommt eine Fußleiste aus grauem Kunststoff, an die Fensterfont ein Rechteckstab aus Holz (Bild oben). Parallel sprang der Maler von Raum zu Raum, tapezierte und weisselte die Wände und strich in jedem Kinderzimmer eine Wand farbig; in diesem Zimmer wurde es ein warmer Gelbton passend zu den neuen Vorhängen (Bild unten). Noch am ersten Umzugstag montiert der Elektriker die neuen Schalter und Steckdosen mit Kindersicherung, während vor dem Haus zum ersten Mal der Umzugswagen vorfährt.
Am 28. & 29.06. (Dienstag und Mittwoch) zogen wir um und ins neue Haus ein.
Am Samstag 3 Tage später kamen Freunde und Familie und bauten mit uns unsere neuen Möbel auf, die wir größtenteils von Ikea liefern liessen. Da wir schon vor 2 oder 3 Jahren einen Umzug ins Auge gefaßt hatten (möglichst ins Eigenheim), hatten wir in der alten Wohnung erst gar keine neuen Möbel mehr angeschafft und alles durchgerockte eine Woche vor dem Umzug auf den Sperrmüll gestellt. Vieles war noch aus unseren Studentenzeiten gewesen oder hätte einen weiteren Ab- & Aufbau einfach nicht mehr verkraftet.
Das neue Kinderzimmer für die beiden jüngeren Mädchen: Ein eigenes Hochbett für die June, ein Gitterbett für die Jüngste (die aktuell aber noch bei uns im Elternschlafzimmer schläft). Rechts von der Tür und nicht abgebildet steht genauso wie vorher eine lange weiße Kleiderschrankfront an der Wand, die alles an Kinderkleidung für die verschiedenen Jahreszeiten aufnimmt.
Viel Platz zum Spielen und auch eine Rückzugsmöglichkeit für die 3jährige June auf der oberen Ebene mit Spielsachen, die nichts für die Einjährige sind. Auf dem Sessel wird vorgelesen und gekuschelt. Die Vorhänge nähte meine Mutter an einem Nachmittag um – da wir die Holzdecke liessen, blieb auch die Schiene an der Decke und ich brauchte nur neue Röllchen kaufen und den Vorhang aufhängen. Das kleine Fenster zur Seite brauchte noch eine Vorhangstange und auch dort hängen nun endlich die Vorhänge aus dem selben Stoff.
Spielsachen und Bücher gut sichtbar und auf kindgerechter Höhe – beide Mädchen spielen gerne in ihrem Zimmer, auch wenn der große Raum noch etwas ungewohnt ist.
2 Monate nach Umzug und 6 Monate nach Unterzeichnung des Kaufvertrages kann ich sagen: Das Zimmer ist bis auf Kleinigkeiten fertig!