Dieses Jahr (2017) habe ich zum ersten Mal von den Rauhnächten gehört – eine besondere Zeit um die Jahreswende, in der die Welt und unser Bewusstsein ein bisschen durchlässiger für gewisse andere Dinge sein soll. Man spricht ihnen Vorhersagen für die kommenden 12 Monate zu. Es gibt mehrere „Anfangspunkte“ für die 12 Rauhnächte, unter anderem die Tag/Nachtgleiche am 21.12. oder aber auch Heiligabend oder der 1. Weihnachtsfeiertag.
Mein Traum in der Nacht zum 28.12.2017 fand also auf jeden Fall in einer Rauhnacht statt.
Ich habe geträumt, ich würde ein Kind zur Welt bringen. Im Geburtshaus. Mit vielen Menschen um mich herum, aber dennoch allein.
Die Hebammen hatten sich auf den Flur vor das riesige Geburtszimmer zur Besprechung zurückgezogen. Beide waren bei meinen anderen Geburten jeweils als 2. Hebamme dazugerufen worden, ich kenne sie also, wenn auch nicht so gut wie „meine“ Hebamme, mit der ich 3 Kinder (2012, 2014 und 2016) im Geburtshaus bekam, die aber nach der Geburt der Jüngsten leider ins Ausland ging.
Ich habe die beiden Hebammen vor der Tür lachen hören; sie haben wohl auch Sachen besprochen, die nichts mit der Geburt zu tun haben. Draußen vor der Tür wuselten auch noch andere Menschen herum; wahrscheinlich war Kursprogramm im Geburtshaus. Frauen unterhielten sich, Füsse trappelten, Schuhe wurden aus- und angezogen und Taschen abgestellt.
Und ich befand mich ganz allein in diesem riesigen Raum, der mit vielen Matten ausgelegt war. Alles war warm und nur schwach erleuchtet, doch das nahm ich nur am Rande wahr. Ich fühlte mich wohl in diesem Raum voll Wärme. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf meinen Bauch, den ich in beiden Händen hielt. Und auf meine Atmung.
Die Wehen, die bislang nur im Rücken und nach unten drückten, veränderten sich ganz überraschend. Ich merkte, wie sich das Kind mit einer Schraube in mir drehte und mit einer einzigen Wehe ganz nach unten schob. Ich versuchte in den Wehenpausen um Hilfe zu rufen, doch meine Rufe waren schwach, sie kamen nicht gegen das Stimmengewirr vor der geschlossenen Tür an. Immer wieder kamen die Wehen, während derer ich verstummte und einfach nur atmete.
Intuitiv zog ich meine Hose herunter und ging in die Hocke, fühlte mit meiner Hand zwischen meinen Beinen eine grosse Beule, fühlte die spannende Haut und konnte nach der nächsten Wehe mit beiden Händen das frisch geborene Köpfchen halten.
Der Körper rutschte einfach so hinterher und ich nahm mein Baby vorsichtig hoch. Ein Mädchen, schmal und zart.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, die Hebammen strahlten mich an und beglückwünschten mich.
Mein Traum in einer Rauhnacht. Eine Prophezeihung?
Hallo, und war es eine Prophezeiung? Liebe Grüße Vanessa
Hallo Vanessa!
Nunja, im gewissen Maße schon, denn ich hatte Ende 2020 das große Glück, nochmal ein Kind zu gebären und dies im Geburtshaus zu tun. Es war auch ein anderes Geburtshaus, als das wo ich drei andere Kinder bekam. Ich war jedoch nie während der Geburt alleine und die ebenfalls im Haus anwesenden Personen waren keine Kursteilnehmer*innen, sondern meine anderen Kinder (und teilweise auch mein Mann, der kurz nach ihnen sah). Dass die Geburt schnell war, stimmte jedoch wieder überein – auch wenn es mir in diesem Moment nicht so vorkam.
Hast Du einen oder gar mehrere Träume aus den Rauhnächten mitgenommen?