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2 Jahre 6 Monate Mini-M

Seit Wochen versuche ich diesen Beitrag zu beginnen. Aber sobald ich wirklich anfangen will, geht es irgendwie nicht richtig weiter… Jetzt muss ich aber, sonst lohnt es sich bald gar nicht mehr!

Der Bub hat in den letzten Wochen einen enormen Sprung gemacht:
Er spricht! Aber so richtig! Und er versucht alles nachzuplappern, was einfach nur toll ist! Er kommentiert nun auch viel und benennt sogar schon einiges von sich aus „Da! Tefon! Oma Hega anhufe! Dücken, ja?“ Meine liebsten Wörter sind momentan „Lalalong“ für Luftballon und „Schalaling“ für Schmetterling ♡

Die Erzieherinnen haben ihn nach dem langen Kita- Streik nicht mehr wieder erkannt. Denn parallel zum Sprechen hat sich auch einiges in seinem Kopf getan und er verhält sich wesentlich sozialer – meistens zumindest.
Vor wenigen Wochen begann er auch erstmals mit kleinen Rollenspielen: das Kaffeetrinken mit der großen Schwester, aber auch seine Aufforderung, daß ich von seinem Spiel- Eis probieren soll.

Total erleichternd ist auch seine Bitte „Helfen!“ wenn er nicht mehr weiter kommt, vor allem beim Essen bzw. Aufpieken mit der Gabel. Das spart eine Menge Frust!

Er hat nun gewisse Abläufe verinnerlicht und will sie abarbeiten: Nach Schuhe anziehen kommt Jacke anziehen. Die Mütze darf nicht fehlen und der Rucksack muss auch mit! Das wäre dann das Programm „Wir brechen auf bzw. machen uns fertig für die KiTa“
Wenn wir aber nur mal eben Einkaufen wollen oder es draussen sehr warm ist, ist es manchmal schwer ihn davon zu überzeugen, dass gewisse Dinge nicht notwendig sind, um die Wohnung zu verlassen.

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Er kann sich immer noch wunderbar ins Spiel mit Autos vertiefen, die er hin- und herschiebt und wieder neu sortiert. Oder er probiert immer wieder, wie das Wasser vom einen Behälter in den anderen fliesst und von dort wegfliesst und im Gully der Terrasse verschwindet.

Je mehr er spricht, desto mehr kann er sich jetzt auch mitteilen, z.B. abends mit seinem Schlafsack: sollte dieser auch nur ein kleines bisschen offen sein, fordert er eindringlich „Zumache!“

Nach wie vor ist er allerdings ein Klettermaxe. Nach dem Sturz vom halbhohen Bett seiner Schwester Ende letzten Jahres ist es fast noch schlimmer geworden. Er kommt seit einigen Wochen im Schlafsack aus seinem geschlossenen Gitterbett herausgeklettert und auch die Leiter zum halbhohen Bett der Schwester hoch.
Wenn wir nicht aufpassen, legt er sich im Elternschlafzimmer zur kleinen Schwester mit ins Bett und piesackt sie.
Er klettert auf das Sideboard vor dem Fenster und sitzt dort gerne um Autos zu gucken. Inzwischen sind beide Griffe gut gesichert – die Sicherung „Winlock“ von reer kann ich da nur empfehlen, knapp 10 Euro das Stück und hier beim großen DM erhältlich gewesen

SchoeneAussicht

Er kippt bewusst Spielzeugkisten aus, um sie als Steighilfe für die Vereinnahmung der wirklich letzten Bastionen seiner großen Schwester zu benutzen (Regalebenen mit Filly- Pferdchen, güldenem Geschmeide und wichtigen rosafarbenen Fachzeitschriften). Ich weiss schon gar nicht mehr, was ich dem armen Mädel noch raten soll, sie hat wirklich keinen sicheren Ort mehr für ihre Schätze.
Erst gestern schob sich der Bub das halbhohe Expedit unter einen Hängeschrank, in dem die Bücher ab 4-5 Jahren stehen. Das sind die teuren Bücher mit den Klappen, die mit den normalen Seiten aus Papier und die mit der Elektronik für den orangen Stift drin.
Denn da stehen sie nicht ohne Grund: Der Bub bekommt fast alles kaputt. Der CD- Player flog vom Regal, weil er ihn anschalten wollte. Diverse Bücher sind durch die Luft geflogen, wurden herunter geschmissen, lagen auf dem Boden und wurden mit Füssen getreten – solange bis ich sie wirklich nicht mehr kleben konnte. Die neue Parkgarage hielt einen Monat, dann hatte sie einen Riss auf dem oberen Parkdeck, weil er sich darauf stellte und hüpfte. Er klettert am Regal von TidyBooks hoch. Er hängt sich an die Schranktüren des Flurschranks. Er knallt die Türen (auch die mit dem Glaseinsatz) und so weiter und so fort.

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Zudem schubst und ärgert er seine kleine Schwester auch oft, wenn er schlechte Laune hat.
Oder auch einfach mal so im Vorbeigehen.
Oder weil sie das Auto hat, was er jetzt sofort auch haben will.

Und genau jetzt bin ich an dem Punkt, warum ich diesen Beitrag immer wieder verschob:
Weil ich oft einfach sauer auf ihn bin.
Weil er viele Dinge zerstört und seine Schwestern ärgert.
Weil er ohne Mittagsschlaf ab 17 Uhr unausstehlich ist, mit Mittagsschlaf aber bis 21/22 Uhr hier herumturnt und Mist baut.
Weil ich manchmal sehr froh bin, dass er eher Papakind ist und ich im gleichen Augenblick Angst habe, dass ich mich zu wenig bemühe als Mutter.

Dabei sind da immer wieder diese sinnlichen Momente mit ihm, so wie vorgestern Abend auf dem Sofa, als er mal wieder nicht einschlief, durch die Wohnung geisterte und dann mit zu uns vor den Fernseher durfte. Als er sich 5 Mal anders einmuschelte (wie ein Hund, der sich ein paar Mal im Körbchen um die eigene Achse drehen muss, bis er sich niederlegen und wegdösen kann), bis er an mich gekuschelt die richtige Einschlafposition fand.
Oder so wie gestern, als er wieder nicht schlief und mir beim Tippen unbedingt Gesellschaft leisten musste mit der Aufforderung „Da! Streichen, ja?“ und mir den Pinsel in die Hand drückte, weil er es neuerdings so liebt die Handinnenflächen damit gestreichelt zu bekommen

Handstreichler

In solchen Momenten sehe ich diesen kleinen Jungen, der bald schon ein großer Junge sein wird.
Ich sehe, dass die Zeit einfach zu schnell vergeht und zu voll ist mit doofen Alltagsdingen, die aber manchmal einfach sein müssen.
Schwupps – hat er soeben seine Müslischale vom Tisch gefegt. Samt Inhalt natürlich…

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