Kurzfristig hatte ich mich entschieden, doch noch zur #denkst nach Nürnberg zu fahren.
Nachdem ich schon das Ticket für RockTheBlog Ende März verfallen lassen musste und auch die Blogfamilia absagte (beides war aufgrund von Stress mit bzw im Haus nicht drin), zeichnete sich eine ruhigere Bauphase (Trocknungszeit) ab und ich buchte schnell alles Notwendige für ein tolles Wochenende in Nürnberg.
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Inhaltverzeichnis:
Anreise & Unterkunft
Freitags nachmittags machte ich mich mit Schulkind und Babytochter auf den Weg: zuerst mit der Bahn nach Düsseldorf, von dort aus 4 Stunden mit dem ICE nach Nürnberg. Pünktlich kamen wir an und fanden auch recht fix das bahnhofsnahe MotelOne, in dem auch einige andere Konferenzteilnehmer_innen abgestiegen waren. Das Zimmer empfing uns mit einem unfassbar gemütlich aussehenden Bett und einer interessanten Aussicht auf die Gleise. Das bei der telefonischen Buchung angebotene Babybett war schon aufgestellt und die grosse Tochter ganz fasziniert von unserem Domizil. Ein Hotelzimmer! Ein Motelzimmer! Aber ganz ohne Küche! So etwas hatte sie noch nicht erlebt :)
Cynthia hatte sich grosse Arbeit gemacht, ein Restaurant in der Stadtmitte gesucht und für etliche angereiste Mütter samt Kindern reserviert – ganz lieben Dank nochmal dafür!!! Leider goss es dann in Strömen und unsere Füße qualmten, so dass nicht nur ich, sondern auch Alu und Minusch die 15 Minuten zu Fuss mit Kindern scheuten. Wir trafen uns zufällig an der Rezeption, überlegten noch hin und her und landeten dann schlussendlich für ein improvisiertes Pommesgelage im Nürnberger Bahnhof.
Müde fielen wir danach in das Bett mit dieser wunderbar raschelnden Bettwäsche. So ein Luxus, nichts selbst beziehen zu müssen!
Die #denkst17 in Nürnberg beginnt
Am Samstag startete ich mit meinen Mädchen ausgeruht und vor allem nach einem reichhaltigen Frühstück (im doppelten Sinne: leckere Bio – Lebensmittel und nette Gespräche) in den Tag. Unvergessen wird mir das „Gaggerle“ als fränkisches Synonym für Ei im Gedächtnis bleiben, auf dessen Zeichnung mich Rieke hinwies und die ich erst am folgenden Morgen so richtig wahrnahm ^^.
Bloggerbabies tauschten liebevoll angesabberte Zwiebackstücke aus und bei den Erwachsenen lag summende Vorfreude in der Luft. Ein letzter Kaffee im Stehen und schon zogen wir los zum Museum für Kommunikation
Vorträge & Konferenz mit Kindern
Meine beiden Mädchen mit auf der Konferenz? Darüber hatte ich mir im Vorfeld nicht sooo viele Gedanken gemacht: Es sollte Kinderbetreuung geben, die große Tochter kann sich ausserdem schon ganz gut selbst beschäftigen und mit der Kleinsten bin ich ja eh ständig unterwegs.
Meine Ausrüstung in Form von Autoschale auf Rollen (ausführlich hatte ich den Doona+ ja schon beschrieben) und neuem luftigem RingSling aus Leinen (von Hänschchenklein und made in germany) hat sich dann auch wirklich bewährt: die Hinfahrt zum Bahnhof Wuppertal mit dem Taxi war dank Babyschale kein Problem, im Zug machte sich diese auf dem Sitz ganz klein, Schieben statt Schleppen vom Hotel zum Veranstaltungsort und der Sling dann für alle kürzere Strecken, vor allem auch zwischendurch und zum Zudecken und zum Mamakuscheln sowieso!
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Natürlich hatte ich mir im Vorfeld keine Illusionen gemacht! Konferenz mit Kindern ist nicht wie früher in der Uni: Stundenplan zusammengestellt und dann los mit dem Input… Nein nein, Konferenz allein mit Baby (ohne Backup durch Papa oder Babysitter) bedeutet vor allem unvorhergesehene Pausen und unplanbare An- bzw. Abwesenheit.
Aber das kenne ich wie gesagt schon und richtete mich beim Blick auf das vielseitige Programm darauf ein. Die tollen Speaker_innen kannte ich teilweise schon persönlich und freute mich sehr auf ein Wiedersehen – egal ob vorne auf der Bühne oder im Foyer oder im Kleinkindbereich mit den großen Maltischen. Bei den unbekannten Speakern oder für mich interessanten Sessions hoffte ich natürlich trotzdem insgeheim, gerade eine Spiel- oder Schlafphase der Kleinsten zu erwischen. Das klappte mal mehr, mal weniger gut.
