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Bau- Logbuch Eintrag 08: Im neuen Haus!

Das neue Leben

Es ist anders, das Leben in so einem Haus.

Mehrere Etagen (auf denen sich viiiel Spielzeug und Kleidung verteilen kann und Dinge überraschend verloren gehen), andere Wege im Haus und drum herum, die neue Umgebung, der ebenerdige Garten direkt an der Terrasse hinter der grossen Glasfront zum Wohnzimmer – so vieles ist ungewohnt. Dazu ein kleiner Ortskern in der Nähe mit so vielen tollen Möglichkeiten, die fußläufig erreichbar sind – ohne große Steigungen überwinden zu müssen! Es fühlt sich an, als wären wir im Urlaub!

 

Umzug und Einzug

Das alteingesessene und erfahrene Umzugsunternehmen war zwar echt teuer, hat sich aber wirklich, wirklich gelohnt! Einpacken, Auf- und Abladen an Tag 1 & 2 (6 Leute & 5 Leute) und Aufbau von 5 vereinbarten Sachen an Tag 2. Das ging alles wirklich flott, auch wenn ich mich sehr komisch fühlte, daß fremde Menschen unseren Kram anfassen und einpacken. Aber das verflog im Stress dann irgendwann. Später stand ich wie ein Verkehrspolizist mit Baby auf dem Arm im neuen Flur und dirigierte Möbel und Kartons auf Zuruf in die richtigen Etagen/ Zimmer. Ich bedankte mich glaube ich 1000 Mal, obwohl das ja der Job der Umzugsleute ist. Sehr komisch, andere für sich arbeiten zu lassen und daneben zu stehen.

Einzig und allein bei der Bezeichnung lief manchmal etwas schief (je nachdem wer den Aufkleber beschriftete): Das Arbeitszimmer ist nun im Keller und fast alles aus dem alten Keller kommt in die Garage. Ratet, wo einige Kartons mit Bürokram landeten? Genau! Dafür hat es geklappt, dass fast alle Bücher aus dem Arbeitszimmer im Wohnzimmer standen. Die konnten wir dann schon am 2. Umzugstag nach dem Aufbau des langen Regals direkt wieder einräumen.

Inzwischen sind noch etwa 30 volle Kartons übrig, vieles davon Bürokram des Mannes und Sachen für die Garage. In ein paar Tagen sollte auch das noch zu schaffen sein, vor allem wenn der Sperrmüll weg ist. Die Küche putzte ich mit etwas Hilfe schon vor dem Umzug – allein der Backofen fehlte noch, den schrubbte ich gestern 2 Stunden. Und so ziehen sich Putz- und Aufräumarbeiten durch meine Tage, solange ich mit dem Baby allein bin. Die Treppe vom OG ins EG kostete mich ebenfalls gut 2 Stunden, dafür sind beide oberen Etagen jetzt mehr oder minder sauber. Zumindest bis auf die blinden Fenster und die verstaubten Heizkörper, aber die eilen nicht. Baustaub ist eine Pest, ich sage es Euch!

Kartonberge – dieser ist schon abgearbeitet

 

Ikea Bestellung und Lieferung:

Im letzten Beitrag schrieb ich davon, dass ich viele neue Möbel bei Ikea bestellte und die Lieferung für kurz nach den Umzug terminierte. Das lief so problemlos, wie mir einige prophezeiten! Wegen Lieferschwierigkeiten von Matratzenschonern wurde ich extra angerufen, die fand man aber doch noch im Wuppertaler Möbelhaus und sind nun für mich zurückgelegt.

45 Minuten vor Ankunft rief der Fahrer am Liefertag an, dass der LKW bald da sei. Das Abladen ging ruck- zuck, weil wir im Wohnzimmer eine große Fläche freigemacht hatten. Für den Aufbau von 4.50m Pax Kleiderschränken, von einem Kinderschreibtisch, einem halbhohen Bett und einem Ausziehbett sowie 2 Kallax- Regalen waren unsere Geschwister und Neffen angerückt: die großen Kinder verschwanden mit der Tante und nach 7 Stunden Schrauben sahen die Kinderzimmer plötzlich ganz wunderbar aus! Nachträglich montierte ich noch die Griffe und warte aktuell auf ein Säckchen Türscharniere (die einzige fehlende Sache), dann kann auch die letzte Schranktür montiert werden.

