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6 Monate nach der Geburt | Kind 2

Ein halbes Jahr ist um und ich muß mich wieder ganz herzlich bei meinen Genen bedanken! Alles ist ohne großes Zutun wunderbar zusammengeschnurrt und auch in dieser Schwangerschaft habe ich keinen einzigen Dehnungstreifen bekommen. Dabei habe ich wieder weder regelmäßig gecremt noch geölt – einen netten Gruß an die Kosmetik- Industrie: ätsch-bätsch!

Und daß ich vor 6 Monaten noch ein Vier- Kilo- Baby im Bauch und weitere 12 bis 13 Kilo auf den Rippen hatte?! Einfach nur un – fucking – fassbar!

Zum Vergleich: einmal Schwangerschaft ganz am Anfang, am Höhepunkt und wieder zurück

Untersuchungen/ Arztbesuche: Keine

Bauch/Busen: Die Linea Negra schlängelt noch sehr hell über meinen Bauch, ist aber schon kürzer geworden.

Haut/Haare/Nägel: Unreinheiten, sooo viele! Und in den letzten Tagen ganz viele Kopfhautpickel :( Der Haarausfall hat nachgelassen – ein Glück! Beide Daumennägel sind wieder okay – das hat aber auch lange genug gedauert!

Körper: Ich fühle mich wieder ziemlich wohl in meinem Körper. Zwar zwickt es im Rücken und schmerzen fast jeden Abend die schweren Beine, aber für ersteres ist der kleine Mann mit seinen 8 Kilo verantwortlich. Für zweiteres hatte ich zuerst die nicht mehr ganz so fitten Venen in Verdacht. Allerdings bin ich auch viel zu spät darauf gekommen, einfach noch etwas Magnesium extra einzuwerfen… siehe da: es ist schon viel besser! Parallel dazu machen meine Zähne immer mehr Probleme, da ist bald auch wieder ein Besuch beim Doc nötig. Ich tippe auf Schmerzempfindlichkeiten wegen zerstörtem Zahnschmelz + freiliegenden Zahnhälsen und hoffe ganz stark, daß es nicht doch noch auf eine Wurzelbehandlung des hintersten Backenzahns herausläuft – aber dafür sind die vielen kleinen Aua- Stellen eigentlich zu weit vorne.

Die vom Frauenarzt verordnete große Flasche Eisensaft ist leer und ich habe mehr oder weniger abgestillt. Parallel versuche täglich ich an meine Nahrungsergänzungsmittel zu denken (solche Mama- Vitamine), um die leeregestillten Speicher wieder aufzufüllen. Meine Stimmungsschwankungen sind auch wesentlich besser geworden und die Waage ist bei 63 bis 64 kg stehen geblieben. Manchmal zwickt und zwackt es im Unterleib, aber es wird wohl noch ein paar Tage dauern bis auch dort wieder alles auf Anfang ist. Beim Tochterkind dauerte es genau 28 Tage nach dem letzten Mal pumpen.

Davon abgesehen trage ich fast wieder alle Klamotten von vor der Schwangerschaft – herrlich, diese riesengroße Auswahl, wenn ich vor meinem Schrank stehe! :) Ich gehe sehr davon aus, daß die wenigen Körperpartien die ich als ein wenig fester in Erinnerung habe, nach dem Abstillen auch wieder so werden wie vorher. Oder zumindest annähernd. Alles in allem kann ich mich in der Hinsicht auch wieder sehr glücklich schätzen.

