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Meine Endometriumablation mit der Goldnetz- Methode

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Ich bin weder Ärztin noch sonst irgendwie dazu ausgebildet, medizinische Ratschläge zu geben. Ich berichte hier ausschliesslich von meinem eigenen Körper und meinen eigenen Erfahrungen.


Zu starke Regelblutung

Meine Menstruation wurde eigentlich nach jeder Geburt stärker. Nahm ich nach Kind 2 die Super- Tampons nur nachts an den starken Tagen, waren sie nach der Geburt von Kind 3 schon regelmäßig tagsüber im Einsatz und nachts eher Super plus. Nach der Geburt von Kind 4 lief dann auch teilweise tagsüber einfach was an den Super plus vorbei und ich stieg auf die Menstruationstasse um.

Zwei von sieben Tagen Mens (Zykluslänge regelmäßig 26-29 Tage) sind besonders schlimm, so dass ich immer erleichtert bin, wenn ich nicht arbeiten oder anderweitig länger ausser Haus muss. Ich habe zwar keine Regelschmerzen, aber blute an beiden Tage jeweils (!!!) etwa so viel, was sonst als Gesamtmenge für eine ganze Menstruation angegeben wird (80- 120ml). Oft sogar etwas mehr. Die Menstasse muss ich am stärksten Zyklustag teilweise alle zwei bis drei Stunden ausleeren weil fast voll.

Meist stehe ich an diesen Tagen morgens auf und mir läuft mir schon das Blut die Beine herunter; 37ml Fassungsvermögen der Tasse sind für 7-8 Stunden Schlaf nicht ausreichend.

Um Eisenmangel abzufangen, nahm ich dann – in Absprache mit meiner Gyn – zumindest während der Mens ein Eisenpräparat in Tablettenform, da Floradix (flüssig, auch geläufig unter dem Namen Kräuterblut) einfach nicht genug Eisen liefert. Auch bei den Tabletten musste ich gucken, was ich besser vertrage: mit Ferro sanol duodenal habe ich eigentlich keine Nebenwirkungen, während mir Tardyferon immer Magen-/ Darmprobleme macht.

Da ich diesen Winter 2023/24 wieder massiv Probleme mit monatelang eingerissenen Mundwinkeln und Fingernägeln hatte, nehme ich das Eisenpräparat seit Februar nun alle zwei Tage.

By the way: mein HB- Wert beim Eisen war immer okay, auch die meiste Zeit der Schwangerschaften über. Was aber leer ist, ist der Eisenspeicher, das steht als Ferritin auf dem Laborbogen. Leider sind die Grenzwerte nicht unbedingt so richtig, da auch immer schon menstruierende Frauen zu den Gruppen gehörten, deren Werte zur Festlegung der Grenzwerte herangezogen wurden. Außerdem wird ein Ferritin- Wert im unteren Bereich eben oft aus genau diesem Grund als nicht so behandlungswürdig eingestuft: „Sie sind ja eine menstruierende Frau, da ist das ja dann normal“.

Dödöm.


Mein Weg zur Endometriumablation mit der Goldnetz- Methode

Seit Jahren bin ich deswegen am Überlegen, teils auch zusammen mit meiner Gynäkologin, etwas gegen meine starke Regelblutung zu unternehmen, für die keine richtige Ursache gefunden werden konnte. Keine Polypen, keine Myome, kein Dings, kein Bums.

Folgende Behandlungsmöglichkeiten wurden mir immer wieder genannt:

  • Hormonell mit Spirale
  • Hormonell mit der Pille
  • Verödung der Schleimhaut
  • Entfernung der Gebärmutter

Da ich mich noch gut an das „Erwachen“ erinnere, als ich nach mehreren Jahren die Pille für die erste Schwangerschaft absetzte (meine Stimmung hellte sich auf, ich merkte meine fruchtbaren Tage an richtig guter Libido etc PP) und ich nach der Geburt des ersten Kindes wahnsinnig schlechte Erfahrungen mit der erneuten Einnahme einer Pille gemacht hatte (statt etwas gegen meine Schmierblutungen zu tun, wurden diese dauerhaft), fielen Pille wie auch Hormonspirale direkt raus für mich. Zuviel Angst, sie würden mir aufs Gemüt schlagen oder nicht die gewünschte Wirkung zeigen und dann muss ich ggf. die Spirale (verbunden mit weiteren Kosten und ggf auch Schmerzen) wieder beim Arzt entfernen lassen. Ganz abgesehen davon, einen Fremdkörper dauerhaft in mir zu tragen und die Meldungen über Spiralen, bei denen während der Tragezeit oder beim Ziehen ein Arm abbrach, der manchmal sogar nicht wieder gefunden wurde. Und die ganzen Verfahren in den USA gegen den einen marktführenden Hersteller wegen nicht aufgeführter Nebenwirkungen, was die Auswirkungen auf die Psyche angeht.

