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7 Jahre Tochterkind

Meine Erstgeborene, meine Grosse, meine wunderbare Tochter!

So sehr ich sie liebe, umso mehr musste ich in den letzten Monaten mit einem lachenden und einem weinenden Auge feststellen, dass ihre Flügel rasch größer werden.

Manchmal verliert sie sich noch wunderschön in ihren Traumwelten, machmal überrascht sie mich mit großartigen Zusammenhängen, die sie ganz allein entdeckt hat und manchmal ist sie mir schon zu groß dafür, dass sie gerade erst 7 geworden ist. Auf ihrem tollen Kindergeburtstag konnte ich ein bisschen erahnen, welche Person sie ausserhalb von unserem Familienkokon so ist und habe ein Mädchen gesehen, dass mir bekannt und unbekannt zugleich ist. Sie hat mit ihren Gästen getratscht und diskutiert und von Personen und Orten gesprochen, von denen ich noch nie gehört habe. Ich war stolz und wehmütig gleichzeitig. Auch an anderer Stelle habe ich bemerkt, dass sie einiges von ihrer Schüchternheit ablegen konnte und erkenne mich in ihr selbst oft wieder (vor allem wenn es um Regeln und Grenzen geht, innerhalb derer man sich bewegen kann).

Da ist es also wieder, dieses Loslassen.
Dieses Wurzeln geben und fliegen lassen.
Immer wieder anders…

tochterkind_7jahre_03@ Melanie Osterried

Schule & Hobbies:

Seit dem die ersten Anfangsschwierigkeiten nach der Einschulung überwunden sind (alles neu und unbekannt), geht das Tochterkind sehr gerne zur Schule – und daran hat sich immer noch nichts geändert. Ihre Klassenlehrerin ist sehr sehr glücklich, sie in ihrer Klasse zu haben, den neben Spass an den Lehrinhalten bringt sie auch viele soziale Kompetenzen mit, obwohl sie sehr jung bei der Einschulung war. Als ich das hörte, wurde mir ganz warm ums Herz, denn auch ich bin gerne zur Schule gegangen und freue mich so sehr, dass sie sich in ihrer Klasse wie auch in der Nachmittagsbetreuung so wohl fühlt. Nur eine beste Freundin, die hat sie immer noch nicht. Ein bisschen Probleme bereiten da ihre Umgangswochenenden, denn alle 2 Wochen ist sie weg und unter der Woche bleibt zwischen Ogata und Abendessen auch kaum Zeit zum Verabreden.

Immerhin zum Ballett konnte ich sie wieder anmelden- da hatten wir jetzt seit Silvester pausiert, weil ich ausgerechnet an dem einen Wochentag mit dem Tanzen immer lange im Büro bleiben musste und ich dem Mann und 2 nörgeligen KiTa- Kindern die Wartezeit von 45 Minuten einfach nicht zumuten konnte. Ein anderer Kurs in der Nähe war auch unter größten Mühen nicht zu finden, da wir wegen ihrem Umgang von Freitag bis Sonntag alle 2 Wochen, meinem langen wöchentlichen Bürotag und ihrer täglichen Nachmittagsbetreuung zeitlich echt eingeschränkt waren. Aber nun ist sie selig, dass sie wieder im alten Kurs mittanzen kann und die Tanzlehrerin auch.

Ein weiteres großes Hobby von ihr ist nun das Lesen: Sie hat schon vor Ende des 1. Schuljahres erste Bücher für Leseanfänger alleine und komplett durchgelesen. Inzwischen darf es nicht mehr zu groß geschrieben sein, sonst ist sie in einer Stunde durch ein ganzes Buch durch. Ich als Leseratte fördere das natürlich allzu gerne und auch in der Schule merkt man ihr den Spass am Lesen wie auch am Schreiben an. Das ist so toll!

