Website-Icon nullpunktzwo

41. Woche sprich Terminüberschreitung | Schwanger mit 40

Dieser Artikel kann aufgrund von Markennennung, Verlinkung und sichtbaren Marken unbeauftragte Werbung enthalten

21.12.2020 | ET und Vorsorge bei der Hebamme

Der Kleinen geht es gut, das heutige Pflicht- CTG zeigt wunderschöne Herztöne und sogar zwei tolle Hügel innerhalb von 30 Minuten. Auch die restliche Vorsorge im Geburtshaus ist sehr entspannt; es fehlen eigentlich nur noch ein paar mehr Wehen.

In gemeinsamer Absprache wird eine Eipollösung durchgeführt; meine Krampfadern schränken mich mittlerweile ganz schön ein und der Befund ist mit 2cm Muttermundsöffnung definitiv geburtsbereit.

Nun heisst es (weiter) warten…


22.12.2020 | ET+1


23.12.2020 | ET+2 und Vorsorge beim Gyn

Nach dem Hebammen- Termin vorgestern passierte nicht mehr viel, ich bemerkte weder richtigen Blut- noch Schleimabgang, was nach einer Eipollösung sonst öfter der Fall ist.

Gestern Abend und in der Nacht hatte ich dann endlich mal ein paar Kontraktionen, leider sehr unregelmäßig und ohne Druck nach unten.

Seit heute habe ich aber wieder etwas mehr Glibber im Slip.

Das CTG beim Gyn ist super, Befund wie gehabt 2cm Muttermundsöffnung, Kind liegt mit dem Rücken weiterhin rechts, Plazenta und Fruchtwasser stellten sich im Ultraschall auch super dar. Blutdruck und Urin waren auch okay.

Die Ärztin hat auch nochmal „herumgerührt“ und tippt auf heute, spätestens morgen. „Nur noch einmal husten, dann ist das Baby da!“ lachte sie.

Ich ergänzte: „Oder einmal niesen, das muss ich öfter als husten!“ Denn die Nase ist seit Wochen zu. Oder läuft mal plötzlich. Oder bringt mich zum Niesen. (Kindernasenspray hilft zum Glück)

Nunja… die Prognose bleibt abzuwarten.

Ich selbst fühle mich heute so lala, bin etwas müde von der Nacht und den Kindsbewegungen.

Eine Überweisung für ET+4 ins Krankenhaus habe ich natürlich trotzdem mitbekommen, obwohl ich erwähnte, dass meine Hebamme diese Kontrolle übernehmen wird. Ich gebe ihr Bescheid und sie meldet sich am frühen Abend nochmal, um nach dem Stand der Dinge zu fragen. Bis auf ein paar recht unwirksame und vor alle unregelmäßigen Kontraktionen konnte ich ihr nichts erzählen. Die leichte Rosafärbung des Glibbers kommt von der Untersuchung.

Meine letzten Besorgungen fallen dann doch wieder hinten über da ich nach knapp 90 Minuten in der Praxis plus Fahrten echt platt bin und es zu allem Überfluss auch noch wie aus Kübeln schüttet.

Am Abend horche ich weiter in mich hinein und kann doch nur befürchten, auf die letzten Stunden oder Tage doch noch am Bauch zu reißen, weil sich das Baby so sehr streckt und stemmt.

Das Gefühl einer krassen Prüfung, deren Anfangszeit ich immer noch nicht kenne, wird immer stärker.


24.12.2020 | ET+3 und Heiligabend

Sohn und Mann lesen nach dem Mittagessen (Gulasch mit Knödeln und Rotkohl) abwechselnd die Weihnachtsgeschichte vor, die auf den Rückseiten der 24 Türchen des GEPA- Adventskalenders aufgedruckt ist. Bei den letzten beiden Türchen, da wo Maria ihren Sohn bekommt, muss ich stark blinzeln, während mir unser Dezemberbaby munter in die Rippen tritt.

Am Abend, als hier nach Bescherung und Abendbrot samt Kakao und Nachtisch schon wieder einiges eskaliert und ich dann unten bleibe zum Aufräumen (obwohl ich schon längst drüber bin weil die eine Krampfader wieder übelst schmerzt), steht die Terrassentür wegen der Katzen offen und mit der kühlen Abendluft weht wunderbarstes Glockengeläut herein.

Endlich Weihnachten!

So langsam verschwimmen die Tage. Keine Verpflichtungen, keine Termine, keine Besuche. Stattdessen Warten und ein bisschen Langeweile und immer wieder letzte Handgriffe, die dann doch nicht die letzten sind.