Da meine Gebärmutter durch die vielen Schwangerschaften wirklich viel beansprucht wurde und die Familienplanung nun definitiv abgeschlossen ist, hätte ich nichts dagegen gehabt, sie rausnehmen zu lassen. Wären da nicht die Risiken, dass ich trotz verbleibender Eierstöcke in die verfrühten Wechseljahre komme (siehe u.a. Gesundheitsberichterstattung Robert- Koch- Institut „Hysterektomie“), dass es Verwachsungen und Senkungen geben kann und weil ich mich nach dem Eingriff außerdem wochenlang schonen müsste und nicht schwer heben dürfte (kein Grosseinkauf, kein Kind auf den Wickeltisch heben etc pp).

Blieb die Verödung der Gebärmutterschleimhaut, also die Zerstörung der Schicht, die die Schleimhaut aufbaut, so dass nichts mehr abbluten muss, weil sich nichts mehr aufbauen kann. Da gibt es mehrere Verfahren, teils schon sehr lange, teils weiterentwickelt: z.B. thermisch mit einem heißen Ballon oder direkt mit heißer Flüssigkeit, aber auch elektromechanisch mit einer Schlinge oder einem Rollerball, rein elektrisch mit dem Goldnetz.

Ich las alles, was ich im Internet zu den verschiedenen Verfahren finden konnte (leider sind die Artikel der Gyn- Depesche mittlerweile nicht mehr frei zugänglich, sonst hätte ich sie verlinkt, aber diese Doktorarbeit von 2016 ist noch frei abrufbar; PDf ganz unten auf der Webseite), vor allem interessierte ich mich für die Rate der erneuten OPs (oft bedeutete das dann doch die Entfernung der kompletten Gebärmutter), die Komplikationen direkt beim oder kurz nach dem Eingriff und die Heilungsdauer. Und ich suchte nach Erfahrungsberichten (deswegen schreibe ich jetzt hier auch so ausführlich).

Für mich war dann ziemlich klar, ich will das Goldnetz. Und auch nur das.


Ist das Goldnetz für mich geeignet?

Bei der Goldnetz- Methode wird in die Gebärmutter ein engmaschiges Netz eingeführt, das auf einem Stab mit beweglichen Flügeln aufgezogen ist und sich in der Gebärmutter auseinanderfaltet. Dort bekommt es dann die Form eines auf der Spitze stehenden Dreiecks (die beiden oberen Ecken liegen an den Eileiteraufgängen an) und das Netzgewebe ist doppellagig, damit es sich gut an die Innenseite der Gebärmutter anschmiegt.

Hier mehr Informationen des Herstellers zur Wirkweise und dem Verfahren.

Ich hatte im Sommer 2022 eine Untersuchung zur Abklärung, ob die Methode überhaupt für mich geeignet ist.

Meine Gebärmutter lag von der Grösse her im zulässigen Rahmen, Kinderwunsch ist nach 5 Geburten definitiv abgeschlossen und auch sonst wies nichts darauf hin, was gegen eine Behandlung spräche. Doch ganz am Ende des Termins wurde mir mitgeteilt, dass die Ärztin mich mit 42 Jahren eigentlich für zu jung halten würde und es ein größeres Risiko dafür gäbe, dass es in den Jahren bis zur richtigen Menopause zu Komplikationen kommen könnte (von denen ich ja wusste: Schleimhautzellen wurden nicht alle bei der Verödung erwischt bzw. bauen sich wieder auf, bluten monatlich ab, aber das Blut kann ggf nicht abfließen weil durch die Verödung der Ausgang verklebt ist). Dennoch könnte ich den Eingriff vornehmen lassen, aber ich war extrem verunsichert.

Das Thema ploppte aber immer wieder bei mir auf, eigentlich monatlich, wenn ich mal wieder überlegte, was ich anziehe, wo man etwaige Blutflecken nicht so sehen würde.

