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Geruilla- Marketing der Kirche?

Heute morgen wurde ich etwas unsanft geweckt – vier kleine Ärmchen und vier kleine Beinchen wühlten sich unter meine Bettdecke und über meinen Körper.

Immerhin hatte ich noch etwas weiterschlafen dürfen, nachdem der Mann um halb sieben das Schlafzimmer mit den beiden kleinen Kindern verlassen hatte. Die knapp 2 Stunden mehr Schlaf machten zwar den Braten auch nicht mehr fett, aber mir ging es ganz gut als man mich um kurz nach 9 so „liebevoll“ aus dem Bett schmiss.

Ich hockte mich mit beiden Kindern in die Küche – für mein erstes Frühstück (Kaffee) und ihr zweites Frühstück (Reste von der Früh) und vermisste das Käseblatt, welches hier Samstags immer in der Stadt verteilt wird. Ich schnappte mir also die beiden Kleinen und tappste zum Briefkasten. Der Bub hat vor Kurzem erst festgestellt, dass man die Klappe auch von innen öffnen und nach draussen auf die Strasse sehen kann. Er winkte den vorbeifahrenden Autos munter zu „Schühüss, Auto! Schühüss, Bus!“ (man konnte ihn natürlich von draussen nicht nicht winken sehen, aber egal)

Als ich also noch ziemlich verpennt das Käseblatt aus dem Kasten nahm, das Junebug dabei auf der Hüfte balancierte, entdeckte ich eine Kassette die ebenfalls im Kasten lag.

Komisch! Wer wirft uns eine Kassette ein? Noch dazu ohne Hülle und mit scheinbar kirchlichem Inhalt? Soll das etwa den Gemeindebrief ersetzen, den wir alle paar Wochen bekommen? Ich nahm das Ding mit nach oben und wunderte mich weiter… Kassette1

Wer denkt sich derartige Werbemassnahmen wohl aus? Ein solches Geruilla- Marketing der Kirche konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Zumal eine Kassette als Medium längst ausgedient hat…

Die Kinder aber, die fanden das Ding äusserst spannend: Kassette2

Man kann durchgucken – wie bei einer Brille. Man kann damit imaginäre Fotos machen. Es klappert ein bisschen, wenn man es schüttelt. Und die Kleine entdeckte, dass eine Schnur herauskommt!Kassette3

Schlussendlich wickelte ich die Schnur mittels Bleistift wieder auf und steckte die Kassette in unser Tapedeck. Wir haben nämlich noch eines – es war zu schade für die Entsorgung und ausserdem fliegen hier noch viele Kassetten aus meiner Kindheit und der meiner jüngeren Geschwister herum. Aber ein bisschen ängstlich war ich dann doch… Kassette4

Wie man sieht, wurde ich nicht geblitzdingst (oder eher gedings-bumms-t oder wie auch immer das beim Hören dann heisst). Es war Orgelmusik und tatsächlich eine Predigt zu hören, wobei die Betonung und der Tonfall eher auf eine ältere Aufnahme schliessen lassen.

Dann war es wohl doch ein Zufall – vielleicht hat jemand die Kassette verloren und jemand anderes sie in unseren Briefkasten gesteckt?

Dennoch muss ich beim Gedanken an einen Werbegag der Kirche immer noch schmunzeln ;)

Eine Kassette, ts!


 

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