Seele: Immer häufiger denke ich jetzt zwischendurch: Hach ja! Das ist doch jetzt so richtig „Familie“!  So ähnlich habe ich mir das nämlich vorgestellt und damals mit dem Vater vom Tochterkind nie so erlebt. Dieses Beobachten der Kinder oder des Doppel-Ms mit einem wohlig-warmen Gefühl im Bauch. Nachmittags auf der Terrasse rumwuseln. Sonntags mit einer gestreiften Decke auf dem Spielplatz picknicken. Abends zu zweit im Bett liegen und sich zusammen die Zukunft ausmalen. Eine große Dankbarkeit zu empfinden, dass beide Kinder so gesund und aufgeweckt sind. Es fühlt sich in solchen Momenten verdammt gut an, auch wenn nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Wenn es mal lauter wird, der Schlafmangel an den Nerven zerrt und unterschiedliche Vorstellungen aufeinander prallen. Wenn das Tochterkind  am frühen nachmittag schon 20.000 Wörter verbraucht hat, davon jedes dritte Mamaaaaa?! war und 2 immer gleiche Strophen von Die Katze tanzt allein in Endlosschleife trällert. Wenn das Mini-M eine Stunde nach dem Aufwachen schon wieder müde ist, aber statt zu schlafen nur schimpfjammern kann, obwohl ich eigentlich endlich dies und jenes erledigt haben wollte. Aber das gehört auch alles dazu.

Der Schritt zum Abstillen bzw. zum Startschuss fiel mir nicht leicht- weniger wegen meiner Zukunft als Flaschen- Mutti, mehr wegen der Endgültigkeit. Stillen mit dem Mini-M war so unkompliziert geworden und dieses Gefühl ist einfach unvergleichbar *schluck* Doch rein körperlich ging es wirklich nicht mehr. Einmal angefangen wars dann gar nicht mehr so schwer weiter zumachen und mein jetzt schon wesentlich besseres Körpergefühl zeigt mir sehr deutlich, daß es die richtige Entscheidung war. Darüber hinaus genieße ich die Freiheit, nicht länger an den Stillrhythmus gebunden zu sein. Wobei es weniger um das nächtliche Stillen geht, sondern eher darum daß ich auch mal länger als 2 Stunden aus dem Haus komme (um z.B. das Tochterkind zu ihrem Vater zu bringen) oder mich einfach mal ins Bett hauen kann ohne den Hintergedanken „In allerspätestens 90 Minuten wird er eh wieder Hunger haben“. Tut verdammt gut zu wissen (auch wenn ich es dann doch nicht so oft machen werde).

Geht nicht gut: Manchmal fühle ich mich richtig alt, kaputt und müde. Abends ist ganz oft um 20h Schicht im Schacht und ich kann mich dann nur noch auf der Couch berieseln lassen, während ich meine vier Gliedmaßen unangenehm warm und schwer von mir strecke. Dabei würde ich so gerne noch dies und jenes sortieren oder einfach mal wieder etwas in der Wohnung herumpuzzeln, die Textbausteine aus meinem Kopf verbloggen, Kinderschränke aufräumen oder noch ein paar Bilder an die Wand bringen, die Schranktüren im Wohnzimmer mit Fotos bestücken etc pp… So viele schöne Ideen in meinem Kopf, so wenig Zeit! Ich hoffe sehr, daß es mit zunehmendem Alter der Kiddies besser wird.

Geht gut: Ich bin tierisch happy, wieder Oberteile ohne Knöpfe anziehen zu können. Und 6 Monate lang 24/7 Still-BH sind jetzt auch wirklich genug gewesen! Wenn jetzt noch der Sommer so richtig kommt… Yeah! | Sich über die beiden kleinen Menschen freuen, deren Welt jeden Tag ein bisschen wächst | Familienkuscheln in unserem Bett mit allen Vieren | Vorfreude auf die weiteren rasanten Entwicklungsschritte des Mini-Ms


Die Schwangerschaft ist für mich nun endgültig beendet und zum Abstillen möchte ich demnächst noch separat etwas schreiben. Hiermit werde ich diese Reihe wohl schliessen.
9 Monate schwanger. 6 Monate Stillzeit.
Es fühlte sich anfangs nach einer kleinen Ewigkeit an. Und ist nun schon wieder vorbei.
Tempus fugit

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