Im Januar 2023 war meine starke Regelblutung wieder Thema bei der jährlichen gynäkologischen Vorsorge. Da ich die Hormonspirale erneut abgelehnt hatte, schlug mir meine Gynäkologin eine noch sehr neue Mini- Pille vor.

Nach einigen Tagen Bedenkzeit entschloss ich mich dann doch dazu, es mit der Pille „Slinda“ zu versuchen und ein bisschen Zeit zu schinden.

Kurz zusammengefasst: Nach mehreren Monaten Gewöhnung an die Pille mit vielen Schmier-, Zwischen- und für mich teils normal regelstarken Blutungen außerhalb der Pillenpause wirkte sie ganz gut, sofern ich sie a) auf ärztliche Anweisung hin ohne Pillenpause durchnahm und b) nicht krank wurde. Sobald ich Fieber bekam, war’s aus und ich bekam Blutungen. Zusätzlich musste ich immer mit Zwischenblutungen rechnen.

Außerdem bekam ich immer wieder schmerzhafte, zystenähnliche Pickel im Gesicht, die Monate brauchten, um abzuheilen.

Dann nahm ich aufgrund Ratschlag meiner Gynäkologin, als wir uns bei der jährlichen Vorsorge Anfang 2024 wiedersahen, das Thema Endometriumablation wieder in Angriff und holte mir im April woanders eine Zweitmeinung ein.

Nicht alle Kliniken und Praxen, die mit dem Goldnetz arbeiten, sind auf der Webseite des Herstellers gelistet; ich nahm mir die Krankenhäuser in der Nähe vor und suchte auf deren Webseiten nach Informationen bzw. rief an, um die OP – Methode der Endometriumablation zu erfragen.

Seit April 2023 wird der Eingriff von den gesetzlichen Kassen nicht nur stationär übernommen, sondern jetzt auch ambulant. Ich wollte aufgrund meiner Krampfader- Problematik und wegen insgesamt 3 erfolgter Ausschabungen aber auf jeden Fall in eine Klinik, wo ich notfalls über Nacht bleiben könnte.

Der Termin zur Zweitmeinung verlief sehr angenehm; ich ratterte meine (gynäkologischen) Vorbefunde runter (Menstruationsmengen, Anzahl Schwangerschaften, Geburten und Ausschabungen, Venen- OPs und Krampfader im Bauchraum) und hatte direkt danach mitgeteilt, dass ich mich schon länger mit dem Thema beschäftige, sämtliche andere Behandlungen meiner starken Regelblutung überlegt oder ausprobiert habe oder für mich nicht in Frage kommen.

Auch jetzt erfüllte ich alle Parameter für die Behandlung und nach einem Ultraschall ohne Befund redete ich mit der dortigen Gynäkologin noch über mein Alter, was sie mit nun 44 Jahren als überhaupt nicht (mehr) relevant sah.

Wenn ich möchte, könne ich anrufen und einen OP- Termin vereinbaren und im Zuge dessen auch den separaten Termin zur vorhergehenden OP- Vorbereitung.

Die Pille sollte ich bis dahin weiter nehmen, um die Gebärmutterschleimhaut möglichst flach zu halten.


Die OP- Aufklärung

Die Aufklärung soll nicht mehr als eine Woche vor der OP liegen, sagte man mir. Ich hatte mir einen Termin direkt am Tag davor geben lassen (und dafür extra Urlaub genommen), auch um meine OP- Uhrzeit zu erfahren bzw. um die Abholzeit besser planen zu können.

Zuallererst die Begrüßung bei der Patientenaufnahme. Mein Bogen mit diversen Aufklebern liegt schon bereit, ich gebe Versichertenkarte und Überweisung ab, fehlende Daten werden noch in den PC eingegeben, ich bekomme mehrere Aufklärungsbögen, meine Patientenakte und einen Urinbecher und werde zur gynäkologischen Station geschickt.

Dort angekommen gebe ich meine Akte ab, es werden wieder Daten abgeglichen, danach ich darf ich im Wartezimmer Platz nehmen und die Aufklärungsbögen der Gynäkologie und der Anästhesie durchlesen und ausfüllen.

Ich werde aufgerufen und bekomme zunächst Blut abgenommen.

Da der Raum kurzfristig für eine Untersuchung benötigt wird, fülle ich mal eben den Urinbecher.