Ein letztes Mal Schluckauf im Bauch?


25.12.2020 | ET+4 und Kontrolle bei der Hebamme

Die Nacht war ruhig, auch wenn ich viel Mist träumte und der Sohn uns morgens um 5 aus dem Bett werfen wollte. Der Mann stand dann mit ihm auf, ich schob mir Ohrstöpsel rein und blieb mit mehreren Umdrehungen bis kurz vor 9 Uhr liegen.

Meine Hebamme hatte mir schon eine Sprachnachricht geschickt; sie sei wegen einer Geburt schon im Geburtshaus, ob wir uns vielleicht früher treffen mögen?

So verschiebt sich mein Termin von 12:30 Uhr auf gut 10:30 Uhr und wir quatschen wieder, während das CTG eine halbe Stunde läuft und zuerst ein schlafendes Kind, dann ein etwas aktiveres aufzeichnet. Die eine kleine Kontraktion bleibt recht unsichtbar, ist mir aber anzusehen. Da das Dezemberbaby schon genug geärgert worden sei in den letzten Tagen, wurde auf weitere Maßnahmen wie auch auf eine vag*inale Untersuchung verzichtet.

Das könnten wir dann übermorgen in Angriff nehmen.

Ausgehend vom CTG hat sich das Kind irgendwann in den letzten 48 Stunden wieder auf die linke Seite gedreht.

Während ich bei einem Kaffee auf den Mann warte (ich hatte mit einem längeren Termin gerechnet, deswegen war er heim gefahren), läuft kurz der frisch gebackene Vater über den Flur.

Ich seufze tief und doch wird es mir so langsam echt egal.

Ob noch einen Tag mehr oder weniger warten ist mir gerade etwas gleichgültig, weil alle Tage so ähnlich verlaufen:

Keine Termine, kein Besuch, keine Verpflichtungen, kein Drang mehr, unbedingt nochmal diesen oder jenen Text über Geburt und Wochenbett in einschlägigen Büchern zu lesen…

Stattdessen ständig Pipimachen, Krampfadern kühlen, doch nochmal Antithrombosestrümpfe waschen, zum achtundvierhundertsten Mal dasselbe Outfit anziehen, die Küche zum wiederholt „allerletzten Mal“ aufräumen und irgendwann einfach nur dankbar sein, dass der Mann die Kinder ins Bett bringt, ich meine Kugel in Parkposition auf das Sofa wuchten kann und wieder ein Tag vorbei ist.


26.12.2020 | ET+5

Und täglich grüsst das Murmeltier.

Boah ist das langweilig!!!

Die Kinder nerven mich, der Sohn treibt meinen Puls regelmäßig in die Höhe und von stiller Nacht ist hier auch am 7. Tag nach Schulschluss nix zu spüren. Seine mehrfachen Wutausbrüche pro Tag zerren an unser aller Nerven und regelmäßig habe ich Angst um die jüngeren Schwestern, weil er sie in Rage mit Sachen bewirft und diese dabei öfter an den Kopf gehen.

Der Mann traut sich nicht weit weg mit der Bagage und somit halten sich zunehmender Ferienmodus und Nervfaktor leider die Waage.

Ich überlege schon, ob ich sie nicht auf einen Tagesausflug schicken soll, vielleicht kann mein Körper dann endlich umschalten? Ich bin schon länger soweit, dass ich das Kind auch alleine im Geburtshaus bekomme. Hauptsache, alle sind gut untergebracht.

Ich schrubbe aus lauter Frust schon vormittags die Fugen der Dusche, während der Teig für einen Hefezopf am Gehen ist.

Nachmittags koche ich ein scharfes Curry, mal sehen ob das das Baby endlich locken kann. Die Zimtsterne von gestern brachten ja nix…

Bei einer bestimmten Bewegung zum Schrank hin überkommt mich kurz ein Deja- Vu, das ich jetzt im Nachhinein aber nicht mehr zusammen bekomme. Demnach sind wir morgen ein Kopf mehr. Wunschdenken?

Unsere Vorräte gehen zur Neige; die für das Wochenbett vorgekochten Mahlzeiten sind nun alle schon 1x verspeist und einerseits sehne ich mich nach Montag (endlich wieder frischer Nachschub!), andererseits fürchte ich mich davor (41+0 = 42.SSW).

Heute wäre doch wieder ein nettes Datum! 26.12.2020 und ein Samstag.

