Dieser Artikel kann aufgrund von Markennennung, Verlinkung und sichtbaren Marken unbeauftragte Werbung enthalten
SAMSTAG
Heute würde ein Kampftag werden, das war uns Eltern schon seit einigen Wochen klar. Tag der offenen Tür an einer möglichen weiterführenden Schule für den Sohn plus Adventsbasar mit Elterndienstan einer unserer jetzigen Schulen – mehr oder weniger gleichzeitig bzw. nacheinander und an verschiedenen Standorten im Raum Wuppertal.
Daher ziehe ich um kurz vor 7 Uhr Bargeld am Automaten für spätere Kaffee/ Limo/ Kuchen/ Waffeln etc und betrete den Discounter schon um kurz nach sieben, um den Goßeinkauf zu absolvieren.
Gegen 9 Uhr verlassen Mann und Sohn das Haus, sie fahren mit den Öffis und lassen mir und den verblieben drei Mädchen das Auto da.
Um 13:00 Uhr sitzen wir im Auto.
Um 14:15 Uhr sind wir wieder zuhause, nachdem ich über die Parkplatzsuche, den oben drauf kommenden samstäglichen Einkaufsverkehr, diverse Einbahnstrassenregelungen und einem nicht erreichbaren Ehemann (der den ganzen Vormittag schon Probleme hatte, weil sein Handy die SIM- Karte plötzlich nicht mehr erkannte, aber immerhin aus einem WLAN über das Tablet Emails schreiben konnte, der aber seit einer guten Woche immer Warnmeldungen bekam, sein Handyspeicher sei voll) wirklich verzweifelt war. Ich hatte mehrfach die Kinder im Auto angekackt und war es einfach nur noch satt. Ich wußte nicht, wann Mann und Sohn beim Basar eintreffen würden oder ob sie überhaupt schon dorthin unterwegs waren, ich wußte aber sehr wohl, dass die eine Tochter um 15 Uhr ihre Schicht antreten sollte, konnte sie aber schlecht mit ihrer Schwester alleine dort lassen (Stichwort Aufsichtspflicht). 2 Kilometer weit weg parken kam für mich aber auch nicht in Frage.
Ich war wütend, aber so richtig.
Wütend, weil ich die letzten Wochen durchgehend 24/7 in Bereitschaft gewesen war – für die Kurze, die nachts immer noch nicht alleine schläft und auch tagsüber oft nur mich akzeptiert, für Anrufe aus der KiTa, für Anrufe von diversen Therapeuten des Sohnes wegen Orga- Scheiß, für Anrufe wegen Krankheit seiner I- Kraft, für Anrufe wegen Vertretungen seiner I- Kraft, für erkältete Kinder, die zuhause bleiben müssen, für den ganzen Internetscheiß mitsamt Technikerterminen und Vertragsgedöns und darüber hinaus war ich an den kinderfreien Vormittagen jede freie Minute mit Reparaturen beschäftigt gewesen (Dunstabzugshaube austauschen, neue Leiste und Silikonfugen, Leuchte installieren, Klobrille neu kaufen und austauschen…), die man locker hätte abends zu zweit machen können – wenn da nicht dieses eine Kind wäre, das abends fast immer herumschreit und eigentlich nie vor 21/ 22 Uhr schläft.
„Mama ist ja zuhause.“
Wütend, weil ich zusätzlich auch abends oft mit allen Kindern alleine war (Info- Veranstaltungen an weiterführenden Schulen) oder diverse Tage der offenen Tür die Samstage crashten – eben so wie heute.
Wütend, weil ich bei solchen Festen gerne am Anfang dabei bin – da ist die Auswahl am größten, aber alles noch nicht so voller Menschen.
Mama hatte ab da keinen Bock mehr und sich erstmal ein Glas Sekt eingeschenkt.
Mama hatte auch keinen Bock, trotzdem zum Basar zu fahren, als der Mann plötzlich mit dem Sohn in der Haustür stand und drängte, nun bitte ins Auto einzusteigen.
Da Essen eigentlich unterwegs, also bei den Veranstaltungen geplant gewesen war, demnach auch keiner gekocht hatte, stieg ich trotzdem ein. Hunger!
Schlußendlich war es genauso, wie ich es geahnt hatte: Wir Eltern waren eigentlich nur damit beschäftigt, die Kinder (vor allem den Sohn und die Jüngste) im Auge zu behalten, die natürlich in alle Richtungen spritzen mussten, barrierefreie Wege mit dem Kinderwagen zu suchen, Geld rauszugeben, Essen zu besorgen, vor zu heißen Bratwürsten/ Poffertes/ Feuerkörben zu warnen und dann wurde auch schon mit dem Abbau angefangen. Es war kein richtiges Gespräch für mich möglich, die anderen Eltern waren teilweise auch schon sehr durch oder unsere Kinder funkten dazwischen und ich hatte gerade einmal 10 Minuten zum Schauen gehen, wobei mich da dann schon im zweiten Raum die 6jährige anflehte, doch bitte dieses Puzzle zu kaufen. Mein Frustkauf, aber ein sehr schöner.
Ich nahm dann noch ein Besuchskind mit, von dem ich bis dahin nichts wusste, denn der Mann hatte das ausgemacht und mir nicht Bescheid gegeben, blieb aber mit dem Sohn noch länger, um beim Abbau zu helfen.
Da der Sohn wirklich viel erlebt hatte an diesem Tag, war sein Geschrei nach seiner Rückkehr am Abend wieder sehr ausdauernd. Zum Glück war das Besuchskind da schon abgeholt.
„Papa chreit! *Sohnname* chreit!“ sagt die Jüngste dann immer bei meiner Einschlafbegleitung und nickt dazu eifrig.
SONNTAG
Der Mann und ich hatten am Vormittag per Nachrichten an den Kinderohren vorbei getextet, heute zu einem Weihnachtsmarkt zu fahren. Frische Luft macht Kinder müde, oder so ähnlich.
Was er aber erst Mittags erzählt: wir müssen seine Mutter um 17 Uhr in der Stadt abholen. Ich bin schon wieder auf 180, weil es ja gar nicht lohnt, um 13:30 Uhr zu einem Weihnachtsmarkt nach Hagen oder Solingen loszufahren, wenn wir dort spätestens um 16:30 wieder im Auto sitzen müssen. Zumal wir auch garantiert keinen Parkplatz in der Nähe finden werden, sich die reine Besuchszeit also nochmal weiter verkürzt.
Bis wir wieder daheim sind, dauert es. Zuerst die Schwiegermutter einsammeln, dann das Besuchskind abliefern. Mit der Ältesten texte ich, die dann aber doch nicht vom Bahnhof abgeholt werden muss. Währenddessen baut die June neben mir auf der Rückbank gesundheitlich ab. Zuletzt die Schwiegermutter bei sich daheim absetzen und dann endlich weiter nach hause.
Kleiner Spoiler: Der Technikertermin am heutigen Montag ergab, daß die Installation im Hausanschlussraum falsch/ unzureichend/ whatever vom allerersten Techniker an das Stromnetz angeschlossen wurde und *hallelujah* einen 5. Technikertermin nötig macht.
Mama ist ja zuhause.
Euch wünsche ich nun einen guten Start in die neue Woche!
Mehr Wochenenden in Bildern sammelt der Blog Grosseköpfe