Viele Möbel zum Zusammenschrauben

 

 

Ein neuer Tagesablauf

Inzwischen nimmt der Mann morgens die 3 grossen Kinder mit und ich stehe winkend mit dem Baby in der Haustür- wie in so einer Bausparkassenwerbung ^^

Zeitlich kommt es mit seinem Job ganz gut hin, da er zuerst die KiTa- Kinder wegbringt und dann die Grosse ganz in der Nähe der alten Schule rauslässt. Sie kann dann in gewohnter Umgebung üben, ein Stück alleine zur Schule zu gehen und sich ohne Erwachsenenbegleitung im beruhigten Strassenverkehr zurecht zu finden. Nach den Sommerferien wird sie eine andere Schule hier im Stadtteil besuchen und den Schulweg dann immer zu Fuß bestreiten.

Aber auch Nachmittags, wenn der Mann alle Kinder rückwärts wieder eingesammelt hat, ist einiges anders. Die 3jährige schläft ihm (oder auch mir, als sie wegen eines Arztbesuches daheim blieb) öfter im Auto ein, so dass ich nun ein Babyphon extra fürs Auto bestellt habe, denn wir hören sie trotz offener Fenster nicht – obwohl das Auto neben der Küche auf der Auffahrt steht. Die eigene Auffahrt heisst auch: Keine Parkplatzsuche mehr! Das ist so toll! Manchmal veräppeln wir uns und fragen „Wo steht denn das Auto?“ ;)

Rosen und Hortensien im Vorgarten

 

Bevor hier alle nachmittags wieder einfallen, bereite ich meistens schon den Nachmittagssnack vor, denn die Bande ist dann hungrig. Und danach wurde in den letzten Tagen immer der Garten geentert, während wir Eltern noch ein paar Kleinigkeiten erledigen oder mal eine Tasse Kaffee zusammen trinken konnten. Auch die Kleinste findet Garten & Terrasse total spannend und geht auf Erkundungstour oder spielt selbstvergessen im Sandkasten. Das ist so toll!

Krabbelkind im Garten
Auf Entdeckertour durch die ungemähte Wiese

 

Ich sagte es bereits: es fühlt sich an wie in einem Ferienhaus!

Nur abends, da merkt man noch sehr, daß alles neu und fremd ist: die Kinder kommen nur schwer ins Bett. Zu spannend sind die neuen Kinderzimmer, die neuen Betten und die neue Aufteilung wohl auch. Es dauert lange, bis wirklich alle eingeschlafen sind, trotz gleichem Ablauf. Die Kleinste schläft noch am Besten ein wie auch durch, wenn sie nicht von einem Geschwisterkind wieder aus dem Schlaf gerissen wird *argh*. Zwei Mahlzeiten bekommt die Kleinste nachts (eine wenn ich schlafen gehe, die andere zwischen 1 und 3 Uhr) und dazwischen kann ich etwas Kraft tanken. Die Abende sind jedoch kurz, die Nächte leider auch. Paarzeit fällt fast komplett flach, weil abends immer noch etwas im Haushalt zu tun ist oder der Mann bei den KiTa- Kindern mit einschläft bzw. arbeiten muss.

Ich muss mich ausserdem umgewöhnen, denn trotz gekipptem Fenster und offener Zimmertür höre ich die Kleinste im Erdgeschoss nur selten. Daher ist nun das Babyphon aus Zeiten der Grossen wieder im Einsatz. Eben jene liegt abends in ihrem Mädchenzimmer oft lange wach und kann nicht einschlafen, während ich oft nur darauf warte, dass oben alles ruhig ist, damit ich noch etwas in Ruhe tun kann. Denn: Es bleibt viel zu tun!

Das neue gelbe Zimmer für die beiden kleinsten Mädchen

 

Das blaue Reich des Buben

 

Rose´- Töne für das große Mädchen – und endlich ein eigener Schreibtisch!

