Zum Inhalt springen

Bau- Logbuch Eintrag 09: Die Sache mit der Spülmaschine

Einige hatten es ja mitbekommen: Kurz nach unserem Einzug ging die Spülmaschine kaputt. Zusammen mit dem Haus hatten wir nämlich auch die vorhandene Einbauküche gekauft und uns gefreut, diese erst einmal weiter benutzen zu können. Es ist eine Markenküche (Alno) mit Markengeräten (Neff), die allerdings alle schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.

Vor unserem Umzug schrubbte ich alle Schränke und Geräte zusammen mit meiner Schwägerin 2 Stunden lang gemeinsam, zusätzlich etwa noch 3 Stunden alleine. Der von uns verursachte Baustaub, der Zahn der Zeit und vor allem die Fettspritzer im Bereich Herd/ Arbeitsplatte ließen mich so manches Mal fluchen.

Aber dann waren wir drin und Dank Umzugsunternehmen konnte ich direkt am 2. Umzugstag fast alles an seinen Platz räumen.

Richtig fluchen tat ich erst, als wenige Tage später die Spülmaschine kurz vor Programmende anfing so komisch zu klopfen. Und auch zu brummen. Ich öffnete sie und sah, dass noch Wasser unten drin stand, schloss sie wieder und wartete argwöhnisch das Programmende ab. Das Wasser, also genauer gesagt eine leicht trübe Brühe, stand danach immer noch unten drin.

 

Selbst ist die Frau!

Zum Glück hatte ich beim Putzen der Küche auch einen Haufen Bedienungsanleitungen gefunden und machte mich daran, gemäß Fehlerbehebung die Spülmaschine auszuräumen, das Wasser abzuschöpfen, alle Siebe und auch den ziemlich tief liegenden Siebraum zu reinigen. Bis auf ein Stückchen abgebrochenen Plastiklöffel fand ich nichts Außergewöhnliches. Als ich dann gemäß Anleitung die eine Schraube lösen sollte, aber die Auswahl zwischen 3 verschiedenen Schrauben hatte (die alle 3 den Siebraum von unten gegen das Bodenblech befestigten, mir also wahrscheinlich der ganze Unterbau nach unten wegrutschen würde) gab ich auf. Ein kurzer Test sprich einfaches Anschalten ergab: Das Ding brummt immer noch laut.

Leider kaputt!

 

Hilfe holen

Im Laufe des nächsten Tages bekam ich von der Schwiegerfamilie den Tipp, doch mal jenen alten Herrn anzurufen, der schon die Maschine der Schwägerin wieder flott bekommen hatte. Für ganz kleines Geld!

Um die folgenden 48 Stunden abzukürzen: Der werte Herr ist schon seit Jahren pensioniert, hat aktuell leider beide Knie kaputt und könne uns leider nicht helfen, so gerne er würde. Unser Elektriker, der nicht nur Installationen sondern auch in Weißware macht, würde zwar kommen können, hätte aber nur Ersatzteile einer einzigen Firma auf dem Wagen. Alles andere müsse bestellt werden. Trotzdem wollten wir Anfahrt und Inaugenscheinnahme bezahlen, doch auf diesen Rückruf zur Terminvereinbarung warteten wir auch 2 Tage.

In der Zwischenzeit hatte ich mit dem Hersteller der Spülmaschine telefoniert und die nette Dame am Telefon konstatierte nach Durchgabe der Gerätenummer leicht überrascht, dass das Gerät vor 19 Jahren produziert worden sei. Ganz ehrlich gab sie zu, sie würde uns ja gerne einen Besuch des Kundendienstes verkaufen, aber die Ersatzteilgarantie endet nach 10 Jahren, es sei fraglich ob es überhaupt noch Ersatzteile geben würde und bei diesem biblischen Alter des Gerätes würde sie persönlich ganz stark zum Neukauf tendieren. Also so durch die Blume gesagt.

Uff.

