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Gastartikel von Mama on the rocks: Cool bleiben

Die Schweizerin «Mama on the rocks» ist zweifache Mutter und bloggt unter www.mama-on-the-rocks-blogspot.com über ihren Alltag mit ihren zwei Kids LadyGaga (2009) und Baby Copperfield (2014). Als berufstätige Mutter erfindet sie sich gerade neu, als Bloggerin will sie mit Witz und Charme ihre Leser vor allem unterhalten – was sie meiner Meinung nach auch wunderbar schafft!
Das fand auch die Zeitschrift „Brigitte MOM“, die sie in der letzten Ausgabe 02/2014 neben zwei anderen MOM- Blogs als lesenswert empfahl!
Zu recht, wie ich finde :D
Aber nun Euch ganz viel Spass:

Cool bleiben

Mit dem zweiten Kind wird man viel gelassener. War ich bei LadyGaga tendenziell wohl eher eine nervöse Mutter, die stets darauf bedacht war, alles richtig zu machen (die besten Windeln, das schönste Zimmer, der neueste Fläschchensterilisator und und und), ist mir das beim zweiten Kind alles piep egal.

Eine Freundin ist mit dem ersten Kind schwanger und meinte kürzlich, sie bewundere meine Gelassenheit als Mutter. Jaaaaaaaa… dem war aber nicht immer so! Wenn mir heute der Schnuller auf den Boden fällt, schaue ich nach, ob es Dreck dran hat, der von Auge gut sichtbar ist. Ist dies nicht der Fall, wird der Schnuller kurzerhand wieder eingesetzt. Alles easy.
Aber früher wäre das UNDENKBAR gewesen. Dreck am Schuller? Sterilisation nötig, vom Hand getrocknet!
Heute: Das Kind fiebert ein bisschen? Easy. Es schreit? Ommmmmm. Ich bin (meistens) die Ruhe selbst.
Beim zweiten Kind nimmt man alles etwas lockerer, weil man die Zeit gar nicht hat, länger darüber nachzudenken. Die Maschinerie «Familie» läuft auf Hochtouren, da kann man sich nicht mit Lappalien beschäftigen. Und wenn mir meine Grosse um den Hals fällt und zärtlich sagt: «Du bist die beste Mama auf der Welt!», tja dann muss ich echt niemandem mehr beweisen, dass ich eine gute Mutter bin. Den wichtigsten Menschen habe ich nämlich überzeugt.

Jüngst musste ich aber dennoch über mich selbst lachen. Wir haben neu ein grosses Trampolin im Garten. Meine Neffen, 10 und 12, waren zu Besuch und probierten das Teil natürlich direkt aus, mit einer strahlenden LadyGaga mittendrin. Als der 10-Jährige alleine auf dem Trampolin war, drehte er einen Salto. Ich stand sofort alarmiert auf und sagte laut: «Oh nein, das möchte ich nicht! Man darf auf dem Trampolin keine Saltos drehen!» Wie so eine Übermutter, ey. Weil das so auf der Warnanleitung stand. Meine Schwägerin zuckte mit der Schulter und meinte: «Ist schon OK, der hat das schon oft gemacht.» Aber sie hat ihn dann mir zuliebe dennoch gebeten, keine Saltos mehr zu drehen.

Trampolin

Innerlich habe ich mit mir selber geschimpft. Da will ich cool und «im Flow» sein, alles easy und so ein Scheiss, aber wenn sich jemand (und zudem noch nicht mein eigenes Kind!) nicht an die Regeln hält, schalte ich auf Alarm – Das. Macht. Man. Nicht. Irgendwo bin ich also doch noch ein verkappter Perfektionist. Meine Schwägerin ist Mutter von zwei tollen Jungs. Wenn ich zwei Söhne hätte, würde ich wohl auch irgendwann kapitulieren bzw. die Realität vor Augen sehen: Bewegungsdrang lässt sich nur schwer bändigen, und warum auch. Ich habe ein vierjähriges Mädchen. Die kann mir dafür einen zweistündigen Vortrag darüber halten, warum diese Hose jetzt gerade eben nicht mehr bequem und hipp ist und dass sowieso alle Kleider in ihrem Schrank blöd sind. Ommmmmm. Easy! Aber darüber, dass sie irgendwann einen Salto schlagen will, wenn ein Zettel sagt, sie darf es nicht – darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Unser Sohn ist jetzt noch ein Baby, aber wenn er grösser ist, wird er mich wieder vor neue Herausforderungen stellen, in denen ich unter Beweis stellen kann, wie cool und gelassen ich als Mama sein kann. Und da kann der verschmutzte Schnuller dann wohl nicht mehr mithalten.

Ich bin also nur so cool und entspannt, wie es meine Kinder zulassen. Ommmmmmmm.

Vielen lieben Dank, Mama on the rocks!

Ein Gedanke zu „Gastartikel von Mama on the rocks: Cool bleiben“

  1. Pingback: Bin ich cool? - Mama on the rocks

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