Gestern war wieder so ein Tag, an dem so einiges zusammenkam und wir Eltern wirklich verdammt viele Bälle in der Luft hielten, weil das Auto zeitweise nicht zur Verfügung stand und einige Termine mit fester Uhrzeit, andere in einem gewissen Zeitraum stattfinden sollten:
- Jüngste: KiTa (anderer Stadtteil), Bringen bis 9 Uhr, Abholen frühstestens ab 14:15 Uhr und spätestens 16:30 Uhr
- June: Hautarzttermin um 11 Uhr (Wuppertal Innenstadt)
- Bub: Grundschule 8-12 Uhr (unser Stadtteil)
- Älteste: Schulfrei, wil aber nachmittags die alte Grundschule besuchen gehen (unser Stadtteil)
- Ich: Spritze geben lassen beim HNO ohne Termin zwischen 9 und 11 Uhr (unser Stadtteil)
- Mann: Vollzeit- Job mit zwei Stunden Anwesenheit am Vormittag, später Infoveranstaltung 16-17 Uhr (beides Innenstadt)
- Auto: Winterreifen hinbringen 11 Uhr, Abholen 15 Uhr (unser Stadtteil)
- Steuerberater: 15:30 Uhr (anderer Stadtteil)
Als ich noch am Arbeiten war, war der Bub noch mit den Mädels in der KiTa, da fiel also die Grundschule weg:
Anfang September 2018 hatte ich einen ähnlich stressigen Tag bereits notiert, ebenfalls ein Montag.
Und im Januar 2018 schrieb ich auch schon über einen Tag der Flickschusterei bei Arbeitszeiten, Betreuungszeiten und Ersatzbetreuung.
Nun aber zurück zum gestrigen Montag, ein Montag nach der großen Geburtstagssause des Buben und zum Glück habe ich Elternzeit:
Weckerklingeln um 6 Uhr. Der Bub ist mega unausgeschlafen und motzt in einer Tour.
Die June freut sich auf einen Vormittag mit mir und unsere Fahrt in die „Taubenstadt“ (die Innenstadt hat der Bub so getauft, da er dort immer den Tauben hinterherrennt).
Bei der Jüngsten denke ich zum Glück daran, ihr eine dickere Hose anzuziehen, da ich sie später wahrscheinlich mit den Öffis abhole und sie im Schneeanzug einfach nicht so gut laufen kann.
Die Große hat heute schulfrei und darf liegen bleiben; sie weiss aber Bescheid, dass ich später mit Bub und June kurz weg bin.
Doch um 7 Uhr sitzen zunächst der Mann und die Jüngste im Auto und haben sogar den Beutel dabei, in dem die gesammelten Klopapierrollen und Eierkartons sind, nach der die KiTa für eine Bastelaktion gefragt hatte.
Als sie weg sind, mache ich mich auch fertig, richte eine Brotdose, checke den Ranzen des Buben und suche Schals und Mützen für uns drei zusammen.
Die Katzen sind soweit noch versorgt, wir sind ja zuerst nur kurz weg.
Um 10 vor acht erreiche ich mit Bub und June, mit Ranzen und Sportzeug und einem ganzen Backblech voll Muffins (die hatten wir gestern abend noch eben gebacken) die Grundschule des Buben. Dort wird heute sein Geburtstag nachgefeiert.
June und ich laufen allein zurück.
Zuhause fahre ich meinen PC hoch, um bei einem zweiten Kaffee Fotos von ihren Händen von Mai auf mein Handy zu ziehen – diese möchte ich dem Hautarzt später nochmals zeigen – so schlimm ist es jetzt zum Glück noch nicht, aber das kann schnell gehen.
Ausserdem checke ich den Kontostand und bin erschrocken, was die Stadt in Kürze für den KiTa- Besuch abbuchen will. Kurzerhand rufe ich die Sachbearbeiterin an und alles klärt sich (Erhöhung Essensgeld und Nachzahlung für 2018). Puuh.
Um 9:15 Uhr etwa verlassen June und ich das Haus, nachdem ich alles soweit katzensicher aufräumte.
Wir laufen zu meinem HNO, wo ich heute wieder eine Echinacea- Spritze für mein Immunsystem erhalte. Die Praxis ist rappelvoll, da der Doc die nächsten Tage nicht im Hause ist.
