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Elternflipper

Als sich gestern Morgen der Mann mit einer SMS meldete, der Bub müsse aus der KiTa wieder abgeholt werden, sah ich meine Tagesplanung winkend im Abgrund verschwinden.

Endlich hatte ich nach mehrere Wochen Virenseuchtum die Gelegenheit, ein paar liegen gebliebene Dinge aufzuholen und vor allem auch die große Tochter an der weiterführenden Schule anzumelden (dafür gab/ gibt es insgesamt 4 Zeitfenster gestern und heute), da grätscht mir mal wieder „die Familie“ dazwischen! Und da die Jüngste am Sonntag immer noch Fieber gehabt hatte, musste ich also mit ihr zusammen los, den Buben abholen.

Dieser hatte aufgrund seiner Erkältung einen großen Herpes am Kinn bekommen, der aber schon total verkrustet bzw schon neue, rosa Haut zu sehen ist. Aber der KiTa reichte das wohl nicht aus und liess ihn abholen. Von mir, nach wie vor noch etwas hustend und schniefend, mit der Jüngsten in der Trage auf dem Rücken weil ich viel laufen musste, da die Schwebebahn noch bis in den Sommer hinein nicht fahren wird, und weil laufen hier in Wuppertal nicht immer unbedngt barrierefrei bedeutet – aber der Mann nicht schon wieder wegen Kindkrank (das Kind ist ja auch eigentlich nicht mehr krank und auch nicht ansteckend) fehlen kann.

Und als ich da so mit der Jüngsten im Bus saß bei schönstem Sonnenschein, erinnerte ich mich an andere lange Tage zurück, an denen nichts so lief wie ich mir das gewünscht hätte, sondern alles nur von äußeren Zwängen bestimmt war: Termine, Unternehmungen, Essen zubereiten, Windeln wechseln, Geschirr abräumen, Spielzeug wegräumen, Streit schlichten, wieder Essen servieren, Apfel schneiden, Roller aus der Garage holen…

An solchen Tagen fühle ich mich immer wie ein Spielball im Flipperautomaten, ohne viel Sinn und Verstand einfach nur machen und ableisten und abends in der Dunkelheit darauf hoffen, dass nach dem gröbsten Haushalt und dem Einschlafen der Kinder noch ein bisschen Zeit für einen selbst abfällt.

2 1/2 Stunden war ich gestern unterwegs und dementsprechend schlecht zu sprechen auf die KiTa, die mir diesen verkorksten Tag nun eingebrockt hatte (denn als ich heimkam war der Vormittag komplett vorbei und alle müde, aber keine Aussicht auf Mittagsschlaf für mich weil man den 6jährigen eigentlich nicht mehr alleine lassen kann) und irgendwie auch die schlimmen Tage davor mit Fieber und Schniefen und Husten (ich sage nun Virenbrutstätte).

Schlussendlich konnte ich die Große gestern nachmittag dann doch noch anmelden, alleine wohlgemerkt und ohne Begleitung irgendeines Kindes – was dann aber auch wieder komisch aussah, weil eigentlich alle Eltern ihr anzumeldendes Kind mit dabei hatten, meines aber noch in der OGS weilte und aus rein organisatorischen Gründen nicht früher abgeholt werden konnte. Ausserdem wollte ich diese Anmeldung endlich abhaken können – wer weiss, was sonst noch alles dazwischen kommt?! In der Schule gab es dann schon direkt die nächsten Termine: Ein Kennenlernnachmittag und ein Elternabend – irgendwie vorhersehbar, das selbe gabs bei der Anmeldung des Buben auch.

Also stehen für die beiden Schulkinder schon folgende Termine in den alten und neuen Einrichtungen fest – alle im feiertagsreduzierten Juni und im ultrakurzen Juli vor den Sommerferien/ vor der Schließzeit:

Hübsch, oder? 4 Schuljahre Altersabstand sollte man sich also gut überlegen!

Heute dann wieder Sonnenschein, wieder zwei Kinder zuhause aber bislang das Gefühl, den Tag noch selbstbestimmt strukturieren zu können! Yay!


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