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Wochenende in Bildern | 03./04.06.2022

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SAMSTAG

Erste Verschnaufpause nach 6 Uhr aufstehen, Großeinkauf von 8:30 – 9:30 Uhr und anschließendes Verräumen sowie 1. Maschine auf der Leine und zweite Maschine frisch angestellt.

Ich muss unbedingt meine neue kleine Heckenschere ausprobieren, währenddessen wird ein Besuchskind gebracht.

Dann endlich Frühstück für mich und Obstmahlzeit für die Kinder.
Weiter geht’s mit Vorbereitungen für das Mittagessen, im Ofen brutzeln Hähnchenschenkel. Ich selbst snacke aber nur etwas Salat und setze mich dann (mittlerweile etwas gestresst) ins Auto. In meiner Abwesenheit trifft noch ein weiteres Besuchskind ein.

Um 14 Uhr bin ich bei meinem Opa. Der wird mit knapp 94 Jahren noch vor den Sommerferien in eine Seniorenresidenz umziehen. Da das Haus, das er selbst für sich und seine Frau samt zwei Töchtern bauen liess, mittlerweile verkauft ist und er sich auf 45m2 verkleinern muss, sind heute etliche Familienmitglieder da, damit sich jede*r noch etwas aussuchen kann.

Es werden anstrengende Stunden, in denen wir (meine Mutter, meine Tante, mein Bruder und ich) die 100m2 Wohnfläche Raum für Raum durchgehen zuzüglich Keller mit Hobbyraum und Werkstatt sowie Gartenschuppen. Die beiden mit angereisten Partner*innen sitzen derweil viel bei Opa auf der Terrasse. Der hatte schon die Dinge markiert, die er mitnehmen will und uns jedem eine Mappe sowie zwei Skizzenbücher zusammengestellt (mit Aquarellen und Zeichnungen, die er über Jahrzehnte hinweg gemalt hatte).

Seine alte Schreibmaschine hatte ich mir gewünscht. Die fährt um 18 Uhr mit mir los nach Wuppertal. Auf der Autobahn kommen mir dann plötzlich die Tränen; so viele Dinge, die ihm und auch der Oma mal wichtig gewesen waren, werden nun nicht mehr gebraucht. Dazu die Erkenntnis, dass ich nun das letzte Mal bei meinen Großeltern Zuhause gewesen bin. So viele Erinnerungen tauchen auf.

Im Obergeschoss hat es noch so nach Oma gerochen, dabei ist sie schon vor zwei Jahren gestorben. Es war eine Beerdigung auf große Distanz und ohne anschließendes Beisammensein, die Corona- Regelungen waren noch streng gewesen und wir wenigen Gäste gerade erst ein oder knapp das zweite Mal geimpft. Zeit zu trauern gab es auch kaum (Distanzlernen und gefühlt jeden Tag neue Bestimmungen sowie Dinge, die nicht lieferbar sind).

Es ist der Duft von großer Geborgenheit, von Kurzurlauben bei den Großeltern als Kind und von „Hier, steck Dir mal ein aber nicht dem Opa sagen, wonnich?“ als Teen, von Weihnachtsaufregung im grossen Familienkreis und sommerlichen Geburtstagsfesten mit Opas Akkordeonspiel und dem Gesang des Kegelvereins dazu. Die Kegelgruppe gibt es schon länger nicht mehr, auch die Skatrunde verlor nach und nach ihre Mitspieler*innen. Aber Opa und Oma waren immer noch aktiv, mit Mitte 80 Urlaub auf Ischia? Aber klar!

Doch nun ist Opa sein Alter plötzlich anzumerken und auch wenn ich weiss, dass das der ganz normale Lauf der Dinge ist und meine Großeltern ein wahrlich gutes gemeinsames Leben hatten, kicken diese ganzen Erinnerungen hart.

Seine Gießkanne passt super zu unserer.

Der Mann und ich klatschen uns ab, er düst mit den Mittelkindern los zu einer Geburtstagseinladung.

