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Dies ist wieder ein Artikel aus der Reihe „So etwas werde ich öfter gefragt“ – von Bekannten, Freundinnen und aus der Familie. Ich habe auch noch die panischen Augen einer Mutter aus dem letzten Rückbildungskurs vor Augen, deren Kleine herzzerreißend weinte, weil die Milchflasche nicht schnell genug fertig war. Mit nur ein paar kleinen Tipps klappte es in der nächsten Stunde viel schneller und die Mutter war so erleichtert und dankbar; daher halte ich das nun einmal auf dem Blog fest.
Alle meine Kinder habe ich mindestens 6 Monate voll gestillt bzw. auch zwischendurch mal abgepumpt (hier habe ich notiert, wie ich das mache), doch irgendwann war entweder mein Gewicht zu weit runter oder es gab andere Gründe für mich zum Abstillen. Es gibt auch einige Mütter, die von Anfang an nicht stillen können oder möchten. Dann verbringt man nicht nur einige Zeit mit der reinen Flaschenfütterung, sondern auch mit der Zubereitung und Reinigung des Equipments, was ja sonst beim Stillen entfällt. Letztere beiden Punkte lassen sich ungemein vereinfachen:
Ausstattung und Vorbereitungen zum Flaschenfüttern
Grundsätzlich braucht man neben dem altersgemäßen Milchpulver natürlich Milchflaschen und passende Sauger. Ich habe im Laufe der Babyzeiten einige Marken und Modelle durchprobiert, vor allem Difrax und den Klassiker von NUK, doch schlussendlich landeten wir immer wieder bei Avent. Inzwischen gibt es auch wieder die ganz normalen Flaschen von Avent, nachdem eine Zeit lang nur noch welche mit Adapterring (ein Teil pro Flasche mehr zum spülen, sehr nervig) oder sehr trübe Flaschenkörper und dann auch noch welche mit extra breitem Sauger (plus deutlich höheren Preis) erhältlich waren.
Viele Flaschenmodelle tragen den Beinamen „AntiKolik“, d.h. es kann beim Trinken schon Luft in die Flasche nachströmen, damit das Baby nicht absetzen muss und dabei Luft schluckt.
Ob die Flasche aus Glas oder Kunststoff sein soll, muss jeder selbst wissen; Glas gibt definitiv keine Stoffe in die Milch ab, ist aber schwerer vom Gewicht her und man muss ein wenig vorsichtiger damit hantieren.
Auch beim Milchpulver gibt es viele verschieden Marken zur Auswahl; da muss man einfach schauen was in der Zubereitung und bei der Verträglichkeit am Besten passt. Meine Kinder bekamen immer nur Premilch bzw. später 1er Milch. Diese unterliegen aber einem Werbeverbot (Stillen ist nach wie vor das Beste für Neugeborene), daher sieht man nur Werbung für Milch ab Nr. 2 aufwärts bzw. sogenannte „Kindermilch“, in der meist noch viel mehr drinsteckt, als notwendig wäre. Da muss man sich aber mal selber schlau machen…
Fakt ist: Es gibt keinen Grund, von Pre/1er- Milch auf etwas anderes zu wechseln; beide können bis weit über den Beikoststart hinaus gegeben werden.
Thermoskanne
Seit dem 1. Kind ist bei uns eine 0,5-Liter- Thermoskanne in Gebrauch. In diese fülle ich morgens (und/oder je nach Tagesbedarf auch abends) ganz frisch abgekochtes Wasser ein. Da die Thermoskanne nur für dieses Wasser verwendet wird, bleibt sie von innen sauber und recht steril. Bei Neugeborenen und bei Babys, die noch keine Beikost bekommen, habe ich den Rest des abgekochten Wassers immer in eine Glaskanne zum Abkühlen gegeben.
