Gut, an meiner Situation gibt es nicht viel zu ändern bzw. hatte ich vor etwas mehr als einem Jahr nur die Auswahl zwischen der jetzigen Variante
„viel Arbeiten gehen und Kind in Fremdbetreuung“
oder aber eben der Variante
„mit dem Tochterkind und Hartz 4 zuhause (ein Zuhause, das ich zu diesem Zeitpunkt ja auch noch nicht hatte) zu bleiben und jeden Cent wirklich 3 mal umzudrehen“.
Ich liebe meinen Job und bin froh, wieder zu arbeiten – genauso wie ich versuche, die wenige Zeit mit dem Tochterkind intensiver zu gestalten/ erleben und nicht das Gefühl habe, daß es dem Tochterkind durch die Fremdbetreuung schlecht geht- im Gegenteil: daß es für sie ganz normal ist, sie sich wohl fühlt und wahrscheinlich sogar davon profitiert…
Doch an Tagen wie heute bin ich schon etwas traurig, wieder etwas verpaßt zu haben und nur einen Telefonanruf im Büro zu bekommen / erst abends beim Abholen zu erfahren, daß das Tochterkind das erste Mal erfolgreich ins Töpfchen gemacht hat (oder welches neue komplizierte Wort sie aussprechen kann, daß sie mehr als 3 Meter am Stück mit ihrem Laufrad gefahren ist oder daß sie den ersten 2-Wort-Satz gesprochen hat oder oder oder).
Die wichtigsten Entwicklungsschritte, vor allem das Laufen- Lernen habe ich ja zum Glück noch vor meinem Jobbeginn mitbekommen.
Und auch wenn ich ganz genau weiß, daß es nicht darauf ankommt live dabeigewesen zu sein, sondern daß man als beste Mama, die man sein kann, seinem Kind solche Dinge wie Geborgenheit und Urvertrauen vermittelt, bleibt dennoch ein kleines schales Gefühl der verpaßten und unwiederbringlichen Momente zurück.