Danach folgt ein recht kurzes Gespräch mit einer Gynäkologin, die ein ausführliches Gespräch beim damaligen Termin zur Abklärung voraussetzt und ich hake auch nicht mehr viel nach, da ich mich ja im Vorfeld schon viel über den Eingriff und seine Risiken informiert hatte.

Ich bekomme meine Akte wieder zurück und werde zur Anästhesie- Aufklärung geschickt. Dort komme ich sehr schnell dran, weil ich meinen Bogen schon ausgefüllt hatte.

Was mir aus der Erfahrung nach mittlerweile 5 ambulanten OPs in Vollnarkose wichtig ist: während des Eingriffs nicht auszukühlen. Gerade bei den beiden Venen- OPs war das Aufwachen immer sehr unangenehm gewesen, weil ich vor Kälte zitterte und deswegen auch die frisch genähten Schnitte am jeweiligen Bein wahnsinnig schmerzten. Doch ich werde mit einem „Wärmemanagement“ im OP beruhigt. Entweder läge ich auf einer Wärmematte oder bekäme eine Wärmedecke (durch die strömt warme Luft, sowas hatte ich schon bei einer Ausschabung und das war mein bestes Aufwachen bislang gewesen). Ich bin erleichtert und erwähne noch, dass ich oft beim Aufwachen weine, egal mit welcher psychischen Verfassung ich in die OP gegangen war.


Der OP- Tag

Meinen OP- Tag habe ich detailliert hier beschrieben.

Es wurde bei mir unter Narkose zuerst eine Hysteroskopie durchgeführt (dafür wird die Gebärmutter mit Flüssigkeit gefüllt und dann mit einer Kamera inspiziert), dann eine Ausschabung (bei mir wurde nicht viel ausgeschabt, weil die Pille die Schleimhaut flach gehalten hatte), ein Teil des entnommenen Materials wird nach der OP untersucht (die Ergebnisse der Histologie brauchen aber 7 bis 14 Tage) und zu allerletzt das Goldnetz eingeführt und das Endometrium mit Strom verödet. Das Goldnetz wird danach wieder herausgezogen und die Narkose ausgeleitet.

Ich las in anderen Berichten, dass Hysteroskopie/ Ausschabung manchmal auch vorgezogen werden und die eigentliche Endometriumablation in einem separaten Eingriff durchgeführt wird.

Von einer Pilleneinnahme vor der OP las ich auch mehrfach; meine setze ich nun ab.


Die ersten Tage und Wochen nach der OP

Tag 1 post OP

Die Nacht war gut bis auf den Umstand, dass ich öfter wegen Reflux wach war. Wahrscheinlich hätte ich am Abend nicht so viel essen sollen. Aber ich hatte nur ganz wenige Schmerzen, weil ich vor dem Schlafen gehen (ärztlich abgeklärt) eine IBU 600 eingenommen hatte.

Am Morgen schicke ich meinem Arbeitgeber die Bescheinigung über den OP- Tag vom Krankenhaus. Danach muss ich mich um meine Folge- Krankmeldung kümmern und rufe bei meiner Gyn- Praxis an. Leider braucht die den OP- Bericht dafür, möchte ihn aber nicht per Mail haben. Also kommt mein Mann später zuhause den Bericht abholen und fährt dann zum Gyn, um die AU abzuholen.

Außerdem hatte ich einen Kontrolltermin beim Gyn für in 2 1/2 Wochen ausgemacht, da werden dann auch die Ergebnisse der Histologie besprochen. Bei der Ausschabung waren Zellen entnommen worden, die nun untersucht werden. Das Ergebnis dauert ca. ein bis zwei Wochen und wird vom Krankenhaus direkt an die Arztpraxis geschickt.

Ich mache ruhig am Vormittag und liege viel auf dem Sofa, fühle mich immer noch etwas zermatscht und achte auf Essen und Trinken. Die Schmerzen halten sich in Grenzen (wie Regelschmerzen, aber nicht krampfig, sondern ein durchgehendes Ziehen) und mittags nehme ich noch eine IBU 400, bevor ich mich hinlege.

Ich schlafe 3 Stunden und bin danach immer noch müde.

Sowieso bin ich vom Kopf her noch nicht wieder ganz klar, aber viel besser als gestern Abend. Ich lese zwar einige Nachrichten, beantworte aber längst nicht alles und treffe schon gar keine wichtigen Entscheidungen.

