Plötzlich ging alles ganz schnell: Da der Auszugstermin aus dieser Wohnung immer näher rückt, mussten wir dringenst die Putzarbeiten beauftragen (man erinnere sich bitte an die wochenlange Trocknungszeit). Wir hatten insgesamt 3 Besichtigungstermine mit verschiedenen Handwerkern: Der eine wollte die Malerarbeiten gerne noch mitmachen, der andere hätte Bodenbelag und Malerarbeiten ausführen können, der dritte war rein für Putzarbeiten dort, könnte aber bei Bedarf auch andere Dinge anbieten. Wirklich vergleichbar war da irgendwie nix.
Alle 3 Handwerker hatten jedoch unterschiedliche Vorlaufzeiten und (wie sich herausstellte) auch unterschiedliche Ausführungspräzision. Schlussendlich entschieden wir uns für eine mittlere, aber sichere Qualität, bei fast sofortigem Arbeitsbeginn nach Auftragserteilung.
Parallel forderten wir den Elektriker schon an, weil noch einige Stromkabel in Wandschlitze verlegt werden mussten, damit die Innenputzarbeiten zügig begonnen werden konnten. Die Kabel waren vorher hinter der Holzverschalung versteckt gewesen und haben dann wegen der neuen Wandschlitze weitere zusätzliche Kosten verursacht.
Ein großer Schritt nach vorn!
Schneller als gedacht waren dann die Kabel in Schlitze versenkt, alle Flächen verputzt und auch die Gipskartondecke im kleinsten Kinderzimmer erstellt. Das Zimmer bekommt nicht so viel Licht und daher war dort die Holzdecke raus- und eine neue, helle Decke reingekommen.
Wahrscheinlich werde ich beim Anblick einiger Wände immer an den Kurzaufenthalt im Krankenhaus denken, der die Abnahme der Putzarbeiten etwas erschwerte. Aber nach mehreren Tagen übelstem Baustellenchaos sind viele helle und vor allem glatte Wände zurück geblieben, das sieht so toll aus! Ich war an Muttertag beim Terrassenpicknick ganz aus dem Häuschen! Wortwitz, nech! ;)
Der Baucontainer stand 4 Wochen vor dem Haus und wurde inzwischen auch schon wieder abgeholt – pickepackevoll war er geworden. 7,5 Kubikmeter sind echt nicht viel! Und wir haben noch nichtmals alles Holz runtergeholt, was wir ursprünglich entfernen wollten.
Den ganzen Dreck und Baustaub blende ich aktuell noch aus – ich könnte heulen wenn ich an die Stunden denke, die ich noch werde putzen müssen. Selbst wenn wir die Fenster outsourcen und ich für die Küche schon Hilfe versprochen bekommen habe – der Rest wird noch richtig, richtig fies…
Dampfsauna und Trockenphase:
Nun heisst es also regelmäßig Lüften, damit der Inneputz gut und gleichmäßig abtrocknen kann. Für ein einheitliches Bild und auch wegen der unterschiedlichen Tiefe für die Steckdosen hatten wir uns nämlich doch gegen Trockenputz entschieden.
Im Haus selbst ist es aktuell noch sehr feucht – ideale Bedingungen, um alte Tapete von den Wänden zu kratzen (denkt Euch hier bitte ein schiefes Grinsen).
Doch da machen mir bzw. uns gerade diverse andere Dinge den Zeitplan zunichte: Die Nachkontrolle der Platzwunde beim Baby durch unseren Kinderarzt, ein Bub mit Fieber seit gestern und mindestens bis morgen daheim, ein überfälliger Hautarztbesuch der June („Bringen Sie Wartezeit mit, okay?“) zusammen mit Werkstattterminen fürs Auto (mir war in den Otserferien einer beim Ausparken hinten gegen die Stoßstange gefahren, Nebelschlussleuchte kaputt, Kratzer im Lack) – Dinge, die man jetzt suuuper gebrauchen kann, nicht?
In diversen Ecken warten nämlich noch Teppichbodenreste auf ihre Entfernung, in der Waschküche sind Rostflecken auf dem gestrichenen Zementestrich (wie bekommt man so etwas weg, damit übergestrichen werden kann?), ein paar kleinere Löcher in Kellerwänden wollte ich selbst noch beiputzen und eigentlich müssen wir uns langsam mal um den Bodenbelag kümmern. Achja, der Maler sollte vor dem Einbringen der neuen Böden natürlich noch Tapezieren und Streichen, der fehlt uns auch weiterhin.
Erwähnte ich schon, dass ich zuhause vielleicht 10 Kartons gepackt habe und weitere 90 oder so auf mich warten?
Haha! Ich gehe dann mal weinen (an schlechten Tagen) bzw denke (an guten Tagen) an einen anderen großen Schritt in Richtung „Eigenes Zuhause“:
Trockene Tücher:
In Hauskaufgeschichten II – Fortsetzung hatte ich es damals schon erklärt, wie das mit unserem Hauskauf und dem Grundstück so abläuft, denn nur mit ein paar Unterschriften ist so etwas nicht gekauft:
1. Beurkundung des Kaufvertrages: Ist nur durch einen Notar möglich, der beide Parteien in ihren Interessen beraten muss, bezahlt wird er in der Regel aber vom Käufer. Während des Beurkundungstermins wird der ganze Vertrag (der mindestens 2 Wochen vorher beiden Parteien zugegangen sein sollte) einmal vorgelesen. Beide Parteien können dabei Fragen stellen und sich Unklarheiten erläutern lassen. [ERLEDIGT]
Unser Anspruch am Haus ist bis zur Eintragung im Grundbuch durch eine Auflassungsvormerkung gesichert. Das Grundstück kann daher nicht mehr anderweitig belastet werden oder an jemand anderen verkauft werden. [ERLEDIGT]
2. Übergang des Besitzes: Der Käufer erhält die tatsächliche Sachherrschaft nach Zahlung des Kaufpreises, dann werden nämlich in der Regel die Schlüssel übergeben und das Haus darf renoviert und bewohnt werden. Aber auch öffentliche Lasten und Beiträge werden ab diesem Zeitpunkt fällig und die Gefahren (z.B. Elementarschaden) aber auch Verkehrssicherungspflichten gehen vom Verkäufer auf den Käufer über. Wirtschaftlich wird das Haus nun dem Käufer zugerechnet.
[TADAAAA! Das ist nun auch ERLEDIGT!!! Unser Bank hat das Haus nun bezahlt und wir haben alle Schlüssel bekommen!!!]
Wie es weiter geht:
3. Übergang des Eigentums: Erst wenn wir den Kaufpreis und die Grunderwerbssteuer bezahlt haben [ERLEDIGT] können wir als neue Eigentümer ins Grundbuch eingetragen werden. Das veranlasst wieder der Notar. Nur wer im Grundbuch steht, kann den Gegenstand belasten (z.B. mit Grundschulden) oder verkaufen. Unsere Bank steht mit im Grundbuch als Sicherheit für den Kredit.
Aber da bekommen wir bald bestimmt wieder Post. Und eine neue Rechnung… Das ist echt krass momentan, was man da alles so an Beträgen überweisen muss!