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Tick, tack, Takt, Gefühle

Was Ihr hier auf dem Blog lest, ist ja immer gefiltert – andernfalls müsste ich Euch live mitnehmen, und selbst das wäre dann ja auch ein wenig gefiltert weil ich Euch nicht immer mitnehmen kann. Will ich ja auch gar nicht. Oh Gott nein! ^^

Mit gefiltert meine ich auch, dass vieles im Sieb des Alltags und der Entscheidungen hängen bleibt. Vieles findet hier keine Erwähnung oder erst etwas später, weil es noch nicht relevant ist oder noch im Prozess oder einfach nichts was ich hier im Internet schreiben möchte. Das heisst im Umkehrschluss aber auch, dass mein Leben so viel mehr ist als das, was man hier lesen kann.

Momentan sind das vor allem Dinge, die unseren Umzug, unser neues Haus und die ganzen Dinge betreffen, die dazu gehören. In manchen Augenblicken sieht das für mich wie ein unüberwindbarer Berg aus, zu dem ich keinen Aufstieg finde. Ich laufe immer um ihn herum, indem ich versuche alles in Listen zu schreiben. Parallel muss ich Dinge mit dem Mann besprechen, der ausgerechnet dann aber nicht da ist.

Ich habe das Gefühl, ich stehe vor einer Wand.

Was ist am wichtigsten?

Welcher Schritt zuerst?

A geht ohne B nicht, für B brauche ich aber C und das bekomme ich nur, wenn A definiert ist. Also versuche ich D vorzubereiten, komme dadurch A etwas näher und dann ist wieder Abholzeit und ich muss Essn kochen und der Tag ist in dieser Hinsicht gelaufen.

Immerhin ins Vorgebirge habe ich es jetzt geschafft und Kleinigkeiten anstossen können. Der KiTa- Platz der Jüngsten war lange beantragt und wurde prompt am 01.03. bestätigt. Juchu! Diesen hatte ich eigentlich als grösste Betreuungshürde gesehen, aber so wie es momentan aussieht wird der Platz der Grossen in der Nachmittagsbetreuung zum SuperGAU. Mehrere Schulen und die dazugehörigen Betreuungseinrichtungen habe ich über mehrere Tage abtelefoniert und klammere mich an die letzte Schule mit eventuellem Platz in der OGaTa und hoffentlich auch einem Platz im 3. Schuljahr.

Die Schwiegermutter könnte eventuell noch eingespannt werden, aber für mehrere Tage pro Woche mit schlimmstenfalls 5 Stunden pro Wochentag fände ich zu viel, zu unsicher und irgendwie auch nicht richtig. Sie müsste der Großen nicht nur Mittagessen kochen, sondern auch ihre Hausaufgaben beaufsichtigen. Und dann würden sie nur noch auf uns warten? Fernseh gucken?

Sonst gibt es leider nicht viele Möglichkeiten. So hänge ich z.B. schon bei den Tagesmüttern an der Strippe- allerdings mit wenig Aussichten auf Erfolg. Randzeitenbetreuung, vor allem für Schulkinder wird nicht sehr gerne gemacht. Immerhin heute morgen ging kurz die Sonne auf, als sich die Mutter einer ehemaligen KiTafreundin der Tochter meldete. Die Mädchen und auch wir Mütter sehen uns weiterhin einmal die Woche beim Tanzen (wenn keiner krank ist oder Ferien sind, also so oft eigentlich auch nicht). Auf jeden Fall durfte ich mir eben am Telefon die Frage anhören, warum ich sie denn nicht direkt mal gefragt hätte?! Naaaa?! Sie ist zwar seit wenigen Jahren Tagesmutter, wohnt aber doch in einem anderen Stadtteil und müsste dann fahren und das Kind an der Schule abholen und und und… „Aber das wäre doch eigentlich kein Problem? Und Mittag essen und Schulaufgaben müssen meine beiden Kinder doch auch machen! Die Kinder kennen sich und verstehen sich, das wäre doch toll!“

Könnt Ihr Euch die Last vorstellen, der mir eben von demn Schultern fiel?

All das fußt – je nach Szenario – aber auch auf anderen Arbeitszeiten, die ich mit meinem Arbeitgeber noch vereinbaren müsste. Denn nach der Elternzeit lebt mein alter Vertrag mit alter Arbeitszeitregelung wieder auf, die so aber nur noch schlecht realisierbar ist.

Zunehmend frage ich mich daher:

Wieviel Kraft und Zeit wird uns der Aufwand mit meinem Job in Düsseldorf kosten?

Wieviel werde ich überhaupt noch von meinen Kindern haben?

Denn der Fahrtweg wird sich durch das neue Haus etwas verlängern. Täglich 5 Stunden Arbeit, dafür täglich aber auch 3 Stunden unterwegs – rechnet sich das?

Sind 3 Tage Büropowern vielleicht besser? Dann würde ich die Kinder nur morgens sehen – den Nachmittag und Abend müsste der Mann ohne mich bestreiten. 2 Tage wäre ich daheim, wobei diese dann für Arzttermine, Haushalt und andere Care- Arbeit drauf gehen würden.

Aber ich mag meinen Job, ich mag meinen Arbeitsplatz… Es wäre schwer, etwas vergleichbares vor Ort zu finden, vor allem dann mit 4 Kindern. Ein Kack ist das doch mit der Vereinbarkeit!

Dann gibt es da gerade noch so viele andere Baustellen: Umzugsplanung, Renovierungsplanung, welche Möbel kommen mit, welche müssen neu und so weiter und so fort…

Und dann sitzte ich auf dem Sofa, habe die Kleinste auf dem Arm, streichle über ihre Augenbrauen damit sie einschlafen kann, denke dabei an meinen Mount Everest und mache den Fernseher an.

Später muss auch reichen.


Eigentlich dachte ich ja, dieses Jahr würde ruhiger… Haha! :)


 

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