 

tochterkind_7jahre_02

Große Schwester:

„Blöder Bruder! Blöde Schwester!“ So langsam wird es Zeit, dass sie ihr eigenes Zimmer bekommt. Die kleineren Geschister dringen in jeden noch so kleinen Rückzugsraum ein und können inzwischen auch ihren Schrank öffnen, in dem sie kleine Schätze und andere Kleinteile verwahrt. Aber auch Besuch von Freundinnen wird von den Geschwistern torpediert und immer dazwischen gefunkt. Ihr Schulranzen übt eine magische Anziehungskraft aus und auch ihr TipToi- Stift mit Kopfhörern (für Hörspiele) ist nirgendwo sicher. Gewisse Spielsachen sind einfach nicht drin, weil es keine Gelegenheit zum Spielen gibt und sie eigentlich nur hoch oben auf dem Schrank aufbewahrt werden können. Im neuen Haus dann hoffentlich…

Andererseits übernimmt sie gerne Verantwortung und kümmert sich um die Versorgung (machmal auch überbesorgt) der Geschwister, obwohl ich ihr die als ebenfalls Erstgeborene überhaupt nicht aufbürden möchte: Anziehen, Frühstück machen, beim Ausmalen helfen… manchmal müssen wir sie regelrecht bremsen. Zusammen mit dem Baby entdecke ich aber gerade auch die Vorteile eines großen Altersabstandes und kann die beiden morgens getrost mal ein paar Minuten alleine lassen um z.B. duschen zu gehen.

 

Brille:

Seit ein paar Monaten ist die grosse Tochter nun mit Brille unterwegs. Da es erbliche Vorbelastungen gibt, wiederholten wir den Sehtest ein halbes Jahr nach der Einschulungsuntersuchung nochmal beim Augenarzt, leider ohne eindeutiges Ergenbis. Daher wurde nochmal ein Test mit Tropfen angeordnet, der aufgrund der extremen Auslastung der Praxis wieder erst 3 Monate später stattfand. Somit gab es dann in den Sommerferien eine Brille auszusuchen, die wir kurz vor der Geburt des Sonnenkindes abholen konnten. Die Sehschwäche ist wirklich gering, aber um Kopfschmerzen vorzubeugen trägt sie nun ihre Gläser den ganzen Tag. Zum Glück findet sie die Brille nicht doof, sondern akzeptiert sie einfach und war anfangs sogar etwas stolz. Ihr Vater, seine Frau und auch mein Mann tragen eine; die Omas und Opas sind ohne Lesebrille eh aufgeschmissen und sogar ihre KiTa- Freundin hat seit August auch eine Brille. Hier zuhause klappt es auch ganz gut, bisher kam das Nasenfahrrad noch nicht unter (Bobbycar-) Räder. Bei der Kontrolle vor 2 Wochen war die Augenärztin sehr zufrieden und deutete wieder an, dass sich alles noch verwachsen könne.

 

tochterkind_7jahre_01

Patchwork- Leben:

4 Geschwister: 3 bei Mama, 1 beim Papa. Das ist vollkommen normal für sie. Das Heimweh nach dem fehlenden Elternteil wird weniger, ist aber nach wie vor mal da. Ich merke allerdings immer deutlicher, dass sie beim Papa andere Dinge spielen und erleben kann, die hier aufgrund der vielen Geschwister nicht so möglich sind. Da weiss ich gerade selbst noch nicht, ob und wieviel ich daran ändern soll und will. Einerseits ist es logisch, dass es mit vier Kindern anders zugeht als nur mit zwei. Andererseits tut es mir sehr leid, sie mit gewissen Wünschen immer wieder vertrösten zu müssen, bis wir endlich (fast) alleine sind.

Das neue Baby bzw. die Schwangerschaft war für sie jedoch etwas ganz normales. Ich habe nie von ihr gehört, dass sie ein weiteres Geschwisterchen doof findet. Natürlich habe ich nun etwas weniger Zeit für sie und mir tut es selbst in der Seele weh, sie vertrösten zu müssen weil das Baby schreit/ der Bub die Zahnpasta im Bad verspritzt/ die June eine Stinkewindel hat, aber das empfindet sie nicht als schlimm im Sinne von „Das Baby soll weg, früher war alles besser!“. Im Gegenteil: Sie plant schon weitere Geschwisterchen ;) und ich schaue, dass wir nach Möglichkeit regelmäßig quality time zusammen verbringen, die sie dann auch bewusst als solche wahrnimmt. Oder dass sie zumindest etwas machen/ haben/ nicht haben darf, weil sie schon so viel größer und älter als die Mittleren ist.


Ich bin gespannt, wie sie sich im neuen Lebensjahr entwickelt, wo ein Umzug und höchst wahrscheinlich auch ein Schulwechsel anstehen!


Für die Statistik:  Gewicht: 26kg | Größe: 135cm | Schuhgröße: 34

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