Morgen hat der Vater der Großen Geburtstag, das fände ich dann etwas doof und werde es mir doch nicht aussuchen können. Es soll ein Sturmtief heraufziehen und teilweise ist auch Schnee bei den Prognosen dabei.

Als auch der Krimi sehr ereignislos vorüber ist und ich im Bett liege, kann ich das alles gar nicht mehr glauben. Vielleicht ist morgen alles verschwunden? Also der Bauch, die Babysachen, die Wickelkommode und unser Leben geht ganz normal weiter? Das war alles nur Verstehen Sie Spaß oder ein sonstiger Test?

Die paar Kontraktionen am Abend waren also wieder nur Vorbereitung gewesen und immer noch kein Geburtsbeginn. Um mich irgendwie zu belohnen, bestelle ich online ein paar Klamotten.


27.12.2020 | ET+6 und Kontrolle bei der Hebamme

Ich schlafe schlecht. Die Jüngste tappst zwischen 1 und 2 Uhr zu uns. Ich bin gegen 3 wach und dann wieder gegen 4 Uhr. Um 5:15 Uhr schaue ich auf die Uhr, weil der Sohn hereintappst und nicht mehr aufhört zu brabbeln. Wir schicken ihn hoch in sein Zimmer und hören ihn danach mit der June im Treppenhaus lärmen, die er geweckt hatte. Nun ist auch die Jüngste zwischen uns hellwach.

Gegen 6 steht der Mann mit den Kindern auf, ich versuche nochmal eine angenehme Schlafposition zu finden. Mit dem dicken Bauch, nervlich kribbelnden Außenseiten der Hüften und den Krampfadern ist das gar nicht so einfach. Trotz Ohrstöpsel höre ich die Kinder im Haus trampeln und wummern.

Schon wieder ein Tag, der wie die vorherigen verlaufen wird: Mehr als unausgelastete Kinder, nervige Nachfragen, nett gemeinte Aufmunterungen, diverse Streitereien, Dreck wegputzen und keine Aussicht auf Änderung.

Als ich gegen 8 Uhr aufstehe, sieht der Esstisch aus wie Sau, der Flur ist übersät mit knüddeligen Kleidungsstücken und zwischendrin liegen nasse Handtücher, die ich gestern erst frisch gewaschen ins Regal gelegt hatte. Die geduschten und sauberen Kinder überfallen mich übermütig, was mir gerade überhaupt nicht in den Kram passt.

Ich bin wütend und genervt und sehr nah am Wasser gebaut.

Bis zu meinem Hebammentermin am Mittag geht es mir ein bisschen besser, in mir ist nun sowas wie bockige Resignation.

Es wird wieder ein CTG geschrieben, währenddessen unterhalten wir uns Auch die eine Kontraktion ist sichtbar.

Der Kleinen geht es nach wie vor sehr gut, sie turnt fleissig und ich erzähle natürlich auch vom Vorabend und wie ich da ein paar Kontraktionen hatte. Ich befinde mich sozusagen in einer langen Latenzphase.

Und ich erzähle von meinen Gedanken, warum sie noch nicht kommen mag.

Ist es vielleicht die Nabelschnur, die sie oben hält und Druck auf den Muttermund verhindert? Nein, in der Regel ist die Nabelschnur so lang, dass sie auch um den Babykörper gewickelt passt. Eher würde man was auf dem CTG sehen (aber da ist wirklich alles mehr als super).

Auch die Krampfadern, ggf unsichtbare innerliche, würden eine Geburt nicht herauszögern.

Ich bekomme eine Mischung für Nelkenöltampons (durchblutungssteigernd) sowie etwas Eisenkrauttee (wehenanregend) mit. Beides kann ich am Abend (wenn Ruhe eingekehrt ist) anwenden.

Mein nächster Termin wäre dann eigentlich beim Gyn zum CTG mit Ultraschall an ET+8/9. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist meine Praxis zwischen den Jahren sogar geöffnet. In den Krankenhäusern ist aktuell nämlich die Hölle los, da jetzt über die Feiertage alle Gyn- Praxen zu haben und auch viele Weihnachtsferien machen. Ab ET+10 würde ich täglich zum CTG ins Geburtshaus müssen.

Aber erst einmal geht es wieder nach hause; der Mann verspätet sich etwas und ich stehe nur zu gerne im harten Wind und atme tief.

Ruhe im Sturm.


Bauchumfang 116cm, Gewicht 80.8kg (beides morgens an 40+1 gemessen)


Was danach geschah…


Die mobile Version verlassen