Der Trick: Ein wenig heisses Wasser aus der Thermoskanne wird mit kaltem Wasser in der Babyflasche auf Zubereitungs- bzw. Trinktemperatur gebracht, so daß direkt das Pulver zugegeben und nach dem Vermischen verfüttert werden kann. Für unterwegs packe ich dann die Thermoskanne und mehrere saubere Milchflaschen ein, wobei mindestens eine Milchflasche mit kaltem Wasser zum Mischen gefüllt ist. Diese Technik spart viel Zeit und vor allem auch Nerven, wenn das Baby womöglich vor Hunger laut schreit.
Es gibt auch sogenannte Cool Twister, die heißes Wasser beim Durchlaufen auf Trinktemperatur bringen; ich für meinen Teil wollte vor allem unterwegs immer möglichst wenig mitschleppen und habe es auch nicht eingesehen, dafür extra Geld auszugeben.
Milchpulverportionierer
Um unterwegs nicht die ganze Dose Milchpulver mitnehmen zu müssen, gibt es sogenannte Milchpulverportionierer. Entweder als runde Dosen mit mehreren Unterteilungen oder als mehrere Behälter, die aufeinander geschraubt werden. Letztere bevorzuge ich; aufgrund der verschiedenen Farben kann man mehrere unterschiedliche Portionsgrößen abfüllen und auf den jeweiligen Hunger/ Fütterungsabstand reagieren (z.B. blau = 4 Löffel Pulver und grün = 5 Löffe Pulver). Auch für nachts habe ich oft den Portionierer vorbereitet: Im Halbschlaf komme ich gerne mal beim Zählen der Pulverlöffel durcheinander und schon öfter musste ich deswegen die angefangene Milch wegschütten; mit vorgefertigten Portionen wird so etwas ganz leicht vermieden. Ausserdem braucht die Zubereitung dann noch weniger Zeit und man kann schneller wieder ins Bett ;)
Abtropfgestell
Im Laufe der Fläschchenzeiten habe ich verschieden Abtropfgestelle zuhause in Benutzung gehabt. Im Endeffekt bin ich bei diesem einfachen Gestell von Nuby gelandet, das ein wenig an den Chemieunterricht erinnert. Es ist platzsparend und vor allem leicht zu reinigen. Denn auch das abgetropfte Wasser hinterlässt irgendwann Spuren und das Gestell muss ab und zu abgewischt werden. Die Auffangsschale leere ich ein paar Minuten nach dem Abtropfen nochmals aus, damit kein Wasser auf Dauer stehen bleibt. Bei einem schwierig zu reinigenden Gestell entwickelt sich aufgrund der ständigen Feuchtigkeit irgendwann ein ekliger Schmierfilm in schwer zugänglichen Ecken, so daß es ersetzt werden muss. Ich hatte da ein wunderhübsches von munchkin und eines von einer anderen Firma; aber der Reinigungsaufwand war einfach zeitraubend.
Flaschenbürste
Auch bei den Flaschenbürsten habe ich nach der Verwendung von einigen Modellen einen einzigen Favoriten: Entweder die Bürste von Babydream/ Rossmann (bei uns hellblau) oder die baugleiche von real (bei uns in rot erhältlich):
- am einen Ende befindet sich ein Schwamm, der das Flascheninnere sowie die Ringe gut reinigt und mit dem ich immer nochmal von aussen über das Drehgewinde gehe
- in der Mitte sind Borsten, mit denen man auch die nicht ganz so leicht zugängliche Stelle von innen unter dem Flaschenhals gut sauber bekommt
- am anderen Ende befindet sich eine herausnehmbare kleinen Bürste für die Sauger
- der breite Griff liegt gut in meiner Hand
Die etwas längeren Flaschenreiniger ohne herausnehmbare kleine Bürste sind mir schon oft nach wenigen Spülgängen kaputt gegangen, daher kaufe ich nur noch dieses oben gezeigte Modell.
