Vor genau einem Jahr fieberte ich meinem 1. Arbeitstag nach nur 13 Monaten Elternzeit entgegen.
Das Tochterkind mußte vorher zwar ruck-zuck (= innerhalb von 4 Wochen) bei der Tagesmutter eingewöhnt werden, aber fühlte sich dort so wohl, daß ich kein schlechtes Gefühl hatte sie dort nun täglich 8 Stunden abzugeben. Die Tagesmutter hatte sich als wirklicher Glücksgriff erwiesen und die Gemeinschaft mit den anderen 2-4 Kindern liess das Tochterkind während der Eingewöhnungsphase abends entweder seeeehr früh einschlafen oder aber auch mal länger wachbleiben, weil noch einiges verarbeitet werden mußte.
Eher hatte ich Angst, wie es bei mir im Büro laufen wird: Neuer Arbeitegeber, neuer Arbeitsort, neue Kollegen und neue Aufgaben. Wegen der maximal ausgereizten Kinderbetreuung keinerlei Möglichkeit für Überstunden. Stattdessen wieder Probezeit und demnach auch Urlaubssperre. Und wie würde ich mit der täglichen und recht langen Trennung vom Tochterkind klarkommen? Ziemlich viele Unbekante für mich. Doch schnell zeigte sich, daß ich mir mal wieder viel zu viele Gedanken gemacht hatte. Ich bin schneller wieder „drin“ gewesen, als ich mir erhofft hatte und schon nach der ersten Woche hatte ich das Gefühl, nie in Babypause gewesen zu sein. Das lag natürlich auch zum Großteil daran, daß ich das Tochterkind bei der Tagesmutter wirklich gut aufgehoben wußte und mir deswegen während der Arbeitszeit keine Gedanken darum machte.
Ich war von 7:45 – 16:45h Angestellte, den Rest des Tages Mama. Punkt.
Wie ich nacher erfuhr, stellte ich mich aber insgesamt so gut an, daß mein Team- Chef eine sehr, sehr gute Bewertung an die Geschäftsführung weitergab (was echt selten vorkommt).
Wow! Und vor allem richtig gut für mein damals sehr angeknackstes Ego!
Kind und Karriere sind nach wie vor anstrengend, aber es ist zu schaffen.
Nur die Frage nach dem Preis muß jeder für sich selbst beantworten.