Ich muss richtig auf Toilette und freue mich, dass auch das anstandslos funktioniert.

Am Nachmittag merke ich, wie die IBU aufhört zu wirken und nehme am frühen Abend noch eine.

So langsam kommt auch meine Gesichtsfarbe wieder in den normalen Bereich.

Meine leichte Blutung direkt nach der OP war in Ausfluss übergegangen und der ist am Nachmittag mittlerweile so schwach, dass ich auf Slipeinlagen wechseln kann.


Tag 2 post OP

Ich habe trotz des langen Mittagsschlafs am Vortag in der Nacht fast 8 Stunden geschlafen.

Am Vormittag bringe ich die 3jährige zur Kita, sie fährt mit dem Laufrad und ich gehe gemütlich zu Fuss. Auf dem Rückweg kaufe ich auf dem Markt Erdbeeren und ein wenig Gemüse.

Zuhause checke ich aufgelaufene Nachrichten und E-Mails.

Am späten Vormittag merke ich das Unterleibsziehen wieder etwas mehr, nehme eine IBU 400 und lege mich nochmal hin, träume aber total wirr.

Am Nachmittag bin ich dann mit einigen Kindern allein zuhause und merke beim Bettbeziehen schnell, dass mich das noch etwas anstrengt. Genauso wie das anschließende Erdbeerputzen und Kochen bzw. das lange Stehen dafür.


Tag 3 post OP

Das Unterleibsziehen ist nur noch schwach und ein paar Mal über Tag verteilt zu spüren.

Ich fühle mich manchmal so, als hätte ich falsch gelegen, weiss aber nicht, ob das von der Narkoselagerung kommt. Aber wahrscheinlich, denn dieses Gefühl von blauer Fleck im Übergang von Schritt zu Oberschenkelinnenseite (so genau auf dem Knochen) kann ich mir nicht anders erklären.

Wieder 3 Stunden Mittagsschlaf (und in der kommenden Nacht ganz normal 7 Stunden).

Ich habe keinen Spass am Nähen, weil ich mich nicht richtig konzentrieren kann.


Tag 4 post OP

Erster Tag ohne Mittagsschlaf, aber mit der Gelegenheit zu vielen Pausen.


Tag 5 post OP

Immer noch rosa Ausfluss. Ich bin froh um meine Krankschreibung und dass ich Mittags kurz schlafen kann.


Tag 6 und 7 post OP

Die Müdigkeit wird besser und auch vom Kopf her habe ich mehr und mehr das Gefühl, wieder normal zu sein. Dennoch ist ein Mittagsschlaf sehr schön (nicht viel mehr als eine Stunde).

Nach wie vor schwappt mal ein kleines bisschen rosa Ausfluss raus (vor allem nach längerem Liegen), wobei ich das rosa nur auf dem Toilettenpapier siehe.


Tag 10 post OP

Wieder etwas mehr rosa Ausfluss, aber ich habe gestern Abend auch wieder etwas Unterleibsziehen gehabt.


Tag 15 post OP: Die Nachkontrolle

Heute ist der Kontrolltermin bei meiner Gyn und ich soll auch die Auswertung der bei der Ausschabung am Gebärmutterhals und im Gebärmutterinneren entnommen Gewebeproben erfahren.

Ich werde aber zuerst nach Problemen beim Urinlassen und Stuhlgang gefragt (keine) und nach meinem allgemeinen Befinden (mittlerweile wieder voll normal).

Dann wird ein vaginaler Ultraschall gemacht und in meiner Gebärmutter ist tatsächlich noch ein wenig Flüssigkeit zu sehen (die macht dann den Ausfluss). Laut Hersteller des Goldnetzes kann sich der auch noch Wochen oder Monate hinziehen oder versiegen und dann wieder anfangen. Aber grünlich oder fies riechend sollte er niemals sein, dann steckt wahrscheinlich eine Entzündung dahinter.

Leider wird bei der Kontrolle der Eierstöcke eine fast 6cm grosse Zyste entdeckt, von der ich nichts gemerkt habe, die nichts mit der Endometriumablation zu tun hat und scheinbar schon am Einbluten ist (das könnte das Stechen im Bauch ca. eine Woche vor der OP erklären). Dennoch soll ich in drei Monaten den Verlauf abchecken lassen.