Natürlich hatten wir schon über einen Neukauf nachgedacht, allein aus Energiespargründen, aber eigentlich sind wir beide eher für reparieren als leichtfertig wegwerfen. Nungut, reparieren fiel nun eindeutig aus, wir studierten ÖkoTest und suchten online nach einer neuen Spülmaschine.

 

Neukauf unumgänglich

Nach einer Woche Handspülen für 6 Personen bestellten wir schlußendlich ein neues Gerät und direkt den Einbauservice sowie Altgerätemitnahme dazu.

Zwischenzeitlich rückte unser lange ausgemachter Termin beim Einwohnermeldeamt zur Ummeldung immer näher und dummerweise hatte ich der Spedition beim Anruf 2 Tage nach der Bestellung direkt den ersten angeboten Liefertermin zugesagt (nie wieder handspülen!!!), ohne in den Kalender zu schauen. Doch auch das ließ sich regeln, jemand aus der Schwiegerfamilie setzte sich hier hin, um die Lieferanten einzulassen. Im Endeffekt saßen wir wirklich beim Amt, als die Lieferung erfolgte. Da der Mann anschließend direkt zur Arbeit musste, saß ich mit der Jüngsten im Bus, als der schicksalsträchtige Anruf erfolgte: „Die kriegen die alte Maschine nicht aus der Küchenzeile raus!“

Äh, wie bitte?

Tja, die Vorbesitzer hatten sich die Mühe gespart, den alten Küchenboden rauszureissen, sondern stattdessen einfach darauf gefliest. Die Küchenzeile steht also immer noch auf dem alten Boden und die Fliesen stoßen gegen die Füße der Unterschränke und auch gegen die Spülmaschine. Da die Arbeitsplatte sehr niedrig ist, gab es keine Möglichkeit die Spülmaschine hochzuheben oder herauszukanten.

Bämm!

Ich sprach kurz mit den beiden Lieferanten, die uns dann die neue Maschine stehen ließen und wieder abfuhren. Einbauservice und Altgerätemitnahme würde aus dem Auftrag gestrichen werden. Sie würden uns raten, die umliegenden Schränke an den Füßen vorsichtig höher zu schrauben, um über der Spülmaschine genug Luft nach oben zu bekommen. Etwa 10 bis 15mm würden zum herauskanten fehlen. Sie selbst dürften das leider nicht machen.

Ziemlich niedergeschlagen schaute ich mir die Bescherung zuhause an. So eine Kacke!

Fliese gegen Spülmaschine verlegt! Heimwerkerfail!

 

Keine Möglichkeit zum Ausbau

 

 

Mögliche Alternativen?

Wieder zogen mehrere Tage mit Handspülen ins Land. Wir hatten versucht, die Arbeitsplatte anzuheben – funktionierte nicht. Wir überlegten, sie komplett abzuschrauben – funktionierte wegen der Übereck- Verbindung Richtung Kühlschrank auch nicht. Wir riefen schlussendlich einen Schreiner an, um uns ein Angebot für eine komplett neue Arbeitsplatte machen zu lassen – als wir es nach 4 Tagen endlich in den Händen hielten, fielen wir bei dem hohen dreistelligen Betrag fast vom Stuhl. Zu seiner Leistung würden Ab-& Anklemmen des Herdes und ein neues Spülbecken noch extra dazukommen, darum müssten wir uns genauso wie um den Ab- und Anschluss der Spülmaschine selbst kümmern.

 

Die letzte Chance

So entschieden wir uns den anderen Weg zu gehen: Wir würden die Bodenfliesen direkt vor dem Gerät herausnehmen und nachher wieder einsetzen. Uns war klar, dass dabei wahrscheinlich eine oder gar alle 3 notwenigen Fliesen kaputtgehen würden, aber wir hatten in der Garage noch ein ganzes Paket, allerdings keinen passenden Fliesenschneider. Das Herauslösen ging relativ einfach, denn die Fliesen waren auf dem alten Bodenbelag nicht sehr flächig verklebt: Ein wenig mit einem Schlitzschraubendreher die Fugen aufklopfen und dann vorsichtig die Fliese vom offenen Ende her heraushebeln. Eine einzige Fliese hat das nicht überlebt, für die lieh ich uns dann einen Tag im Baumarkt den Fliesenschneider aus (20 Euro) und kaufte direkt noch etwas Fugenmörtel (6 Euro) sowie einen Quirl zum Anrühren mit der Bohrmaschine (10 Euro).