 

 

Eine gebrauchte Küche

Leider ist die im Haus verbaute Markeneinbauküche etwas zu niedrig für uns, vor allem, da wir unsere in der altem Wohnung extra hoch eingebaut hatten. Wir behelfen uns aktuell mit einem großen, aufgeständerten Schneidebrett und werden gegenüber der Küchenzeile noch ein hohes Sideboard aus Küchenschränken bauen, das die momentan noch herrenlosen Weingläser und das Kaffeservice aufnehmen wird. Außerdem sollen auch noch die Abfallsammler darunter verschwinden. Auf die Planung und den Aufbau freue ich mich schon :)

Dennoch ist die vorhandene Küche sehr praktisch, konnte ich die Dinge aus dem Kühlschrank direkt in den im Haus stellen, ohne daß viel verdarb. Auch das Geschirr konnte ich ruck-zuck wieder einräumen. Für die Besteckschublade musste ich allerdings noch einen Kasten bestellen, der war einfach durch – aber jetzt ist der neue da und passt, weil ich ihn etwas zurechtgeschnitzt habe. Der von Ikea passte leider gar nicht und muss noch umgetauscht werden.

Doof geschaut habe ich, als ich beim Einräumen von Wassereis plötzlich den Griff vom kleinen TK- Fach (das, was oben im Kühlschrank integriert ist) in der Hand hielt. Gut, damit können wir leben, unten im Keller steht unser alter Kühlschrank, der hat ein separates TK- Fach. Erschwerend kam dann aber dazu, daß vor 3 Tagen die Spülmaschine gegen Ende des Programms plötzlich klopfte und brummte und dann Wasser drinstehen blieb. Dinge, die man als 6köpfige Familie direkt nach Einzug wahrlich gar nicht gebrauchen kann. Ein Anruf beim Hersteller ergab, dass das Gerät schon knapp 20 Jahre alt ist und man uns vom Kundendienst ausnahmsweise abrät: Ersatzteile können nur für die letzten 10 Jahre garantiert werden. Der Kauf und Einbau einer neuen Minna ist damit wohl unausweichlich :( Bis dahin wird von Hand gespült.

Aber der Herd, der ist super! Zwar auch nur ein Glaskeramik- Kochfeld, aber das ist wesentlich schneller als unser altes. Das hatte der Elektriker damals nur an 2×230 Volt zusammengepitscht anschliessen können – dieses hier scheint mit Starkstrom zu laufen und ist deutlich schneller und irgendwie auch heisser.

Stilleben auf der Küchenarbeitsplatte

 

Ein Hausfrauentraum namens Waschküche

Bei ihrer Renovierung wurden wir leider falsch beraten und nahmen für den Boden eine strapazierfähige Farbe, die eigentlich für Heizungskeller mit Ölwannen bestimmt ist. Recht schnell bemerkten wir jedoch, dass sie sich nach den ersten hereingetragenen Möbeln im Türbereich schon wieder vom Boden löst. Später stellte sich heraus, daß sie wasserlöslich ist (oder zumindest auf dem vorhandenen Untergrund, der wahrscheinlich hätte vorbehandelt werden müssen) und dann der alte Antrich unter den abgerubbelten Fetzen zum Vorschein kommt. Das ist ziemlich doof in einer Waschküche, in der nicht nur die Waschmaschine, sondern auch Trockner und unser alter großer Kühlschrank aufgestellt sind und die wegen einer Aussentür auch ein bisschen als Drecks- Schleuse fungieren soll.

Beim Wasseranschluss der Waschmaschine lief dann auch nicht alles glatt, obwohl das Anschrauben des Zulaufschlauches eigentlich nicht schwierig ist. Es tropft aber immer noch ein bisschen am Wasserhahn, da dieser einen Rohrbelüfter hat, der wohl nicht (mehr) ganz dicht ist. Zum Glück haben wir einen Bekannten, den wir bei solchen Sanitärsachen fragen können. Den neuen Wasserhahn können wir zwar kaufen, aber nicht selbst einbauen. Dö-Dömm.

