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Das 1. graue Haar

Als ich mir heute morgen die Haare bürstete, entdeckte ich es: Mein erstes richtiges graues Haar auf dem Kopf.

Silbern funkelte es zwischen den anderen braunen Haaren. Ein sichtbarer Beweis, dass ich mich definitiv von „Mitte Dreißig“ auf die „big fourty“ zubewege. Im Februar werde ich 38 Jahre alt.

Es ist aber auch ein sichtbarer Beweis dafür, was ich schon vor ein paar Monaten bemerkte: Ich fühle mich älter. Nicht unbedingt körperlich (natürlich merke und sehe ich es da auch, die Spannkraft lässt nach, hier und da muss etwas „repariert“ werden, mehr Falten um die Augen, aber die meisten vom Lachen), aber vor allem IM Kopf drin bin ich älter geworden.

Anfang Januar twitterte ich zum Beispiel am späten Abend:

Ich habe keine Pläne für 2018 und komme mir manchmal echt doof dabei vor.
Ich will weder schlanker, fitter, achtsamer, effektiver und auch nicht erfolgreicher werden.
Glücklich bin ich gerade sehr.
Was soll ich mir da noch vornehmen?

Ich kam mir kurzzeitig sehr komisch vor, dass ich so gar kein Ziel wie viele andere um mich herum für 2018 habe; dass ich noch nicht einmal den Wunsch nach einem solchen Ziel verspüre. Etwas worauf ich hinarbeiten, für das ich mich und mein Leben ändern will – das gibt es gerade nicht. Später ja, später wird da definitv wieder der Ansporn und der Wille sein, etwas durchzuzuiehen, aber momentan einfach nicht.

Obwohl ich mich immer noch in der Rushhour des Lebens verorte (zwischen 4 Kindern und Job, mit neuem alten Haus und vielen Ideen für unser Leben sowie meinen Blog hier, mit Plänen für die diesjährige #WUBTTIKA und dem Wunsch nach mehr Zeit für mich alleine), so fühle ich mich nicht nur inzwischen angekommen, sondern sehr wohl mit allem. Mit mir, mit meiner Familie, meinem Leben insgesamt.

Fehlende Ziele liegen wohl vor allem auch daran, dass ich dafür woanders Abstriche machen müsste – dazu habe ich aber gar keine Lust. Außerdem sehe ich im Laufe der Jahre (wohl auch mit wachsender Anzahl Kinder) gewisse Dinge inzwischen viel gelassener als noch zu kinderlosen Zeiten. Ich rege mich über Unabänderliches weniger auf, ich glaube, daß sich einiges auch von alleine fügen wird, ich freue mich mehr über kleine schöne Zufälle und habe das Gefühl, mehr vom großen Ganzen spüren zu können (auch wenn mir das in gewissen Momenten wenig hilft). Etwas mehr Zeit wäre manchmal schon schön; für mich alleine wie auch für jedes einzelne Kind. Aber auch diese Lebensphase wird sich (anfangs unbemerkt) ändern und in eine andere wechseln, so wie die Jahreszeiten gefühlt immer und immer schneller wechseln. Nach wie vor kann ich schlecht warten und geduldig sein, aber auch das fällt mir insgesamt leichter – wohl auch, weil die Tage oft voll sind und der Alltag immer schneller an mir vorüber zieht.

Ob man das jetzt als „weiser“ bezeichnen kann?

Ich weiss es nicht.

Ich weiss nur, dass ich gerade sehr glücklich bin – auch mit dem ersten grauen Haar auf dem Kopf!


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