Vor 2 Tagen kam das Tochterkind aus einer Woche Papa-Urlaub wieder.
In ihrer Tasche fand ich beim Auspacken auch ein kleines Etui, in dem sich 5 Euro befanden. „Ach, das habe ich von Tante X bekommen, damit ich mir ein Eis kaufen oder ins Schwimmbad gehen kann.“ erklärte sie mir auf Nachfrage.
Das bringt mich in mehrerer Hinsicht zum Grübeln:
Ich frage mich ernsthaft, warum meiner Tochter gerade diese beiden Vorschläge gemacht werden. Als wenn wir so etwas bislang nicht für sie bezahlt hätten und auch weiterhin tun werden! Nungut, wahrscheinlich so ein typischer Spruch, den Tante X ohne Nachdenken von sich gab.
Aaaaber: Wie gehe ich nun um mit diesem Geld? Bislang gab es hier im Haus nämlich kein eigenes Geld für die Kinder.
Ist es nun Zeit, das hier einzuführen und ihr auch regelmäßig Taschengeld zu geben?
Sinn und Zweck des Taschengeldes ist für mich, dass sie den Umgang mit Geld lernt. Dass man sparen kann, um sich ein Spielzeug oder etwas anderes zu kaufen – oder eben jede Woche zum Büdchen läuft und es in Süßigkeit umsetzt.
(Sie wird davon später keine Schulsachen und keine Kleidung kaufen müssen, es sei denn sie möchte etwas Besonderes)
Aber ist jetzt schon der richtige Zeitpunkt? Mit fast 5 Jahren?
Immerhin ist sie nach der Sommerpause eine Vorschulkind, kann bzw. will jetzt schon erste Buchstaben lesen und kleine Rechenaufgaben lösen.
Andererseits fielen die Diskussionen vor dem Zeitschriftenregal (Hefte von Prinzessin L. und Konsorten locken dort in Pink & Glitzer) bislang recht kurz aus: „Nein, das kaufe ich nicht, du hast noch 3 Hefte daheim.“ Die hatte sie geschenkt bekommen vom Besuch oder Verwandten.
Eigenes Taschengeld könnte dies natürlich ungemein verkomplizieren…
Und dann die nächste Frage: Wieviel Tascheneld ist angemessen?
Meine kleine, total unrepräsentative Umfrage bei Twitter ergab im Groben:
ab der 1. Klasse 1 Euro pro Woche, in der 2. Klasse 2 Euro und so weiter.
Demnach in der Vorschulzeit 50 Cent.
Ich persönlich finde allerdings 50 Cent sehr doof zum Rechnen (sie kann bislang nur ganze Zahlen) und ausserdem kostet schon eine Kugel Eis in der Eisdiele mehr. Dafür 2 Wochen sparen zu müssen finde ich schon heftig (auf andere, größere Dinge sparen zu müssen finde ich nur richtig).
Sie selbst kann mit dem Begriff Taschengeld noch nicht sehr viel anfangen. Ich weiss aber, dass sie beim Vater schon einmal von ihrem Geld aus der Spardose auf dem Trödelmarkt ein Steckenpferd bezahlt hat.
Mal sehen, wie sehr das „Mitbringsel“ noch zum Thema wird. Ich glaube, ich werde ihr Feriengeld ein wenig erhöhen und dann einfach abwarten. Die KITA startet erst in drei Wochen wieder und dann ist Ende September noch ihr 5. Geburtstag – beides ganz gute Termine, um Taschengeld einzuführen wie ich finde.
Aber wieder zeigt sich, dass auch der andere Elternteil bzw. die Umgangszeit einen viel größeren Einfluss auf unser Leben haben kann als gedacht. Im Groben sprechen wir Eltern uns ja ab, aber eigentlich kommen wir mit „Anderer Haushalt, andere Regeln“ inzwischen ganz gut klar.
Umgang mit Geld gehört jedoch zu den Alltagsdingen und wird bei uns hier viel mehr Thema sein als bei ihrem Vater – da wird dann wohl mal ein kleines Gespräch nötig.