Ausserdem fehlt noch eine Arbeitsplatte mit Waschbecken, die Trockner und WaMa und dazwischen einen Küchenunterschrank abdeckt. Letzterer nimmt das zukünftige Spülbecken auf (er fungierte bisher als Wickelkommode, erinnert Ihr Euch?). Wenn das Waschbecken bzw. der dazugehörige Siphon da sind, können wir endlich auch den Abwasserschlauch der Waschmaschine richtig anschliessen, der steckt momentan im etwas zu großen Abfluss der Wand und wird mit einem Waschlappen fixiert. Definitiv keine Dauerlösung, aber mit ein paar Kontrollen zwischendurch können wir so ganz gut waschen.

 

Müll, Müll, Müllprobleme

Wer umzieht, mistet in der Regel nicht nur (ein bisschen) aus, sondern produziert während des Umzugs mehr Abfall als gewöhnlich. Hier stapeln sich inzwischen nicht nur Abfälle der Sanierung/ Renovierung, die paar vollen und viele leere Umzugskartons (die werden in einem Schwung vom Umzugsunternehmen wieder abgeholt, aber eben alle zusammen), jede Menge Schutzfolie und -papier (gehen ebenfalls zurück ans Umzugsunternehmen), gleich mehrere Kubikmeter Ikea- Verpackungen (die können wir bei Ikea zurückgeben, aber erst mit dem großen Auto, das hoffentlich bald abgeholt werden kann), ein paar unbrauchbare, aber mitübernommene Einrichtungsgegenstände (der Sperrmüll kommt hier in 2 Wochen), sondern leider auch jede Menge Hausmüll.

Neue bzw. größere Mülltonnen entprechend unserer Belegungszahl werden erst nach unserer Ummeldung bereitgestellt. Für die haben wir nächste Woche einen Termin beim Einwohnermeldeamt, das bedeutet also neue Tonnen wahrscheinlich erst übernächste Woche. Ein wenig haben wir in der alten Wohnung entsorgt, ein wenig haben uns freundliche Nachbarn abgenommen, einen Teil werden wir aber noch direkt und kostenpflichtig zum Entsorger bringen müssen. Bäh! Die riesige Garage ist also immer noch voll, obwohl schon so viel ausgepackt ist. Oder ist ebengenau deswegen wieder voll.

 

Online vom 1. Tag an!

Was im Gegensatz wie am Schnürchen klappte, war der Umzug unseres Telefonanschlusses. Am Tag nach dem Einzug hatte wir einen Termin mit einem Techniker, der an der Telefondose im Wohnzimmer und unten im Uhrenkeller am Telefonkästchen rumschraubte und piepsend irgendwelche Dinge maß. Danach konnte ich unsere Geräte einstecken und – oh Wunder! – ich war nach dem Hochfahren direkt online! Ein Umzug innerhalb der Stadt und eine ausreichend frühe Kommunikation mit dem Anbieter haben das möglich gemacht. Die alte Telefonnumer haben wir mitgenommen und somit waren wir direkt wieder erreichbar: per Festnetz und auch im Internet!

 

Eine Woche nach Umzug ein fast normaler Alltag!

 

Dennoch:

Ich bin froh, daß wir drin sind.

Ich mag dieses alte Haus mit seinen Macken, ich mag die Umgebung und die Vorstellung, unsere Kinder hier groß werden zu sehen. Der neue Boden im OG und UG ist soooo schön, die Malerarbeiten haben das Haus so sehr ins Positive verändert, dass ich mich beim Anblick immer wieder neu freue.

Der ganze Stress hat mich 2 Kilo gekostet (denen ich aber nicht hinterherweine *hihi*) und so manches Mal wäre ich am liebsten schreiend davon gelaufen, weil ich mich vom Berg an Arbeit überrollt fühlte. Doch die strahlenden Kinderaugen, der anderthalbfache Platz und die schon fertigen Zimmer machen Mut, den Rest auch noch anzupacken und kleine Rückschläge (siehe Spülmaschine) achselzuckend hinzunehmen.
Wenn auch in etwas langsameren Tempo.

Dann bleibt auch das Ferienhausgefühl :)


 

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