Heute morgen hatte ich das erste Mal nach langer Zeit wieder ein wenig Angst in dieser Schwangerschaft: ich spürte das kleine Menschlein in mir nicht!
Morgens nicht nach dem Aufwachen und auch nicht an der Bushaltestelle. Nicht im Bus drin, nicht in der Bahn und auch nicht im anderen Bus. Etwas Wackeln an und Picksen in den Bauch brachte auch keinen eindeutigen Tritt, sondern nur einen dumpfen Druck nach innen. Dabei hatten der Doppel-M und meine Schwester beim Mittagessen am Samstag noch voller Staunen die Beulen und Erdbeben auf meinem Bauch bemerkt und ich spürte das Menschlein – auch unsichtbar von außen – doch fast ständig!
Ich überlegte und dachte an die vergangene Nacht und an den Kater, der mich fast jede Stunde wach gemacht hatte, da er maunzend durch die Wohnung tigerte, die nun voller Kisten und auseinandergebauten Schränke steht. „Wo ist mein Revier hin? Wo ist dies hin, wo ist jenes hin? Und warum schlaft ihr Dosenöffner im völlig falschen Zimmer?“ schien er zu fragen.
Das letzte Mal hatte ich das kleine Menschlein gefühlt, als ich mich bei einem Maunzen auf die andere Seite gedreht hatte. Dabei hatte ich innerlich noch geflucht: zuerst macht mich der dämliche Kater wach, dann spielt jemand Fußball in meinem Bauch! Grrrr!
Oder war es gewesen als ich wach wurde, weil das Tochterkind quer im Bett lag und ich ihre Füße unangenehm in meinem arg strapazierten Rücken spürte?
Wie oft war ich letzte Nacht eigentlich verdammt noch mal wach gewesen?!
Und wo ich in diesem Augenblick diese Zeilen schreibe, randaliert jemand in meinem Bauch, der wahrscheinlich einfach genauso kaputt vom Wochenende und von der letzten Nacht ist wie ich.
Puh.