Location & Sponsoren
Meine große Tochter sah ich den ganzen Tag kaum dank einiger Sponsoren – vor allem der Spielehersteller Amigo und Ernstings familiy mit aufgestelltem Glücksrad beschäftigten die anwesenden Grundschulkinder aufs Beste. Aber auch die Museumsführung am Mittag und die Schreibwerkstatt des Museums am Nachmittag begeisterten meine Große. Freundschaften wurden geschlossen, Pläne geschmiedet und auch auf eigene Faust erkundet. Das war toll für sie und auch für mich, denn sie war glücklich und ich konnte in aller Ruhe meinen Interessen nachgehen. Viele, vielen Dank!
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Neben Fachsimpeleien und Denkanstössen bei Weleda, der freien Waldorfschule und dem Tessloff Verlag (Die Sachbuchreihe WasIstWas kennt jeder, oder?) wurden wir vor allem auch mit flüssigem „Gold“ von Barista Booking (hier bitte 5 leere Kaffeetassen von mir alleine vorstellen!) und Teepod verköstigt und bedienten uns mit „1x freie Auswahl- juhu!“ an der CandyBar von Hitschler.
Netzwerken & gute Laune
Weswegen die #denkst17 trotz Baby und einiger verpasster Sessions für mich dennoch ein wunderbarer und rundum gelungener Tag war?
Die Gespräche drum herum!
Schon am ersten Abend nach der Ankunft und beim Frühstück vor der Konferenz fühlte ich mich im MotelOne ein wenig wie in der Jugendherberge, wo man sich auf jeden Fall bei den Mahlzeiten wieder trifft. Ich geniesse es inzwischen, mich bei Bloggertreffen vom Zufall leiten zu lassen, denn Überraschungen und Planänderungen sind bei solchen Menschenansammlungen mit Kindern immer vorprogrammiert. Unverhofft kommt oft und gerade auch das Frühstück danach bestand mehr als nur aus „Kippe und Kaffee“ … ganz im Gegenteil! Tolle Menschen stecken da hinter den Namen aus diesem Internet und saßen neben bzw. gegenüber von mir <3
Aber auch auf der Konferenz selbst ergaben sich sehr viele schöne Gelegenheiten zum Austausch – mit bekannten wie auch mit unbekannten Gesichtern (wobei ich allerdings zugeben muss, daß ich durch die Kleinste nicht ganz so frei auf Unbekannte zugegangen bin, man möge es mir verzeihen – arrogant möchte ich nämlich überhaupt nicht wirken!).
Ich wurde lustigerweise mehrfach auf meinen Blognamen angesprochen – scheinbar hat nullpunktzwo namentlich zu wenig mit Mutterschaft oder Elternblog zu tun (wird das erwartet, also das „Mama“ im Blognamen?) – ich weiss es auch nicht. Meine Erklärung war dann aber scheinbar nicht spannend genug, da muss ich mir mal eine schöne Pointe überlegen, die auch mit quengeligem Kind auf dem Arm funktioniert.
Zwischendurch schnappte ich vor der Tür sogar frische Luft: weil 2 Kinder gleichzeitig nicht den Weg in den Schlaf fanden gingen wir Mütter unbekannterweise und quatschend eine Runde um den Block und siehe da! Ruhe beim Nachwuchs und wieder jemanden kennen gelernt:)
Doch irgendwann war die Luft raus, nicht nur bei meinen beiden Mädchen, sondern auch bei mir. Wir warteten auf die verspätete Verabschiedung und verabschiedeten uns dann doch schon vorher. Tief durchtamend machten wir noch einen Schlenker durch Nürnbergs Altstadt und kehrten nach einem einem kurzen Zwischenstopp im Hotel zurück, um eine schnelle Nudel zu verspeisen. Die Große erzählte mir aufgeregt von ihrem Tag und auch ich versuchte, ein wenig Ordnung in meinen Kopf zu bekommen.
Wir hatten beide viele tolle Dinge erlebt und fühlten uns reich beschenkt (ganz unabhängig vom GoodieBag, was es ja noch oben drauf gab!)
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Danke!
Liebe Suse, lieber Sven, ich danke Euch für Eure Arbeit, Euren Schweiss und Eure Nerven! Ihr habt da etwas ganz ganz Tolles auf die Beine gestellt mit einem durchgehenden roten Faden bei Sponsoren, Speakern bis hin zu Catering. Toll!
Auf der #denkst habe ich nicht nur viele tolle und inspirierende Menschen getroffen, sondern mir sind auch einige Dinge klar geworden und ich werde sehen, was sich davon in naher oder ferner Zukunft umsetzen lässt!
Und bei Petra muss sich mich für diese herrlich komplizierte unkomplizierte Rückfahrt bedanken und hoffe auf baldige Wiederholung :)
Mehr Eindrücke von der #denkst17 findet Ihr hier