erscheint mir das Junebug – immer noch.
Das dachte ich, als ich kürzlich nachts wach war, weil das Mini-M neben mir rödelte und nicht gut schlief.
Und das macht mich grad ein wenig traurig.
Irgendwie geht diese Schwangerschaft sehr unter im Alltag. Dazu die Vorderwandplazenta und nur vergleichsweise wenig Tritte und Boxhiebe von innen. In dieser Woche aber auch erstmalig im Stehen oder Gehen – jedoch immer noch sehr selten. Dieses Kind kommt mir bei weitem nicht so präsent vor wie die anderen.
Das Tochterkind – das erste Kind. Alles war neu, alles war aufregend. Ich genoss die Vorstellungen in meinem Kopf, unsere und die Vorfreude anderer, die Vorbereitungen.
Beim Mini-M wusste ich schon mehr Bescheid, aber der zeitliche Abstand und der vollkommen unerfahrene Doppel-M liessen es wieder ein Abenteuer sein.
Diesmal aber ist alles aber sooo viel kleiner und weniger da.
Ein paar Minuten habe ich aber nun am Tag für mich und das Baby, dennoch nicht exklusiv: Das Tochterkind ölt mir nun – auf eigenen Vorschlag – jeden Abend den Bauch ein. Sie hat es damals beim Mini-M schon geliebt und ist auch nun wieder mit so einer niedlichen Hingabe dabei, ich könnte sie knutschen dafür. Sie erklärt mir dann immer, wo Bauch und Beine sein könnten und gibt dem Baby Luftküsschen in den Bauch. Dabei habe ich dann auch die erste Beule von außen sehen können!
Da das Outing für mich nicht eindeutig war, bezeichne ich es aber immer noch als „ES“:
Es, das Bauchbaby.
Es, das Junebug.
Vielleicht auch mal es, das Käferchen.
Meistens denke und sage ich jedoch: „Es, das neue Baby.“ Als wenn wir ständig [neue] Babys bekämen…
So ist es aber doch gar nicht!
In den ersten Wochen und Monaten war es logischerweise viel Selbstschutz, falls es doch nicht bleiben könnte. Aber das ist doch schon lange vorbei!
Ich spüre das Menschlein nun sehr regelmäßig – mehrfach täglich inzwischen. Und doch fällt es mir schwer, mehr Beziehung zu diesem Kind aufzubauen.
Weil da schon 2 andere sind, die fast 24/7 versorgt werden müssen.
Weil ich eigentlich so aufpassen muss, mich nicht zu übernehmen.
Weil ich eigentlich ein dauerschlechtes Gewissen habe: ich schleppe das Mini-M mit seinen 11 Kilo zu oft im Hüftsitz herum (die Treppe runter, zum Händewaschen ins Bad, zum Schuhe anziehen auf die Bank), wuchte ihn durch die Beifahrertür in den Kindersitz auf der Rückbank (weil es nicht anders geht) oder stehe mit ihm auf dem Arm falsch aus dem Bett auf (weil ich nicht weiss, wie ich ihn sonst daraus bekomme, ohne dass er abhaut).
Ich bin schwanger, aber muss mich bislang noch nicht so richtig einschränken, daher läuft so gut wie alles weiter wie vorher.
Ich bin schwanger, aber diesmal bekommt es kaum einer mit. Ich bin nicht mehr im Büro, ich habe draußen stets eine dicke Jacke über dem Bauch und klamottentechnisch ist hier jahreszeitenbedingt eher sackähnlich denn figurbetont angesagt.
Dieser Schutzraum in der Schwangerschaft ist einfach viel kleiner geworden.
Muss ich vielleicht noch runder und „gemütlicher“ werden und das Baby größer und aktiver?
Muss sich erst hier in der Wohnung das wenig Notwendige verändern?
Oder bringt der Geburtsvorbereitungskurs mehr Nähe?
Oder ist das etwa einfach so beim Dritten?