Achtung: Babyernährungscontent! Bei Desinteresse einfach die Tage noch einmal vorbeischauen
Zu allererst muß ich festhalten: Das Mini-M hatte um seinen 5-Monatstag herum ja kurz hintereinander 2 Zähne bekommen. Jene wachsen fleissig und schauen nun gut sichtbar unten aus dem Kiefer. Wenn ich dies stolz erzählte und anschliessend ergo irgendetwas in Richtung Milch oder Brei thematisch auf den Tisch kam, folgten ganz schnell indirekte Fragen wie „Ach, und dann du stillst noch?“ oder „Ach, dann mußt du doch jetzt bald abstillen, oder?!“ bzw. „Und Brei bekommt er dann jetzt auch ganz viel, nech?“.
Immerhin rief meine Antwort „Nein, es tut gar nicht weh“ wenigstens keine weiteren „Aaaber…“ oder „Zu meiner Zeit…“ hervor. Sonst wäre ich wahrscheinlich einfach kopfschüttelnd aufgestanden.
Stillen mit Zähnen (und ich schreibe ganz bewusst nicht „Stillen trotz Zähnen“) klappte nämlich hervorragend. Anfangs hats ein wenig gezwickt, aber das MiniM hatte es ganz schnell raus. Ist ja schließlich auch etwas ganz Neues für ihn gewesen, mit diesen harten und vor allem messerscharfen Dingern im Mund. Gebissen hat er mich auch nie.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema: Bis ich mich richtig zum Abstillen entschlossen und zum Beginn durchgerungen hatte, dauerte es ein paar Tage. Ich hatte keine große Lust auf Schmerzen, Angst vor einem Milchstau etc pp. Dazu dann der rein praktische Aspekt: Ach nee, heute noch nicht anfangen, wir sind morgen da und dort unterwegs, da wäre es sooo unpraktisch… aber mein Gewichtsverlust, die leeren Mineralstoff- und Vitaminspeicher sowie diese Stimmungsschwankungen brachten mich wirklich an meine Grenzen.
Die erste Flasche pro Tag war für mich noch am schmerzhaftesten – parallel dazu ist fast eine ganze Mahlzeit aufgrund des Mittagsbreis weggefallen und es brauchte einige Tage bis die Produktion sich darauf eingestellt hatte. 2 Tage lang jeweils eine Tasse milchreduzierenden Tee haben dabei geholfen. Die eine Stillpause über den Mittag habe ich anschliessend immer weiter ausgedehnt und irgendwann nur noch abends/ nachts/ morgens gestillt. Dann habe ich mitten in der Nacht noch eine Flasche gegeben und danach nur noch alle 12/15/18 Stunden gestillt. Dann stagnierte es ein paar Tage bei 25 bzw 22 Stunden – das Mini-M mochte dann auch nicht mehr trinken, so dass ich vor lauter Druckgefühl einmal die Milchpumpe einsetzen mußte. Dazu wieder 2 Tassen Tee, dann ging es sehr gut füre 3-4 Tage ganz ohne. So richtig auf Null war es aber immer noch nicht, weil ich morgens wach wurde mit Druck und Hitze, die ich zum Glück gut unter der Dusche ausstreichen konnte. Das ist nun auch schon wieder 3 Tage her und seitdem nehme ich Phytolacca- Globuli, die ich noch vom Abstillen mit dem Tochterkind hier habe. Innerlich ist alles noch nicht ganz weich, aber zumindest scheinen die letzten Milchseen weg zu sein.
Zeitlich gesehen ist die Flasche hier die wesentlich schlechtere Wahl. Auch wenn ich die Zubereitungszeit zuhause auf das Nötigste beschränken kann (System mit 2 Kannen) – das MiniM braucht wesentlich länger für’s Trinken als früher. Gerade nachts merke ich den Unterschied deutlich. Dazu das Spülen, der Einkauf bzw. die Überlegung diverser Einkaufsalternativen (momentan gibts hier einen Milchpulver- Engpass und man muß teilweise mehrere Geschäfte abklappern), die Vorbereitungen und die zeitliche Einschränkung bei Unternehmungen (ich kann ja nicht unbegrenzt Wasser und saubere Flaschen mitschleppen)…
Körperlich gesehen ist es aber für mich wirklich die große Erleichterung. Schon bei 3 ausgelassenen Stillmahlzeiten habe ich gemerkt, daß es ein gutes Stück weniger anstrengend es für mich ist. Die Heißhungerattacken sind inzischen fast verschwunden. Ich kann nachts auch mal den Doppel-M anstubsen, so daß er sich um das Mini-M kümmert. Und momentan sind wir schon bei drei Beikost- Mahlzeiten am Tag, so daß das Mini-M wohl wesentlich früher richtig mitessen und die Milchpulverzeit hoffentlich schnell vorbei sein wird.
Adieu, Du tolle Stillzeit! Hallo mein alter Körper!
Das MiniM ist heute 0Y | 6M | 1W | 3D