In der letzten Woche schrieb ich es bereits: Auf dem Heimweg traf mich plötzlich die Erkenntnis mit voller Wucht! Wenn der kommende Sommer seinen Zenit schon fast wieder überschritten hat, dann werde ich wieder ein Baby im Arm halten! Ich werde es zur Welt bringen, ich werde es das erste Mal ansehen und ich werde es stillen.
Mein Kind.
Ein kleines Wesen.
Ein klitzekleines Wesen, dass seine Geschwister auf einen Schlag grösser machen wird.
Diese Vorstellung ist einfach nur gigantisch und lässt immer noch kurzzeitig mein Herz rasen. In den Wochen davor hatte ich mich nämlich so wenig schwanger gefühlt wie in keiner anderen Schwangerschaft zuvor. Ich hatte zwischendurch sogar so sehr gezweifelt, dass ich ständig mit Blutungen rechnete. Diese beschissene Fehlgeburt vor 3 Monaten hat mir ganz viel Unbeschwertheit genommen!
Und mit jedem Tag, der vergeht, rückt dieser eine Tag näher. Der Angsttag.
Aber mit jedem Tag fühle ich mich auch ein bisschen mehr schwanger. Ich stehe unter der Dusche, wasche meinen bereits deutlichen Bauch und muss mir dabei einfach vorstellen, dass ich bald noch viel mehr Bauch in meinen Händen halten werde.
Ich binde meine Schnürsenkel und sofort ist da diese Ahnung, dass es bald nicht mehr so problemlos gehen wird.
Und da ist dieses innerliche Sehnen nach den Bewegungen in mir, nach diesen kleinen Fußtritten und nach dem Gefühl, weder Tag noch Nacht alleine zu sein. Immer zu zweit – Herz an Herz.
Dieser schwangere Körper fühlt sich so neu an und so alt bekannt zugleich. Vieles habe ich vergessen und doch nicht verlernt. Da wächst etwas in mir und mit mir und durch mich.
Ich bin gerade so dankbar über diese Wochen und Monate, die ich mich noch an diesen Gedanken gewöhnen darf.
Ein Baby.
Ein kleiner Mensch.
Ein Teil Mutter, ein Teil Vater.
Ist das nicht wunderbar?