Ohne Fliesen ging das Herausziehen der alten und das Einschieben der neuen Spülmaschine recht einfach. Aber hätte, ja hätte man mal vorher ein bisschen darauf geachtet, dass der alte Ablaufschlauch dabei nicht nach unten zeigt… Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt zum Glück mit den Kindern unterwegs, denn eine wirklich eklige stinkende Brühe ergoss sich auf den Boden unter der Arbeitsplatte und unter den Schrank mit dem Spülbecken. Vielleicht war es auch der Siphon des Spülbeckens? (Denn das wollten wir bei der Gelegenheit auch direkt alles austauschen). Wiedemauchsei, ich hatte mich nicht getraut zu fragen als ich wieder heimkam, die Männer waren beide nicht gut drauf und schon vor der Haustür stank es bestialisch. Das Wasser in der alten Spülmaschine hatte ja mehrere Wochen zum „arbeiten“ gehabt…

Anschluss Siphon und neuer Wasserhahn

 

Das neue, saubere und dichte Spülbecken!

 

Die neue Minna läuft! Neues Spülbecken ist auch fertig! Hurra!

Am frühen Abend stand dann die neue Spülmaschine angeschlossen an ihrem Platz, das neue Spülbecken (Baumarkt, 150 Euro) samt neuer Armatur (Baumarkt, 50 Euro) passte glücklicherweise perfekt in den vorhandenen Ausschnitt (ich glaube ch hätte geheult, hätte uns das wieder zurückgeworfen), der neue Siphon passte zum Glück und war dicht (Baumarkt, 7 Euro) und wir konnten endlich wieder richtig spülen und spülen lassen!

Abends zog ich noch ein bisschen Silikon um das Spülbecken und bei der Gelegenheit auch direkt ein paar fehlende Fugen im EG Duschbad.

Yeah!

Silikonfugen ziehen

 

Alles gut?

Die alte Spülmaschne und auch das alte Waschbecken liessen wir vom Sperrmüll abholen, für den Sondertermin fielen zusätzliche 35 Euro an, dafür kamen sie schon 5 Tage nach unserem Anruf.

In den folgenden Tagen nach dem Einbau haben wir dann noch die fehlenden Fliesen wieder eingesetzt (ganz unfachmännisch auf Silkonhäufchen festgeklebt) und nach einem Trocknungstag die Fugen verfüllt.

Neue & alte Fliesen wieder einsetzen

Nun fehlen „nur noch“ die alte Fußleiste und die Montage der alten Blende an die neue Spülmaschine. Aber darauf habe ich (die wirklich sehr, sehr gerne Dinge als erledigt abhakt) immer noch keinen Bock gehabt. Vielleicht morgen. Oder übermorgen. Oder so.

Neue Minna, unverkleidet

Und dann fehlen noch neue Abschlußleisten oben auf der Arbeitsplatte, die ollen alten werden wir nämlich nicht mehr wieder montieren. Was da für ein Schmand drunter sitzt! Bäh! Und Teile der alten sind eh schon im Müll, es muss auf jeden Fall etwas Neues her. Da kosten aber 3 Meter am Stück im Baumarkt wieder 25 bis 30 Euro, Halter sowie Aussen- und Innenecken kommen wohl noch extra dazu. Einen 45°Grad- Schnitthalter (so ein U aus Holz mit Einkerbungen) für den Zuschnitt der Leisten haben wir auch nicht und wie gesagt, meine Lust in Punkto Heimwerken in der Küche ist gerade gleich Null.

Hauptsache, die Minna läuft endlich!


 

Ein Gedanke zu „Bau- Logbuch Eintrag 09: Die Sache mit der Spülmaschine“

  1. Pingback: DIY | Upcycling: Matschküche für den Garten • nullpunktzwo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert