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Im letzten Monat | Oktober 2020

Geburtstagsfails

50 ist der Mann im Oktober geworden – eigentlich hatten wir schon seit Jahren geplant, in den Herbstferien eine große Party zu schmeissen und unseren gemeinsamen 90. (er mit seinen 50 Jahren und ich wurde im Februar ja 40) zu feiern.

Seit 2 Jahren hängt im Familienkalender meine Eingebung zur Einladungskarte – doch schon im März beim ersten Lockdown fürchtete ich das Schlimmste. Im Sommer flammte nochmal kurz Hoffnung auf, aber aufgrund der weiteren Entwicklung blieben unsere Pläne auf der Strecke.

Keine Party wegen Corona.

Keine Pointe.

Und als wäre das nicht auch schon schlimm genug, kam mein bestelltes Geschenk zwar rechtzeitig hier an, jedoch mit einer gebrochenen Glasplatte. Aufgrund des Gewichts musste es der Mann dann selbst zum Paketshop bringen, was mir die Überraschung vollends zerstörte. Ideenmäßig fiel mir so schnell nix neues ein und für eine Bestellung wäre es zeitlich eh knapp geworden. So stand ich dann mehr oder weniger mit leeren Händen da… Traurig.

Immerhin das Geschenk der Ältesten, der Schnupperkurs im Mermaiding, verlief ganz wunderbar. Direkt danach wurde leider das Schwimmbad wegen technischer Probleme geschlossen. Nun überlegen wir, ob sich ein Fortgeschrittenenkurs überhaupt lohnt, denn im ganzen November ist ebenfalls geschlossen wegen des LockdownLight.


Krankenstand, paralleler

Mittwoch früh schaute ich dem Sohn nach immer unruhigeren Nächten und ordentlichem Zähneknirschen seinerseits dann mal genauer in den Mund und entdeckte ganz hinten in seiner linken Backentasche eine Infektion mit gelblichen Belägen. Autsch. Für vormittags haben wir beim Zahnarzt natürlich keinen Termin mehr erhalten können, also hiess es Mittwoch nachmittags zum Notdienst.

Dort gab es die Verdachtadiagnose „Auf die Backe gebissen, was sich dann entzündet hat“, ein Antibiotikum sowie die Bitte, die Stelle mit Augen- & Nasensalbe einzuschmieren. Wir pumpten den Sohn mit Ibuprofen (und später Paracetamol im Wechsel) voll und doch tat sich nicht viel. Wir Eltern gingen zunehmend auf dem Zahnfleisch, jammerte er doch viel bzw. konnte er nicht aufhören, sich die Stelle wieder aufzubeißen.

Samstag vormittag hatte ich aufgrund von Null Verbesserung, stattdessen einer weiterhin dicken Backe, immer noch anhaltenden Schmerzen und vor allem nach der siebten sehr sehr oft unterbrochenen Nacht mit einem Doc von meiner Krankenkasse telefoniert, der von sich aus vorschlug, das besser in einem grösseren Klinikum kontrollieren zu lassen. Je nachdem, ob es in den Kiefer oder ins Gewebe oder gar ganz woanders hin gewandert sei, könne man dort direkt reagieren. Mir war es sehr recht und kam meinem Empfinden, damit nicht bis Montag zu warten, sehr entgegen.

Es hiess dann zum Glück in der hiesigen Kindernotfallambulanz Entwarnung, weiterhin solle es sich „nur“ um entzündete Schleimhaut handeln und es gab ein neues Antibiotikum. Montags mussten wir dann allerdings direkt wieder zum Kinderarzt, weil die Medizin schon fast leer war und mir 3 Tage neue Antibiose etwas wenig vorkamen.

Im Endeffekt hatte der Sohn also kaum etwas von seinen Herbstferien und wir Eltern auch nicht, denn gerade als nach den ersten schlimmen Nächten die Odysee mit den Arztbesuchen begann, bekamen wir einen Anruf über die Quarantäne des Mannes wegen eines positiv getesteten Kontakts. Ich war dann also diejenige, die alle Aktivitäten draußen zu erledigen hatte, sprich die ganzen Arztbesuche, alle Einkäufe und auch sonstige Fahrten. Dazu das kranke Kind, andere Ferienkinder, der Babybauch und diverse andere Dinge.

Ich nahm zum allerersten mal in meinem Leben in einer Schwangerschaft ab.

Kaum war wieder Land in Sicht und das Leben wieder in halbwegs geordneten Bahnen, brachte der Kater eine Verletzung an der Pfote mit, die – eigentlich recht harmlos aussehend – dann doch tiefer als gedacht war. Mehrere Tierarztbesuche mit Spülen des Wundkanals und Antbiotikum- sowie Schmerzmittelgaben waren notwendig. Zum Glück konnte die große Tochter oft mitfahren zum helfen und es heilt alles gut.


Weitere Diagnose: Neurodiversität

Ende September hatten wir es schwarz auf weiss bekommen: Der Sohn ist neurodivers. In seinem Kopf laufen einige Dinge nicht so ab, wie bei anderen Kindern.

Ich habe lange überlegt, ob ich das hier so thematisieren soll, aber es ist schon so oft durchgeblitzt und auch auf Twitter erzähle ich momentan mehr von unserem öfters sehr schwierigen Zusammenleben mit ihm.

Mit den Diagnosen ADHS und einer Autismusspektrumstörung sowie seiner bereits bekannten Wahrnehmungsstörung konnten wir aber nun endlich (!!!) weitere Schritte in Angriff nehmen. Doch der Dschungel an Informationen war dicht, ich hing in kinderfreien Stunden sehr viel am Telefon, stellte mehrere Anträge, musste mich mal „eben so“ in die Themen Pflegegrade und auch ADHS- Medikamente einlesen, absolvierte ein Telefonat mit dem MDK, arbeitete das wirklich schnell erhaltene Gutachte durch und es gab mehrere Termine auch noch an anderen Stellen, wenn sie denn nicht wegen Corona wieder abgesagt wurden. Entscheidungen mussten getroffen und Ressourcen eingeschätzt werden.

Dazwischen immer wieder das Gefühl, ich schaffe das gerade alles nicht.

Der Monat hat uns in diesem Sinn ein wirklich gutes Stück voran gebracht, auch wenn von den Veränderungen aktuell kaum etwas spürbar ist und wir als ganze Familie nach wie vor davon betroffen sind. Zumal es sich ja auch noch ganz akut wegen der Mundgeschichte sehr, sehr viel um den Sohn drehte.


Rund im Haus

Im Oktober kamen wir wenigstens etwas bei der Inneneinrichtung weiter (auch wenn der Garten aussieht wie Sau):

Wir haben uns neue Matratzen gegönnt (und wehe, ich bekomme nun einen Blasensprung!!!) und es gibt endlich eine ordentliche Lösung im Eingangsbereich sprich einen richtigen Garderobenschrank plus Staufläche für die Schuhe.

Kurz danach bekamen wir auch endlich die Hemnes- Kommode, die lange Zeit ausverkauft war, und der günstig 2.Hand erhaltene Wickelaufsatz passt wirklich perfekt! Nach dem alleinigen Aufbau war ich dann allerdings doch etwas erschöpft. Doch ich brauchte diesen kurzzeitigen Abstand von den ganzen Problemen und das alleinige Werkeln sehr.

Dummerweise ging dann kurz vor Monatsende die Spülmaschine kaputt bzw. zeigte eine Fehlermeldung, die sich dann als massiv erwies: Flüssigkeit unter dem Bodenblech! Mit jeder Menge Verrenkungen verschafften wir uns Einblick und bei der Menge des Wassers bzw. den grün-weissen Schlieren darauf wurde uns ganz anders.

Wir hatten ja damals schon kurz nach dem Einzug grosse Probleme gehabt, die alte Spülmaschine vorzuziehen und auszutauschen, weil die wirklich sehr niedrige Küchenzeile auf dem uralten Bodenbelag steht, die Fliesen aber gegen die Zeile verlegt wurden (Kopf -> Wand) und man das Gerät auch mit Ruckeln und Zerren nicht herausbekam, ohne den Fliesenboden aufzukloppen.

Wie ich via Twitter erfuhr, kommt es durch ein undichtes Gummi beim Salzfach oder einen ver- rückten Propeller gerne mal zur Wasseransammlung ganz unten im Gerät. Wasser entfernen reicht oft auch schon aus, aber wir hätten uns wenn dann etwas zum Absaugen ausleihen müssen, einfach weil es da so mega eng ist.

Weitere Alternative für Wasser unter dem Bodenblech: Eine undichte Dichtung beim Zu- oder Ablauf des Wassers direkt an der Maschine, der meistens an der Seite sitzt.

Für eine fachgerechte Sichtung und Reparatur hätte die Maschine also wahrscheinlich wirklich vorgezogen werden müssen – und damit die Fliesen, die ich vor 3 Jahren selbst zuschnitt und mit Silkon verklebte, wieder raus gemusst..

Meine größte Befürchtung: Wir bestellen den Kundendienst, müssen den Boden zum Vorziehen der Maschine aufkloppen, bezahlen die teure Reparatur, alles funktioniert wieder, der Boden wird wieder zu gemacht und im Frühwochenbett (also genau zwischen Weihnachten und Dreikönige) haben wir die Fehlermeldung wieder. Oder gerade dann, wenn im neuen Jahr mit Baby alles laufen muss.

Ehm nein.

Und da sämtliche Haushaltsgeräte bei uns wesentlich öfter beansprucht werden als von der 4köpfigen Durchschnittsfamilie bzw. wir einfach auch mit schnellerem Verschleiss rechnen, fühlt sich ein Neukauf dieses Mal einfach besser an (zur Erinnerung: den Kühlschrank habe ich ja selbst repariert).

Vom alten Bodenbelag bis Unterkante Arbeitsplatte sind es ca. 81,6cm – die Spülmaschinen sind aber alle mindestens 81,5cm hoch. Das Foto von damals zeigt das Dilemma:

Also hat der Mann den Boden schon wieder aufgekloppt (dabei hielten meine neu verklebten Fliesen so mega gut, dass er sie stundenlang mit dem Meißel zertrümmern musste und noch mehr Boden drum herum kaputt ging als geplant), wir werden die alte Maschine rausholen und eine ganz neue Spülmaschine inkl. Altgeräte- Mitnahme bestellen.

Das Positionieren des neuen Geräts wird wieder frickelig, eben weil kaum Höhe da ist, dafür brauchen wir wahrscheinlich Hilfe (was gerade schwierig ist). Aber das Anschliessen und das Fliesenlegen (also Schneider ausleihen, in der Garage hoffentlich noch ausreichend Fliesen finden, dieses Mal mit weniger Silikonpunkten verkleben und verfugen) müsste ich noch alleine hinbekommen. Wenn das Baby mich nicht gerade tritt ;) oder alle Kinder wegen Quarantäne zuhause sind oder so…


Ich war 1x zum Lunch/ Kaffeetrinken verabredet – das war mein einziger sozialer Kontakt abgesehen von verschiedensten Arztbesuchen (den 3. großen Ultraschall und den großen Zuckertest musste ich ja auch noch machen) und dem Hebammentermin.

Wir schafften einen Frisörtermin für 2 Kinder und fuhren dann zum Schuhkauf mit 3 Kindern weiter, was jedoch ein riesen großes Desaster war. Also die Fahrt und der Einkauf waren mega anstrengend; der Laden hat sich von der Anfahrt her vollkommen gelohnt und mir war es wirklich sehr peinlich, wie sehr sich die überdrehten Kinder dort aufführten. Immerhin fanden wir 3x Winterschuhe und 2x Wintergummistiefel, die zumindest für Schneematschtage reichen werden.


Verköstigung

Ich habe sehr gerne gebacken: Zimtschnecken, Schokokekse, Marmorkuchen, Hefezopf, kleine Nuss- Röllchen und natürlich auch Pizza.

Weiterhin haben der Mann und ich in Wintergerichten geschwelgt: Sauerkraut, Gulasch, Brokkoli- und mehrfach Kürbissuppe.

Außerdem gab es Nudeln mit diversen Saucen.

NomNom!


Was geschah sonst noch?

BER ist 9 Jahren Verspätung und fast 3fachen Baukosten (knapp 6 statt 2 Milliarden Euro) eröffnet worden, immerhin ohne große Feier. Anfang November soll es allerdings schon irgendwo reingeregnet haben.

Am letzten Tag des Monats gibt es fast 20.000 Neuinfektionen mit Corona. Ganz Deutschland wird im November in einen Lockdown Light versetzt

Ich freute mich über die Blätter auf den Strassen und Gehwegen, bunt verteilt wie das Konfetti, das im nächsten Karneval wohl nicht geworfen werden wird weil so gut wie alles ausfällt. Einmal erlebte ich einen starken Windstoss, der plötzlich einen sich drehenden Reigen aus Ahorn- Propellern über mich niederregnen ließ. Ein fast schon magischer Augenblick! Der Herbst zeigt sich oft von seiner schönen Seite und lässt den Endspurt meiner Schwangerschaft greifbarer werden.

Halloween haben wir wie immer nicht gefeiert, aber die Kinder haben sich sehr über das monstermäßige Bastelset gefreut!


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