June und ich dürfen zum Glück im Audiometrie- Räumchen warten (sie sitzt auf meinem Schoss) und ich kann sogar die Nachrichten der Ältesten beantworten, die endlich wach ist, aber den DVD- Player zuerst nicht anbekommt und dann den gesuchten Bibi&Tina- Film nicht findet.
Wir sind nach 30 Minuten wieder aus der Praxis. Von dort aus laufen wir zu Bushaltestelle und müssen nur 5 Minuten auf den Bus in die Innenstadt warten, können währenddessen sogar noch schnell ein Milchbrötchen kaufen.
Beim Aussteigen entdecke ich das direkt neben der Haltestelle liegende Schuhgeschäft, rechne uns noch genügend Zeit aus und lotse die June zu den Schläppchen, weil sie morgen beim Kindertanzen eine Probestunde mitmachen darf. Wir haben zwar noch welche zuhause, ich weiss aber nicht genau wo und vor allem auch nicht, wie schmutzig sie an der Sohle sind. Das war das einzige Paar in 31, aber weiß findet sie zum Glück auch okay. Puuuuh.
Wir laufen durch die Innenstadt zum Hautarzt, da die June schon wieder so rauhe Hände bekommen hat und wir beim letzten Mal die Ansage bekamen, frühzeitig damit zu kommen. Wir haben einen Termin und kommen sogar schon kurz vorher dran.
Ab sofort sind wir dann ein Neurodermitis- Haushalt. DöDöm :(
Es gibt eine spezielle Salbe für den jetzigen Akut- Fall auf Rezept und die Ansage, dass noch ein Abstrich gemacht werden soll, um einen Pilz auszuschliessen.
Nach über 30 Minuten im Wartezimmer wird die June echt unleidlich und ich frage vorsichtig an der Theke nach, was denn mit dem Abstrich sei. Der sei *Tastaturgeklacker* nicht eingetragen, hiess es daraufhin, aber man könne nachfragen. Nach weiteren langen 15 Minuten (die June wollte ständig aufstehen und gehen) werden wir endlich in das kleine Räumchen gerufen, wo sich die June nur unter Protest einmal mit dem Objektträger über den Handrücken schaben lässt. Ich kann sie sooo gut verstehen, sie hatte schon die ganze Zeit kooperiert, aber es muss einfach sein. Dafür darf sie sich gleich zwei Sachen aus der Schatzkiste aussuchen. Geschafft!
Gleichzeitig ganz woanders in Wuppertal bringt der Mann gerade das Auto zur Werkstatt und sammelt den Buben an der Grundschule ein. Die Älteste müsste duschen sein, weil ich nach meiner Rückkehr noch die Fliesen abziehen darf, was sie mal wieder vergessen hat.
Wir verlassen kurz vor 12 endlich die Praxis und schlagen vorsichtshalber mal den Weg zur KiTa ein. Ich versuche den Mann auf Handy zu erreichen, ob wir jetzt nach hause kommen sollen weil KiTa- Abholen ja eigentlich erst ab 14:15 Uhr ist, versuche es zuhause auf Festnetz, versuche es bei der Ältesten auf dem Handy. Keiner hebt ab.
Ich rufe die KiTa an und frage, ob ich ausnahmsweise die Jüngste direkt nach dem Mittagessen holen könnte, was zum Glück kein Problem ist. 12:30Uhr sollen wir da sein.
Vorher schaffen wir es aber noch zur Apotheke, holen die Salbe und nach eingehender Beratung diese Körperlotion, damit wir das gelegentliche Hautjucken der June an Beinen und Armen in den Griff bekommen.
Pünktlichst erreichen wir die KiTa und werden an der Gruppentür von einer strahlenden Jüngsten empfangen, die sich allerdings ausgerechnet heute eingepullert hatte und keine dicke Hose, sondern nur noch eine dünne Legging trägt. Also Kind nochmals aufs Klo schicken, selbst mit der June auch aufs Klo und dann die Jüngste ausziehen, Strumpfhose an und Legging wieder an und dann Jacke, Schal, Mütze, zuletzt den Rucksack aufsatteln.
Wir machen uns auf den Weg zur Schwebebahn, die uns zum Hauptbahnhof bringen wird.
Der Mann ruft zurück und erzählt, der Bub habe gerade etwas gegessen und sie würden jetzt mit den Hausaufgaben anfangen. Aha.