Bei der Histologie gibt es zum Glück auch keine Zellen mit Krebsauffälligkeiten.

Da ich mir den Befund in Kopie mitgeben lasse, finde ich später im Text noch einen Hinweis auf Zellen eines intrauterinen Myoms (also das Myom sitzt in der Gebärmutterwand, aber Richtung Innenseite). Das war nie auf dem Ultraschall zu sehen gewesen, intrauterinen Myome können aber die Ursache für eine zu starke Regelblutung sein, eine Endometriumablation entfernt sie allerdings nicht.

Wiedemauchsei, meine Gyn hat es als nicht erwähnenswert erachtet und da sonst alles super aussieht, warte ich nun auf meine erste Regelblutung, allerdings kann der Zyklus durch die Einnahme der Pille vorher und die aktuelle Zyste durcheinander sein. Normalerweise hat sich mein Körper aber von so etwas nicht beeindrucken lassen…


Tag 36 post OP = Zyklustag 37

Ich warte immer noch auf meine erste Blutung nach der OP. Da sich mein Körper sonst auch wenig von Zysten, Pille etc beeindrucken liess und ich z.B. auch fast immer pünktlich 4 Wochen nach dem Abstillen meine Mens wieder bekam, warte ich gerade bzw. immer noch darauf, das was passiert. Bis auf 4 Tage Unterleibsziehen ab Zyklustag 28 ist bisher aber NICHTS passiert!

Das lässt mich auf das beste OP- Ergebnis hoffen, komplett blutungsfrei zu bleiben. Das ist leider nicht bei allen Frauen so, aber doch bei einigen. Nur ganz wenige erleben danach eine Blutungsstärke wie vorher, bei den meisten ist sie deutlich geringer oder die Mens bleibt eben ganz aus.

Ich werde auf jeden Fall in einem halben oder ganzen Jahr nochmal berichten, wie es weiter ging.


Tipps und Wissenswertes rund um den Eingriff

1. Organisation rund um die OP

Es waren bei mir mehrere Termine und ein paar Vorbereitungen nötig, um meine Gebärmutterschleimhaut mit dem Goldnetz veröden zu lassen:

  • Ein Gespräch mit meiner Gynäkologin und eine Überweisung zu einer*m Ärzt*in, die den Eingriff durchführen kann
  • Eine Untersuchung (bei mir am Ort der möglichen OP), ob die Methode überhaupt bei mich durchgeführt werden kann
  • Ein Termin zur OP- Aufklärung
  • Ein OP- Termin
  • Sollten Hysteroskopie + Ausschabung mit Zellentnahme zeitlich getrennt zur Endometriumablation stattfinden, hat man natürlich noch einen zweiten OP- Termin. Bei der Hysteroskopie wird nochmal mit der Kamera in der Gebärmutter geschaut, ob etwas gegen die Verödung spricht (in meinem Fall hätte man dann die direkt anschließende Ablation nicht durchgeführt) und bei der Ausschabung wird Zellmaterial entnommen und zur Untersuchung geschickt, das Ergebnis dauert aber knapp zwei Wochen. Dieses Ergebnis würde man vor der Ablation dann auf jeden Fall abwarten.
  • Vor der OP sämtlichen Schmuck ablegen und Nagellack entfernen, bei mir waren ca. 8 Stunden vor dem Eingriff eine letzte leichte Mahlzeit und ca. 2,5h vor dem Eingriff ein letzter Schluck Wasser erlaubt.
  • Man muss nach der OP wegen der Vollnarkose von einer erwachsenen Person abgeholt werden, da man die ersten 24 Stunden nicht alleine sein darf. Taxifahrer*in reicht nicht aus!
  • Man muss sich selbst um eine Folge- AU kümmern, da man in der Regel nur eine Bescheinigung über den Tag des Eingriffs bekommt.
  • Ein Termin zur Nachkontrolle steht beim Gyn ca. 2 Wochen nach dem Eingriff an.

2. Schmerzen und Einschränkungen durch den Eingriff

Vor der Operation sollte man ggf. ein paar Binden und Slipeinlagen besorgen, da man danach erst einmal keine Tampons oder ähnliches verwenden darf.