Abendessen, die Grosse leistet mir Gesellschaft und erzählt mir von ihrer Shoppingtour in Düsseldorf, bei der wir mittags noch telefonierten, damit sie vom U- Bahnsteig auch die Shadowstraße findet. Ich bin aber gerade noch ganz bei meinem Nachmittag bzw parallel schon beim morgigen Tag, wo Verwandtschaft zum Geburtstagskaffee der June eingeladen ist.

Ich bin fix und alle, aber die Jüngste hatte der Mann recht spät und ganze zwei Stunden Mittagsschlaf machen lassen. Erst um 21 Uhr komme ich wieder aus dem Schlafzimmer und muss dann noch den zuvor gekneteten Mürbeteig backen

Wehe, das schmeckt morgen nicht!!!
Ein paar Zeilen im Buch zum Runterkommen, das nahm ich mir heute auch mit.

SONNTAG

Um halb 6 schaue ich das erste Mal auf die Uhr, da war die Kurze schon eine ganze Weile unruhig gewesen. Gnah.

Ich habe Zeitdruck, denn bislang gibt es nur einen Obstboden und wir sind Nachmittags 11 1/2 Personen.

Um halb 8 ist der Mürbeteigboden gestürzt und heil geblieben, außerdem mit geputzten Erdbeeren belegt und mit Glibber begossen.

Derweil bäckt schon ein Bisquiboden im Ofen, den ich zu einer Spaghetti- Eis- Torte verarbeiten will. Die Idee kam mir beim Spaghetti- Eis- Tiramisu von Carola.

Also wieder Erdbeeren putzen und zum Teil zur Sauce, zum anderen Teil als Füllung verarbeiten.

Sahne schlagen, mit Gelatine kämpfen, diese dann doch wieder aus der Sahne herausfischen und durch Sahnesteif ersetzen. Warten, dass die Erdbeersauce abkühlt und dann schichten.

Und um halb 9 beten, dass alles gut wird.

Terrasse etwas aufräumen, der Mann saugt das Erdgeschoss, schnell einmal das WC putzen, Spülmaschine die zweite bisher, Limo im Spender aufsetzen, duschen gehen und dann den Sparschäler schwingen.

Punkt 12 Uhr Mittagessen!
Um 13 ist die Jüngste eingeschlafen und ich stelle mit meinen Wecker. Mittagsschlaf!!!
Nach dem Aufstehen muss alles zackzack gehen: Tisch decken, Kaffeemaschine vorbereiten, Kuchen schneiden bzw vorher noch auf Omas kristallene Tortenplatte heben, die Torte mit Schokoraspeln verzieren, die Kinder vom Naschen abhalten, die mittlerweile auch wache Jüngste umziehen und frische Sahne schlagen. Um 15 Uhr sind wir vollzählig, nur die zweite Kanne Kaffee läuft noch durch.
Die Spaghetti – Eis- Torte kommt mega gut an und ich bin happy, dass sich die Mühe gelohnt hat. Aber auch der Mürbeteigboden ist okay, wenn auch etwas knusprig.

Nach dem Kaffeetrinken gehen wir alle raus auf die Terrasse bzw. in den Garten, die Kinder spielen und zanken wie gehabt, die Grosse muss noch weg wegen einer Präsentation am morgigen Montag (Gruppenarbeit) und schwupps schon ist es 17:30 Uhr und alle Gäste haben sich verabschiedet.

Der Mann und ich räumen auf, wobei ich dann mit den Kindern die Pflanzen im Garten wässere und er besser rumräumen kann. Dann ein schnelles Abendbrot mit Stulle und Aufschnitt.

Bei mir ist total die Luft raus, körperlich wie emotional. Aber die Kurze musste frisch gemacht werden und bekommt noch einen Schluck Wasser, bevor ich sie mit Tee und Kuscheltier ins Bett bringe.

Jetzt nur noch eben zwei letzte Dinge von Opa aus dem Auto holen und Füße hoch! Bloß nicht an die kommenden drei Wochen bis zu den Sommerferien denken, die ähnlich termindicht weitergehen…


Euch wünsche ich nun einen guten Start in die neue Woche!

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