Zum Glück ist es nicht so voll in der Schwebebahn!
Vor dem Hauptbahnhof bewundern die Kinder die ersten und zum Glück noch geschlossenen Weihnachstmarktbuden und dann haben wir Glück, weil wir just in time einen Bus zu uns nach hause bekommen.
Wir steigen allerdings etwas früher aus, weil ich noch Katzenfutter kaufen muss. Das hatte ich am Wochenende zuerst nicht bekommen und im zweiten Laden dann leider vergessen.
Auf dem Heimweg kommen wir an der Pommesbude vorbei und schieben mächtig Kohldampf. Zuhause brauchen wir den Mann nicht lange überreden und er zieht los, um uns etwas zu Mittag zu besorgen. Yeah!
Die Älteste ist zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs zu ihrer alten Schule.
Der Mann verabschiedet sich nach dem Essen. Sein erster Weg führt ihn zur Werkstatt, um das Auto mit Winterschluppen abzuholen. Von dort aus wird er zum Steuerberater fahren, der unsere Erklärung für 2018 fertig hat. Zu allerletzt hat er noch einen kurzen Infotermin in der Stadt.
Mir fällt zwischendurch wieder ein, dass Sonntag schon der 1. Advent ist und ich noch unsere Adventskerzen (ein Kranz ist es nämlich nicht) fertig machen sollte. Am liebsten würde ich mich ja einfach aufs Sofa legen und schlafen, aber die Kinder fegen entweder wie kleine Derwische über Tische und Bänke oder zanken sich lautstark.
Ich setze seufzend Kaffeewasser auf, hole den Karton mit Weihnachtssachen aus der Garage und ehe ich mich versehe, liegt eine meiner Lieblingskugeln, ein rotes schweres Herz, in vielen spitzen Scherben auf dem Boden. Da muss dann noch der Staubsauger rausgeholt werden und die Katzen laufen fast durch die Scherben (achja, das Katzenklo muss auch noch gemacht werden). Hallelujah. Ich bin mächtig wütend, dass man nicht auf mich warten konnte und muss mich wirklich wieder daran erinnern, dass die Kinder es nicht mit Absicht getan haben.
Fertig!
Noch während der Tisch mit Dekokram volliegt, schreien die ersten Kinder schon wieder Hunger, die Älteste steht vor der Tür (Schlüssel? Upsi, in meiner Tasche *grins* *orrrr*) und dann die Jüngsten vor mir mit unbekleideten Beinen, aber frischer Hose in der Hand, sie habe aus Versehen Pipi nicht ins Klo gemacht, aber die nassen Hosen schon oben in die Wäschetonne getan und ob ich ihr helfen könne, die neue anzuziehen.
Ich kippe schnell meinen restlichen Kaffee herunter und schicke sie derweil wieder hoch, um sich einen neuen Schlafanzug zu holen, ich würde sie direkt duschen und danach auch mit der neuen Creme eincremen.
Danach versuche ich, die restlichen Nudeln von gestern und die letzten beiden Kuchenstücke gerecht aufzuteilen. Klappt zum Glück!
Die June muss auch noch duschen und ich schicke nun sie hoch, ihre neuen Anziehsachen zusammenzusuchen. Währenddessen räume ich die fertige Spülmaschine aus und schicke die Jüngst ebenfalls hoch, noch ein paar Socken zu holen, die wieder mit in die KiTa zu den Wechselsachen müssen (Hose und Unterhose hatte ich aus dem Wäschekorb hier im Wohnzimmer gezogen). Zwischendurch rabimmelt mein Handy, der Mann gibt seine Rückkehr bekannt:
Die June duscht, wird danach eingecremt und dann kommt auch schon der Mann nach hause.
Ich sortiere noch den 3. Wäschekorb zuende, den er aus dem Keller hochholt. Dabei erzählen wir und die Kinder – leider teils lautstark – vom Tag. Zwischendurch schreit der Bub immer wieder „Ruhe! Ruheeee!“ und ich ergänze Lärmschutzkopfhörer auf seinem Wunschzettel.
Der Mann verschwindet wegen der zu verstauenden Sommerreifen kurz in die Garage, ich drücke ihm allerdings noch den Karton Weihnachtsdeko in die Hand, die er mit dorthin nehmen soll.
Dann ist wirklich Feierabend im Erdgeschoss und wir versuchen, den Kindertross nach oben zu bekommen.
