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Sommerferiengefühl

Heute am ersten Tag ohne ellenlange ToDos, mit fast fertiger Urlaubswäsche und einer Idee für das Abendessen ging ich mit nur zwei Mädchen und ohne Druck in den Ort. Ich gab ein Päckchen auf, kaufte Briefmarken, suchte ganz spontan mit und für die Jüngste ein paar eigene Unterhemden und vor allem Unterhosen aus (Stichwort Trockenwerden) und auf dem Rückweg gab es das auf dem Hinweg versprochene Eis aus der Eisdiele.

Während auf dem Hinweg noch ein wenig die Uhr tickte („Macht die Post nicht um ein Uhr zu? Wie spät ist es eigentlich? Läuten die Glocken zur Messe, zur Mittagsstunde oder schon für 13 Uhr? Ne, es muss erst kurz nach 12 sein, alles andere macht keinen Sinn“), wollte ich uns auf dem Rückweg Zeit geben – sofern das mit der heutigen Hitze noch ginge. Vielleicht noch kurz am Spielplatz anhalten, wenn er im Schatten läge.

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Was früher dieses wunderbare Sommerferiengefühl war, was sich in meiner Kindheit noch von ganz allein einstellte, das fühle ich als Erwachsene gar nicht mehr! Morgens nicht zu wissen, was der Tag bringen wird, viel Lesen, draussen spielen, Langeweile haben…

Wo ist es hin?

Ich und meine Geschwister waren doch auch die ganze Zeit zuhause bzw. eine Zeit lang im Urlaub – wie hat meine Mutter das gemacht?

Und wo ist es jetzt für mich als Mutter hin?

Verschwunden ist es im Alltag zwischen Frühstück auftischen und Popo abputzen, zwischen dem Pling! der Waschmaschine und Apfel aufschneiden, zwischen Pflaster für eine Schürfwunde, dem achtzehnten Kinderstreit des Tages und dem Kochen des Abendessens.

Und während wir uns eine Bank im Schatten suchten, wo wir in Ruhe unser Eis würden aufschlecken können, da merkte ich: Ich muss diesem Gefühl auch Raum geben! Wenn ich ständig wie ein Eichhörchen betriebsam und rege immer dies und das mache, immer schon auf dem Sprung zum nächsten Termin oder ToDo bin, dann kann es ja gar nicht kommen, oder?!

Also: Mehr Eis und Sommerferiengefühl für alle?!


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