Am unangenehmsten war für mich die lange Nüchternheit vor der Operation, die wahrscheinlich daraus resultierenden Kopfschmerzen und die lange Wartezeit im Krankenhausbett, bis es endlich losging. Diese Zeitspanne wäre bei einem Eingriff in einem ambulanten OP- Zentrum wahrscheinlich deutlich kürzer ausgefallen und der Zeitpunkt der Entlassung deutlich planbarer gewesen. Bei Komplikationen hätte allerdings eine Verlegung gedroht.

Die Schmerzen direkt nach der OP waren geringer als gedacht: Ein durchgehendes Ziehen im Unterleib, aber keine Krämpfe. Wieder zuhause nahm ich (ärztlich abgeklärt) eine IBU 600 ein, in den folgenden Tagen kam ich jeweils mit einer IBU 400 vor dem Mittags- und dem Nachtschlaf gut zurecht. Das Ziehen nahm in den ersten Tagen kontinuierlich ab.

Auch die Blutung war deutlich weniger als erwartet. Wegen der ebenfalls durchgeführten Ausschabung brauchte ich schon am Tag nach der OP keine Binden mehr, sondern kam mit Slipeinlagen gut zurecht, auch für den anschließenden Wundfluss. Den empfand ich als etwas stärkeren Ausfluss und er roch für mich auch nicht anders als letzterer (z.B. auch nicht wie im Wochenbett).

Ich war in den ersten Tagen nach der OP sehr müde und schlief sehr viel. Parallel konnte ich mich nicht ganz so gut konzentrieren. Beides nahm nach 5 bis 6 Tagen deutlich ab.

Verzicht auf Sauna, Baden, Schwimmen etc für ca 3 – 4 Wochen ist obligatorisch, da der Muttermund geöffnet wurde und mit der Feuchtgkeit Keime aufsteigen können.

Verzicht auf leichten Sport wird für ca 2 Wochen empfohlen, auf anstrengenden Sport ggf länger. Ich fing in Woche 3 mit leichtem Vinyasa- Yoga wieder an und bin nach Woche 4 wieder so dabei wie vor dem Eingriff.

Meine Krankschreibungen beinhalteten den OP- Tag und die folgenden 8 Tage und darum war ich im Nachhinein wegen der tiefen Müdigkeit sehr froh.

Schon knapp 4 Wochen nach der OP fühle ich mich wieder so normal in meinem Körper, als hätte es den Eingriff nie gegeben.

Auf Verhütung muss allerdings weiter geachtet werden; eine Schwangerschaft nach einer Verödung mit dem Goldnetz gilt es unbedingt zu verhindern, da sie nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter sehr gefährlich werden kann.


11 Gedanken zu „Meine Endometriumablation mit der Goldnetz- Methode“

  1. vielen lieben Dank, dass Du Dir soviel Zeit genommen hast, ausführlich zu berichten.
    Sehr wertvoll empfinde ich Deinen Bericht.
    Ich freu mich, dass alles so gut verlaufen ist.
    LG Tanja

  2. Wenn man mit 42 Jahren eigentlich für den Eingriff noch zu jung ist, wie lange soll man dann bitteschön mit solchen Blutungen plus Nebenwirkungen denn noch warten? Bis die Wechseljahre das Ganze sowieso beenden?
    Ich habe Endometriose und bin sehr dankbar, dass ich die entsprechende Endometriose-Pille ganz gut vertrage. Und meine Tage deswegen nicht stattfinden.
    Ich hatte so schlimme Schmerzen, dass ich kaum aufrecht stehen konnte. Schmerzmittel haben gar nicht gewirkt. Dazu die starke Blutung. Und natürlich der Eisenmangel.

    Die Methode kommt leider für mich nicht infrage, da es offensichtlich anschließend doch noch zu Regel-Blutungen kommen kann.
    Ich würde nämlich auch gern auf die täglichen Hormone verzichten. Aber derzeit gibt es für mich keine Alternative.

    Danke auch von mir für den ausführlichen Bericht und die klaren Fakten.

    Gruß
    Silke F.

    1. Ja, die Menopause spielt tatsächlich eine Rolle. Bei keiner Methode der Ablation kann garantiert werden, zu 100% alles verödet zu bekommen, was die Schleimhaut aufbaut. Oft sind die Tubenaufgänge ein Problem, meine ich gelesen zu haben. Zum anderen kann es passieren, dass nach der Ablation die Innenseiten der Gebärmutter beim Heilen miteinander verkleben (die Gebärmutter wird ja durch die umliegenden Organe zusammengedrückt)
      Und wenn nun oben etwas abbluten will, aber unten der Ausgang verschlossen ist, kann es eine Infektion geben. Genau deswegen habe ich so sehr versucht, Fachartikel und Studien dazu zu finden.
      Genau dieses Risiko sinkt aber mit der Menopause.
      Aber auch: je besser sprich vollständiger die Schleimhaut verödet ist, desto weniger Risiko für eine Infektion. Daher wollte ich nur Goldnetz und nichts anderes.