Der Mann bringt die Kinder in die Schlafanzüge und durchs Bad, ich kümmere mich ums Lüften und eine schnelle Lösung im Mädchenzimmer: Ich schiebe allen herumfliegenden Kram mit dem Gummibesen ins Spielhaus. Das mus langen für heute.
Die June muss noch die neue Salbe auf die Hände geschmiert bekommen, dann versuche ich, Ruhe im Mädchenzimmer einkehren zu lassen.
Ich sitze so lange bei ihnen bis sie eingeschlafen sind, der Bub darf in seinem Zimmer spielen, die Große soll Schultasche packen und der Mann geht nochmal an den Schreibtisch.
Während ich dem Hörspiel im Mädchenzimmer lausche und die Hand der Jüngsten halte, tickert mich der Ex an wegen dem kommenden Umgangswochenende und erinnert mich an eine Veranstaltung am Sonntag, an die ich mich zwar nicht erinnern kann, aber das macht zum Glück organisatorisch nichts. Wegen meiner Termine am Freitag schlägt er einen Tausch der Fahrerei vor, was uns wirklich gut zupass kommt.
Bevor ich die Kinderetage verlasse, schaue ich noch kurz bei der Ältesten rein („Tasche gepackt? Sportzeug gepackt? Fussboden freiräumen! Gute Nacht mein Schahatz!“) und dann beim Buben, der mir unbedingt sein Geburtstagsgeschenk nochmal zeigen muss (und mich dann gar nicht gehenlassen will – ich will aber!).
Danach besuche ich kurz den Mann am Schreibtisch, um ihm vom kommenden Wochenende zu berichten (getauschte Fahrerei) und die mir immer mehr unter den Nägeln brennende Geschenkeverteilung für Weihnachten/ für die Kinder anzusprechen (Black Week!).
Auf dem Rückweg ins Wohnzimmer kann ich nicht an der dreckigen Wäsche vorbeigehen, die sich wie hingekotzt vor den Geräten angesammelt hat. Ich sortiere sie nach Farbe/ Temperatur in die Wäschesammler, reinige auf Knien den Wärmetauscher des Trockners und fülle eine Maschine für morgen. Das Katzenklo verschiebe ich auf morgen – es muss eh grunderneuert werden.
Bevor ich anfange hier zu schreiben, schicke ich meiner Mutter eine Haus/ Wohnungssuche weiter, damit sie Bescheid sagt, falls sie etwas hört. Es ist mittlerweile 20 Uhr.
Der Bub setzt sich zu mir an den Esstisch, keine 5 Minuten später kommt die Große und erzählt mir, dass ihr Kommentar im KiRaKa- Radio vorgelesen und live beantwortet wurde. Ja, schön, ich würde jetzt aber wirklich gerne endlich mal so hier weiter machen, fertig werden, gnah.
Ich schicke beide wieder hoch und versuche, diesen Tag irgendwie im Kopf bzw. hier strukturiert zu bekommen.
Mir fällt zwischendurch das Okay des Mannes zu einem Angebot wieder ein, das ich ihm tagsüber per Nachricht geschickt und bestelle es für 2 Kinder online. Danach ein kurzer Schreckmoment, ob die Versandadresse überhaupt noch stimmt – puuuh, sie tut es. Und die Wunschzettel muss ich auch noch fotografieren an den Opa weiterleiten.
Und dann geht einfach nichts mehr – um 21 Uhr ist bei mir Schicht im Schacht. Ich bin durch.
Ich stöpsle das Laptop an den Ferneseher und schaue in der Mediathek noch eine Folge Markt auf WDR (so ein Verbrauchermagazin – ich mag es sehr), währenddessen meldet sich eine alte Freundin wegen unseres Treffens, für das wir nach etlichen gegenseitigen Vorschlägen endlich einen Termin ausmachen können. Yeah!
Dann kommt der Mann dazu, der Nachrichten schauen möchte. Ich streiche allerdings die Segel, drücke dem Mann den letzten Rundgang durch die Kinderzimmer aufs Auge und versuche, möglichst direkt ins Bett zu gehen. Ohne die Kinderjacken nochmal ordentlich aufzuhängen, ohne den Wäschekorb vor meinem Kleiderschrank wegzuräumen. Einfach nur Abschminken, Zähneputzen, Bett.