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Veränderungen – alles fliesst

So langsam kann ich meine Augen nicht mehr verschliessen: Meine Kinder wachsen und werden selbstständiger. Ihre Proportionen verändern sich und ihre Persönlichkeit bekommt mehr Kontur. Manchmal schaue ich sie staunend an und kann es gar nicht richtig fassen:

Das sind ja wirklich meine Kinder!

Das sind Wesen, die ich zwar in meinem Bauch nährte und behütete, anschliessend stillte und bei den ersten Schritten begleitete, die aber auch so sehr von täglichen Erlebnissen geprägt werden, dass mich die Trageweite meiner Verantwortung als Mutter fast umhaut.
Wann haben sie sich bitte so sehr verändert – sie waren doch erst gestern noch drei kleine, hilfsbedürftige Babys? In einigen Dingen, Gesten und Worten erkenne ich mich so sehr wieder, dass ich mich dabei regelmäßig erschrecke.
Meine Kinder, jedes davon ein Spiegel für mich und doch so sehr sie selbst.

Die große Tochter ist ja bereits ein richtiges Vorschulkind:
Sie hat wunderbare Ideen und Vorstellungen, ihre Bilder sind oft richtige kleine Kunstwerke. Dieser Sommer wird ihr letzte als Kita- Kind sein und hoffentlich ein ganz unbeschwerter.
Ich kann richtig spüren, dass sie bereit ist für einen Aufbruch und ganz viel Neues.

Der Bub befindet sich ebenfalls im Umbruch:
Nach einer sehr anstrengenden Phase mit selbst-ausprobieren und Grenzen-testen habe ich aktuell das Gefühl, dass nun einige Informationen in seinem Kopf viel besser verarbeitet werden. Durch sein wachsendes Sprachverständnis und seine Worte bzw. kleinen 2-Wort-Sätze kann er viel besser mit uns kommunizieren, auch wenn er immer noch so einiges austestet (auch körperlich) und uns damit manchmal zur Verzweiflung bringt.
Der kleine Rabauke reagiert extrem auf Melodie und Gesang – damit bekommt man eigentlich fast immer seine Aufmerksamkeit.

Das Baby feiert in knapp 6 Wochen den ersten Geburtstag – schon?!?!
Das Babyspielzeug könnte ich bereits jetzt wegräumen – Greiflinge und Co sind total uninteressant geworden. Es gibt ja auch so viel Auswahl bei den älteren Geschwistern, da bedient sie sich gerne und spielt auch schon gut eine kurze Zeit alleine.
Aber sie möchte mehr: stehen kann sie schon sehr gut, bald wird das richtige entlanghangeln an Möbeln folgen und bis dahin wagt sie auch schon mal aus Versehen den ersten freien Schritt.
Die Babyschale ist extrem schwer und unhandlich geworden, bald werden wir auf den neuen Autositz wechseln müssen.
Sie kann wütend werden, wenn sie etwas nicht bekommt und auch sehr selbstbewusst sein, wenn sie etwas haben will.

Buddelkiste2

Und was ist mit mir?
Ich merke, dass dieser bevorstehende 1. Geburtstag für mich ebenfalls eine Landmarke sein wird, auch wenn sich Veränderungen schon jetzt einschleichen:
Die Babyzeit ist vorbei, definitiv.
Ich bin eine Mutter von 3 Kindern, die inzwischen auch schon einige Stunden allein unterwegs sein kann, die ihre wiedergewonnenen Freiheiten genießt und Appetit bekommen hat auf Dinge ausserhalb des Windel-Beikost-Kinderwagen- Kosmos und die sich leise fragt, was das Leben noch so für sie bereit hält.
Wie wird es für mich beruflich weitergehen?
Wird der Mann mich endlich DIE Frage fragen?
Werde ich doch noch irgendwann ein viertes Kind bekommen?
Wo und wie werden wir in einigen Jahren wohnen?
Wann wird das Geld endlich bis zum Monatsende reichen?
Werde ich irgendwann auch mal erwachsen sein?

Aber diese Veränderungen kommen zum Glück nicht alle auf einmal, sondern nach und nach. Zu allerserst kommt jetzt der Frühling und direkt danach der Sommer.
Ich atme ganz tief diesen Duft nach kleinen Babyspeckfüßen und sonnenscheinwarmer Kinderhaut ein und freue mich darauf, wenn am Samstagmorgen wieder alle drei Kinder zum Kuscheln in unser Bett kriechen ♥

EDIT 22Uhr: Heute hat man mir ganz überraschend beruflich den Boden unter den Füssen weggezogen. In den nächsten Tagen wird sich diesbezüglich hoffentlich einiges klären.


Die große Tochter ist 5Y | 6M | 3W alt
Der Bub ist 2Y | 5M alt
Die June ist 0Y | 10M | 3W alt

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