Plastikschüssel (ohne Bild)
Wir sammeln erst schmutzige Milchflaschen, bevor wir sie in einem Rutsch spülen. Für beides hat sich eine normale Teigschüssel bewährt; nach dem Trinken spülen wir die Milchflaschen kurz mit warmen Wasser aus (damit löst sich das in Pulver- oder auch Muttermilch enthaltene Fett besser) und sammeln sie auseinandergeschraubt in der Schüssel. Vor dem Spülen leeren wir diese ins Spülbecken aus, waschen sie einmal mit Wasser kurz aus und füllen sie dann mit warmem Wasser und einem sanften Spülmittel. Das spart Wasser und Zeit, die das normale Spülbecken sonst zum Volllaufen bräuchte.
Dampfsterilisator (ohne Bild)
Solange meine Kinder noch nicht an Beikost gewöhnt waren bzw. noch nicht Spielsachen in den Mund gesteckt haben, habe ich die Milchflaschen nach dem Spülen noch dampfsterilisiert. Ob das nun notwendig ist oder nicht, daran scheiden sich auch hier wieder die Geister. Ich für meinen Teil habe mich damit sicherer gefühlt und es erst gelassen, wenn meine Kinder richtig mit anderen Keimen in Kontakt kamen. Für uns war ein Sterilisator für die Mikrowelle ganz praktisch, es gibt aber auch Tischgeräte, die ans Stromnetz angeschlossen werden.
Milchflaschen spülen
Es gibt Eltern, die die Milchflaschen im Geschirrspülgerät reinigen (lassen). Ich persönlich finde die Vorstellung eklig, daß die Babyflaschen mit Wasser „gespült“ werden, in dem evt. gelöste Speisereste und Fette herumschwimmen. Ausserdem ist mir der Spülmaschinenreiniger zu aggressiv für die Kunststoffteile. Daher spülen wir die Babyflaschen stets von Hand; ich trage dabei in der Regel Handschuhen, da meine Fingernägel durch Schwangerschaft und Stillzeit immer ganz besonders brüchig werden.
Und so läuft meine Spül- Routine ab, die sich im Laufe der 4 Babyzeiten entwickelt hat:
1. Gesammelte Milchflaschen in das Spülbecken ausleeren, die Schüssel kurz auspülen und mit warmem Spülwasser füllen.
2. Ringe und Sauger in die Spülschüssel geben, alle Ringe drehend reinigen und neben das Spülbecken legen
3. Auch die Sauger mit der Schwammseite der Bürste drehend reinigen
4. Die Spitze der Sauger mit der kleinen Bürste nacharbeiten; dort bleiben gerne mal Milchpulverklümpchen hängen
5. Bei den Avent- Flaschen ist das AntiKolik- Ventil unten im Saugerrand eingearbeitet; dort können sich Milchreste festsetzen. Reinigen und Sauger zur den Ringen an die Seite legen.
6. Jeden einzelnen Flaschenkörper mit Spülwasser füllen und von unten nach oben mit kreisenden Bewegungen säubern. Anschliessend gehe ich immer noch einmal mit dem Schwamm der Flaschenbürste von aussen über das Gewinde. Saubere Flaschen zur Seite stellen.
7. Sauger und Ringe werfe ich nun wieder ins das Spülwasser zurück; ich drehe das kalte Wasser auf und spüle jede Flasche 2 mal komplett durch, um sie danach direkt auf das Abtropfgestell zu stecken (wenn man rechts und links eine Flasche in die Hand nimmt und abwechseln füllt, geht das echt schnell).
8. Wenn ich mit den Flaschen fertig bin, ist meist kaum noch Schaum in der Schüssel und die restlichen Teile sind so gut wie klargespült. Falls nicht, kurz unter Wasser halten und dann ebenfalls auf das Abtropfgestell geben: Ringe zuerst, Sauger zuletzt.
Das Abtropfgestell mit Flaschen und Ringen bestücken
Zuletzt die Sauger ergänzen und die Flaschenbürste zum Trocknen ebenfalls aufständern.
Ein paar Minuten nach dem Spülen kippe ich vorsichtig das Wasser aus der Auffangsschale, damit sich keine Ablagerungen bilden.
Meistens bedienen wir uns so lange vom Abtropfgestell, bis es leer und die Spülschüssel voll ist. Dann beginnt der Kreislauf von Neuem…