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42. Woche | Schwanger mit 40

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Was an den vorigen Tagen geschah…


28.12.2020 | ET+7

Murmeltiertage, ich sagte es bereits. Jeder Tag ist genauso wie der vorherige. Wieder wache ich mit Baby im Bauch auf, dieses Mal ist sogar Wochenwechsel.

Krass!

42. Schwangerschaftswoche!!!

Wie zu erwarten dauert es fast 10 Anrufe, bis ich beim Gyn durchkomme. Der Termin für morgen ist jetzt ausgemacht.

Kurz danach erreicht mich eine Nachricht aus der Schwiegerfamilie, dass wegen eines Kontakt ersten Grades eine Quarantäne bis ET+13 eingehalten werden muss. Im Umkehrschluss heisst das, daß der Kontakt kurz vor meinem ET und damit VOR Weihnachten stattgefunden haben muss. Wie „schön“, dass sich die komplette Schwiegerfamilie und auch damit unser Hauptbabysitter an den Feiertagen getroffen hat.

Kurz danach meldet sich die Schwiegermutter, sie hinge mit MagenDarm auf dem WC fest.

Damit wird mir langes Überlegen bezüglich unseres Risikos abgenommen, ob sie sich beim Weihnachtsessen ggf bei dem Kontakt 1. Grades angesteckt haben könnte. Wir haben nun momentan gar keine verlässliche Betreuung mehr, sollte es losgehen, denn die KiTa- / Schulmütter, die Hilfe angeboten hatten, sind nicht rund um die Uhr rasch verfügbar.

Der Mann will mich auch nicht alleine mit dem Taxi fahren lassen und konstatierte pragmatisch, die Kinder müssten dann mitfahren, er würde mich im Geburtshaus in die guten Hände der Hebamme geben und sich dann erst um die Kinderbetreuung kümmern.

Jo.

Damit kann ich wunderbar leben und vor allem geht das auch viel schneller, als wenn wir noch auf einen Babysitter warten müssten.

So brühe ich mir um 15 Uhr eine Tasse Eisenkrauttee und rühre auch den ausgehäbdigten Tampon in die Nelkenölmischung. Nach einer Stunde Ruhen tut sich leider immer noch nicht viel.

Abends bemerke ich Kontraktionen mit Abständen von 20 Minuten, aber noch vor Mitternacht ist alles wieder ruhig. Dennoch kann ich nach dem Zähneputzen zuerst nicht einschlafen. Dann kommt die Jüngste mit Beinschmerzen zu uns ins Bett. Danach kribbeln meine Knöchel. Meine letzter Blick auf die Uhr ist um kurz nach 2, der Sohn kommt irgendwann gegen 5 (?), die June um kurz nach 6.

Ich hasse alles.


29.12.2020 | ET+8

Ich bin wahnsinnig schlecht gelaunt, könnte jeden anfauchen und tue es auch. Am frühen Morgen stapfe ich los in den gespenstisch leeren Ort und hole meine Drogerie- Bestellung ab.

Wenigstens mal 45 Minuten alleine sein und frische Luft schnappen!

Am Nachmittag brechen wir mal wieder wegen einer Kontrolle auf, dieses Mal zum Gyn. Dort begrüßt man mich, daß man ja eigentlich gar nicht mehr mit meinem Erscheinen gerechnet habe.

Na Danke auch!!!!

Glück war, dass wider Erwarten die Praxis fast ganz leer war.

Da mein Mutterpass bei den Vorsorgen komplett voll ist, muss für die heutigen Tag noch etwas dran gebastelt werden.

Pech war, dass erst am Ende des CTGs auffiel, dass das Papier ja alle ist. Orrr! Also musste ich noch etwas länger ausharren.

Ebenfalls glücklich war ich über den Dienst des „richtigen“ Gyns, nämlich jemand sehr erfahrenes und vor allem auch mit einer sehr besonnen Einstellung. Wir hatten uns bei der Feindiagnostik schon getroffen, von der ich ja auch positiv überrascht war.

Das Kind ist momentan am leichtesten von allen meinen Kindern an ET geschätzt, der Muttermund hat nach wie vor nur 2cm und ist immer noch hinten.

Mir wurde das übliche Procedere zum Thema Einleitung bei Terminüberschreitung erklärt: ab ET+7 kann man es anbieten, an ET+10 wird es von den Praxen vorgeschlagen und ab ET+12 sei man sehr dafür. Ich bekam die Überweisung direkt mit und auch einen Ausdruck der beim Ultraschall gemessenen Werte (alle total super!), weil ich die aktuelle Überlastung der Geburtsstationen erwähnte. Wir sind ja zwischen den Jahren, da hat ja kaum ein Gyn offen und daher sitzen dort viele Schwangere zur Kontrolle.

Da mir die ganze Situation mehr und mehr zusetzt, ich heulend im Bett liege weil sich auch gestern abend bis auf ein paar Kontraktionen NIX getan hat (im Laufe des Tages auch mal eine) und bis auf Rizinus eigentlich alles aus dem Hebammenzauberschrank durch ist, denke ich sehr über eine Einleitung nach.

Ich schaffe das nicht noch bis +12 oder bis +14 zu warten. Nicht mit allen Leuten zuhause und diesem Lagerkoller.

Als die Kinder vom Mann ins Bett gebracht werden und ich mal wieder mit Kühlpad zwischen den Beinen auf dem Sofa liege, schreibe ich diese Gedanken meiner Hebamme, die kurz danach prompt bei mir anruft.

Sie erzählt mir, was mich bei einer medikamentösen Einleitung im Krankenhaus erwarten würde: Auf Station habe man viel zu tun, da müsse ich mit langen Wartezeiten rechnen und natürlich viel am CTG liegen. Wegen Corona würde sie mich auch als Beleghebamme nicht begleiten können und der Mann müsse bei einer Einleitung auch erst einmal draußen bleiben, er dürfte erst in den Kreissaal dazu kommen. Je nach Ansprechen auf das Medikament und die Möglichkeit, mich zu betreuen, könnte es in der Klinik auch mehrere Tage dauern.

Uff. Ich wäre also lange Zeit ganz alleine, dazu das dortige Keimspektrum und die Ankündigung, dass ich im Kreissaal kurz vor der Endphase der Geburt ans Dauer- CTG- kommen würde. Wir sprechen uns ab, daß ich jederzeit die Wahl habe.

Ich bin so hoffnungslos und fühle mich so gefangen…

Der Mann hatte in den letzten Tagen immer mal Bedenken angmeldet, ob das so gut sei so lange zu warten, aber da war ich diejenige, die meinte „Alles okay! Die Hebamme hat sowas öfter und es heisst ja auch Geburtszeitraum, nicht fixer Termin! Dem Baby geht es fantastisch!“.

Heute nachmittag hatte mein Pendel dann immer öfter in Richtung Klinik ausgeschlagen.

Doch nun sind wir beide sehr unsicher, ob eine Einleitung die bessere Wahl sei.

Auch er versichert mir, dass ich jederzeit den Startschuss geben kann, um ins Krankenhaus zu fahren.

Mit dieser Option gehe ich dann schlussendlich ins Bett. Erschöpft und doch so genervt.


Was danach geschah…


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