    2. Bzgl der anschließenden Blutungsstärke spricht der Hersteller davon, dass diese sich in den allermeisten Fällen verringert (und damit oft auch die Regelschmerzen). Einige wenige bluten genauso stark wie vorher, aber eben auch einige gar nicht mehr.

      Bei Endometriose hilft Dir die Ablation wahrscheinlich deswegen nicht, weil sich die Schleimhaut- Herde außerhalb der Gebärmutter befinden (und beim Abbluten wahrscheinlich kleine Entzündungen und auch deswegen Schmerzen erzeugen) und die Verödung nur innerhalb der Gebärmutter vorgenommen werden kann. Endometriose kann meines Wissens nach nur bei einer Bauchspiegelung o.ä. operativ entfernt werden.

  3. Das stimmt, dass eine OP nötig ist.
    Dummerweise kommt die Endometriose wieder. Deswegen die spezielle Endometriose-Pille.
    Keine Blutungen mehr. Deswegen verteilt sich nichts mehr im Bauchraum, was dann „mit-geht“, wenn die Hormone sich im Zyklus umstellen.
    Die Regelschmerzen danach waren absolut auszuhalten. Kein, aber wirklich gar kein Vergleich zu den schlimmen Monaten davor.

    Gruß
    Silke F.

  4. Ich kann da soo mitfühlen! Hatte jahrelang das gleiche Problem, nie eine Ursache gefunden. Darum mit Mitte 40 erstmals mit der Pille angefangen. Minderte zwar nicht die Stärke der Blutungen, aber vergrößerte immerhin die Abstände auf sechs bis acht Wochen. Aufgrund einer sehr seltenen Erkrankung war Anfang des Jahres ein OP geplant, in deren Folge ich ein Jahr lang massiv Gerinnungshemmer hätte nehmen müssen (ohne diese absetzen zu können). Bin dann zur Gynäkologin, die das leider wenig ernst nahm, mir immerhin eine Überweisung für Endometriumablation gab (Goldnetz wollte sie nicht). Im Krankenhaus dann Aufklärung über Risiken, Möglichkeiten und dort mit dem Chefarzt kurzerhand für Gebärmutterentfernung entschieden, weil ich eine 100% sichere Lösung brauchte – er nahm das sehr ernst. Ich hätte keine Zeit mehr gehabt, das Ergebnis abzuwarten oder ggf. nochmal zu operieren. Es war die beste Entscheidung meines Lebens! Wenig Schmerzen, die schnell überstanden waren und nach drei Wochen wieder „Normalzustand“. Ich muß jetzt nur noch halb so oft auf Toilette (durch zwei Kaiserschnitte war die Gebärmutter wohl extrem mit der Blase verwachsen) und habe kein regelmäßiges (fast)Verbluten mehr. Leider hat mir die Gynäkologin vorher mehrfach von Operationen abgeraten, das hätte ich auch früher haben können. Zum Glück blieben mir zudem die aufgrund der anderen Geschichte angekündigten Blutverdünner zumindest teilweise erspart, das derzeitige (nur) Aspirin darf ich auch mal relativ gefahrlos absetzen :-) Ich möchte lieber nicht wissen, wie stark meine Periode damit oder gar bei doppelter Gerinnungshemmung ausfallen würde.
    Dir alles Gute! Hendrikje

  5. Ich freu mich sehr für dich, dass alles bisher so gut gelaufen ist!!!!! Und vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht!!!!!! Drücke dir die Daumen, dass alles so positiv weitergeht!!!
    Wie lange war denn dein Ausfluss/deine Blutung nach der OP genau?

    1. Also die „richtige Blutung“ war nach ca. 48h schon vorbei – es wurde ja auch vorher eine Ausschabung gemacht, was soll da dann noch gross Abbluten? Der Ausfluss ging in den normalen Ausfluss über, so ca. nach 3 bis 4 Wochen war alles wieder wie vorher.

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