So, gestern waren wir aller Aufregung vom Vorabend zum Trotz das erste mal im Kindergarten. Das Tochterkind freut sich schon seit Wochen wie eine kleine Schneekönigin – auch wenn ich glaube, sie weiß noch gar nicht richtig was das mit dem Kindergarten so alles auf sich hat… Hauptsache Spielplatz! :-)
Wir sollten um halb 10 da sein und mußten uns zuhause etwas beeilen, um pünktlich den Bus zu erwischen. Dann mit dem Stadtplan bewaffnet noch die letzten Meter hinter uns gebracht und schon fühlte ich mich 25 Jahre zurückversetzt. Alles war vorbereitet und das Tochterkind hat auch direkt ihr Zeichen, nämlich den Luftballon bekommen: ihr Garderobenhaken, ihr persönliches Kästchen, sogar ein Handtuch hing im Waschraum und auch ihr Trinkbecher waren vorbereitet worden.
Sie war wie erwartet sehr schüchtern und wollte sich gar nicht richtig von mir lösen. So mußte ich immer mitkommen: in die Bauecke, auf die Lese- und Kuschel- Empore und auch um etwas zu Trinken zu holen. Noch etwas Obst vom gruppentisch? Kopfschütteln und Gesicht in Mamas Pulli vergraben. Immerhin hat sie dann eine knappe halbe Stunde ausserhalb meiner Sicht hinter einer Stütze versteckt mit anderen Kindern gespielt. Draussen den Spielplatz kannte sie schon und war recht selbstständig unterwegs, so daß ich mich traute, eine halbe Stunde im Gebäude „auf der Toilette“ zu verschwinden. Dabei sprach ich mit der Leiterin die weiteren Termine und ob wir ggf. morgen bzw. nächste Woche Montag die erste Trennung vornehmen. Wieder draußen war alles okay, allerdings hing das Tochterkind danach wieder sehr viel an meinen Beinen. Die anschliessende Geburtstagszeremonie mit diversen, ihr natürlich noch unbekannten Singspielen im sitzkreis war ihr nicht so ganz geheuer. Aber in einer Woche ist sie ja selbst dran, von daher fand ich es sehr wichtig mit ihr dabei zu sein.
Nach gut 3 Stunden fuhren wir wieder heim, aßen noch eine Kleinigkeit und dann schlief Madame erst einmal geschlagene 2 Stunden.
Direkt nach dem Mittagsschlaf und selbst der letzte Satz vor dem abendlichen Einschlafen handelte von Kindergarten und wann wir wieder hinfahren :-)
Heute kam dann schon Stufe 2: Sie kannte sich jetzt schon etwas besser aus, zeigte mir (und einigen anderen Kindern) immer wieder „ihren“ Luftballon, hing aber wie eine Klette an mir und wollte gar nicht recht mit den anderen spielen, obwohl ich die ganze Zeit am Rand des Gruppenraumes dabei saß. Nach einer Stunde wurde es Zeit für den täglichen Sitzkreis und die Leiterin warf mich mehr oder weniger galant hinaus. Da ich das Gefühl hatte, das Tochterkind hängt nur an mir weil ich eben verfügbar bin, schlug zwar mein Mama- Herz ein wenig schneller als ihre ersten Krokodilstränen flossen, aber ich wußte ganz genau, daß sie definitiv eine Trennung von einer halben Stunde verkraften kann. Ausserdem hatte ich auch das Gefühl, die anderen Kinder durch meine Anwesenheit zu irritieren. Und siehe da: nacher wurde mir erzählt das Weinen wäre ganz schnell vorbei gewesen und das Tochterkind hätte auf dem Schoß einer Erzieheren gesessen (die zufälligerweise wie ich mit Vornamen heißt und einen ganz lieben und ruhigen Eindruck auf mich macht). Momentan schläft sie seit 90 Minuten und ich bin schon gespannt, wie schnell das Thema Kindergarten wieder auf den Tisch kommt….
Montag geht Mama dann ganz offiziell „ein wenig ins Büro“. Geplant sind ca. 45 Minuten Abwesenheit. Ich bin gespannt. Heute mittag hielt sie wenig von der Idee, aber irgendwie müssen wir ja weiter kommen.
Derweil kümmere ich mich um den ganzen Kram, den sie noch so braucht: die Matschsachen sind definitiv zu klein geworden, da müssen neue her- Sonntag abend also Online- Auktionshaus. Labels zum Einbügeln und Kleben habe ich gerade schon bestellt (selbstverständlich mit Ballons drauf) und nachher werde ich ihre Füße ausmessen und ein paar Turnschläppchen ordern.
Die Kita selbst gefällt mir immer besser: ein guter bis sehr guter Betreuungsschlüssel, tolle neue Möbel für den Gruppenraum (den ich wegen eines Wasserrohrbruchs damals nicht kennenlernen konnte) und vor allem eine sehr nette Leiterin. Auch die Altersverteilung gefällt mir mit vielen Drei-Jährigen gut. Nächste Woche kommt das Zahnkrokodil und ich habe schon einen Termin im Oktober zur Verkehrserziehung an „meiner“ Elternklemme gefunden. In der gleichen Woche ist dann auch der erste Elternabend. Hoffentlich schaffe ich den noch mit Baby im Bauch.
2Y | 11M | 3W |2D