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Durchhängen

Der Alltag läuft wieder rund.

Heute Morgen haben wir uns an strahlenden Kindergesichtern erfreut: Ein jedes Kind fand ein paar Schokobons, ein Knisterbad und ein paar dicke Winterhandschuhe in seinem Stiefel und die Jüngste statt Handschuhen ein neues wasserdichtes Lätzchen „in hübsch“.

Im Hintergrund sortierte ich in den letzten Tagen schon Weihnachtsgeschenke und tätigte noch ein paar fehlende Bestellungen online wie offline; die Bücher dürften morgen dann im örtlichen Buchladen zur Abholung bereit liegen, einiges kommt noch per Paketpost und ein paar Dinge müssen noch an die Verwandschaft verteilt werden, damit sie diese für die Kinder verpacken können.

Die Wäsche ist mehr oder weniger aufgeholt und verräumt, denn nach der Spuckerei des Buben zuletzt am Sonntag abend kam nichts mehr nach, bei keinem von uns *ToiToiToi*

Die Weihnachtsfeiern stehen alle fest, die anderen Termine vor den Winterferien auch, die Feiertage samt Weihnachtsessen sind mehr oder weniger geplant und nur noch der Baum fehlt zum Fest.

Heute kam mir dann das 1. Mal der Gedanke: „Was muss ich denn jetzt noch dringendes tun?“ und mir fiel auf, daß ich ein wenig durchhänge. Und das ist – obwohl sehr ungewöhnlich – eigentlich ganz gut.

Noch vor 3 Wochen hatte ich das Gefühl, ich würde dauernd zu hochtourig laufen, immer auf dem Sprung, immer unter Strom. Nun ist die Anspannung fast weg und es fällt mir etwas schwer, diese Leere auszuhalten (die ja eigentlich gar keine Leere ist, es bleibt einfach nur der reine Alltag übrig, der mit 4 Kindern einfach nie leer ist). Was habe ich früher viel Zeit gehabt! Nachmittage, Abende, ganze Wochenenden auf dem Sofa oder auf der Piste verlebt! Wie ging das nur nochmal?

„Ich könnte ja jetzt… Endlich könnte ich mal…“ fängt mein Kopf wieder an, will Zeitfenster füllen, die sich plötzlich auftun. Aber der Kopf kommt momentan nicht weit. Dann mache ich so wie ich will nur diese und jene mich befriedigende Kleinigkeit und dann ist die leere Zeit schon wieder vorbei, denn es muss Essen gekocht, Geschwisterstreit geschlichtet oder einschlafbegleitet werden.

Aber ich habe ihn angenommen, den kurzen Leerlauf. Und fühlte mich gut dabei. Trotz oder gerade wegen meiner Grossfamilie.

Und eben auch, weil die Weihnachtszeit eine wunderschöne Zeit ist. So voller Glitzer, Heimlichkeiten und Vorfreude. Als Kind zog sie sich voller Ungeduld in die Länge, während sie jetzt als Mutter nur so an mir vorbeirast. Doch momentan nicht, und das ist schön.

Durchhängen lässt sich leider nur so schlecht planen…


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