Aufgrund meines Wiedereinstiegs, der dann wegen 3 kranker Kinder pausieren musste (und ich alle Hände voll zu tun hatte beim Gesundpflegen und Betüddeln und mit Arztbesuchen) komme ich erst jetzt dazu, etwas zur Jüngsten zu schreiben.
Diese hat nämlich seit ihrem 1. Geburtstag einen gewaltigen Sprung gemacht. Das mag zum einen an ihrer neuen Fähigkeit, dem Laufen liegen, zum anderen aber auch an ihrer abgeschlossenen Eingewöhnung.
Inhaltverzeichnis:
3 Kinder in der gleichen Betreuungsgruppe – geht das gut?
Zusammen mit den älteren Geschwistern geht die Jüngste nun auch in die KiTa. In unserer etwas kleineren Familiengruppe sind nur 15/16 Kinder zwischen 1 und 6 Jahren. Wir hatten kurz überlegt, ob die Jüngste allein in eine andere Gruppe gehen soll, fanden dann aber die Vorteile von allen drei KiTa- Kindern in einer Gruppe aber mehr als überwiegend: Wir kennen die Erzieher_innen inzwischen sehr gut, wir kennen die anderen Kinder schon und wir haben nur einen Elternabend. Außerdem gibt es ausreichend Möglichkeiten, in der täglichen „Reisezeit“ eigener Wege zu gehen – dann dürfen die Kinder auch andere Erfahrungsorte und Gruppen im ganzen Gebäude eigenständig besuchen.
Da viele neue Kinder und vor allem viele kleine Kinder nach dem Sommer neu dazu kamen, haben wir ein klein wenig später gestartet mit der Eingewöhnung. Genau dafür war auch mein 13. Elternzeitmonat gedacht gewesen: Für eine entspannte Eingewöhnung ohne (Zeit-) Druck und wie immer nach dem Berliner Modell. Das klappte auch ganz gut, vor allem aber auch wegen des tollen Kontaktes zu den Erzieher_innen, mit denen wir im Vorfeld gewisse Dinge offen besprechen konnten. Und natürlich auch wegen der älteren Geschwister, die sich ihr in der KiTa glücklicherweise viel zurückhaltender gegenüber verhalten und auch ganz anders beschäftigen können bzw anders beschäftigt werden, wenn es angebracht sein sollte. In der ersten Zeit, als einer von uns Eltern noch mit in der Gruppe war, spielten die Geschwister ganz bewußt z.B. im Toberaum oder draußen, so daß die Jüngsten genug Raum zum Ankommen und Entdecken hatte.
Wir Eltern geben unsere Kleine nun mit einem guten Gefühl morgens ab und werden nachmittags immer strahlend begrüsst!
Sprachliches
Neben „Mma!“ für Mama und „Neih!“ für Nein sind in den letzten Tagen vor allem ein niedliches „Zzüss!“ mit Winken und ein „Pssst!“ mit Zeigefinger vor dem Mund neu dazu gekommen. Ein „Da-Teh“ für Danke meine ich auch schon öfter gehört zu haben. Vor allem freut sie sich richtig, aktiv mit uns kommunizieren zu können! Autos schiebt sie nun mit einem „Dadüüüh, dadüüüh!“ über den Boden und mit einem „Da!“ zeigt sie oft Dinge oder Wünsche an.
Motorik/ Beschäftigung/ Spielen
Aufgrund der bereits vorhandenen Spielsachen hat sie hier zuhause ein reiches Angebot, aus dem sie auswählen kann. Uns das tut sie auch! Sie ist neugierig, kann sich bestens selbst eine Beschäftigung suchen, zerstört aber nach wie vor auch mal Spiellandschaften des Buben. Sie imitiert sehr gerne alltägliche Handlungsweisen: Rühren mit einem Löffel in einer Schüssel, eine Babypuppe durch die Gegend tragen und „Ei“ machen oder auch Dinge in den Küchenschränken hin-/ her- und aus-/ einräumen.
Motorisch gesehen hat sie den Umstieg von Krabbeln auf Laufen komplett vollzogen, klettert aber weniger auf Möbel als z.B. der Bub. Dafür nutzt sie jede Gelegegenheit, die Treppe nach oben zu erkrabbeln! Beim Essen ist sie ihrem Bruder aber sehr ähnlich und mag jetzt schon allein ihr breiiges Frühstücksmüsli löffeln. Hat sie Hunger, bringt sie mir ihr Ärmellätzchen – das finde ich super!
Nach wie vor ist sie kuschlig und schiebt wie die June zwirbelnd ihre Hand in meinen Ärmel, wenn sie ihre abendliche Milchflasche trinkt oder einschläft. Nachts bekommt sie noch eine weitere Milch, wenn wir Eltern ins Bett gehen und dann schläft sie meist durch bis morgens früh, wechselt aber oft von ihrem Gitterbett zu uns ins Familienbett.
Familienleben zu sechst
Unser Alltag hat sich nicht nur im neuen Haus eingependelt, sondern auch die letzten Veränderungen sind ins Tagesgeschäft eingeflossen: Der KiTa- Start der Jüngsten, der Schulwechsel der Ältesten und die geänderte Zimmeraufteilung haben sich eingespielt; meine bisherigen Arbeitstage bzw. meine lange Abwesenheit an diesen Tagen verlief ohne große Zwischenfälle und auch die Geschwister untereinander kommen wieder gut im Alltag klar. Nach einer ersten Zeit ohne große Anzeichen begannen nämlich die Mittelkinder in Woche 3 oder 4 der Eingewöhnung der Jüngsten plötzlich zuhause (meist zankend) über Tische und Bänke zu gehen, obwohl sie in der KiTa fromm wie die Lämmer waren und ganz oft händchenhaltend durch die Einrichtung stromerten. Eine harte Probe für uns Eltern, doch nun hat es sich wieder sehr gebessert (stattdessen muss man nun sehr schnell schalten, wenn es zu still wird – aber das ist eine andere Geschichte). Auch die Jüngste wird zuhause nicht mehr so oft von ihnen bedrängt, da mussten wir ganz lange auch sehr oft aufpassen.
Ich selbst muss ein bisschen darauf achten, der Jüngsten nicht immer den Vorrang zu geben: So klein ist sie nicht mehr, auch wenn ich sie wegen ihrer Niedlichkeit am liebsten ständig knuddeln würde. Auch sie kann nun kurz warten und die älteren Geschwister bekommen nach Möglichkeit ihre festen Nischen, um mich mal alleine zu haben. Manchmal (vor allem jetzt in der Krankheitsphase mit HandMundFuß und Erkältung) war es mir aber auch zuviel: Ich war durchgehend auf Abruf, ständig dabei irgendwelche Bedürfnisse zu erfüllen und wusste manchmal gar nicht, was denn nun am Wichtigsten ist. Umgekehrt habe ich nun an Arbeitstagen riesige Freiheiten (Lesen während der Bahnfahrt! Podcast hören im Bus! In alle Ruhe zu Mittag essen! Gespräche ohne Unterbrechungen führen! Herrlich!) und geniesse diese so richtig – auch wenn mich mein 1. Gang nach meiner Heimkehr in die Kinderzimmer führt, um ihnen schlafenderweise einen dicken GuteNachtKuss aufzudrücken und bei der Ältesten auf der Bettkante nachzuhören, wie es in der Schule war.
1 Grundschulkind, 3 KiTa- Kinder und 2 arbeitende Elternteile: Es läuft! Zumindest wenn alle gesund sind!