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Ein Umzug als Familie – Tipps und Tricks aus eigener Erfahrung

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Mit der 6köpfigen Großfamilie von einer 4ZKDB Terrasse – Etwagenwohnung ins Einfamilienhaus mit 3 Etagen und Garage sowie Garten – es war definitiv eine sehr intensive Erfahrung! Aber ich bin heilfroh, daß nun alles geschafft ist!

Wie wir das geschafft haben, ist mir jetzt im Nachinein ein kleines Rätsel – aber als wir mittendrin steckten, ergab sich fast alles von selbst… Ein bißchen Erfahrung hatten wir Eltern schon beim Thema Umzüge gesammelt, aber diese Größenordnung war dann doch komplett neu für uns. Einiges war also logische Abfolge, anderes musste sich erst entwickeln…

Umzug und Umzugshelfer terminieren

Oft ergibt sich der eigentliche Termin durch die Wohnungskündigung, die Anmietung der neuen Wohnung und ggf. auch durch fixe Übergabetermine seitens der Hausverwaltung/en. Wer günstig mit privaten Helfern umziehen will, sollte vor allem auf deren Jobs und auch die Ferientermine Rücksicht nehmen und mehr Zeit einplanen als für einen Umzug mit einem Unternehmen. Wer gar kein Geld hat, fährt ewig mit PKWs zwischen beiden Wohungen hin und her. Ein großer Umzugswagen spart viel Wegezeit und läßt sich auch leichter beladen, sollte aber ausreichend früh gebucht werden, ein Anbietervergleich empfiehlt sich. Auch weil die Wochenenden oft lange im Voraus ausgebucht sind.

Für einen schnelleren Ablauf sollte man am Umzugstag gut vorbereitet sein und und bestenfalls alles in Kartons verpackt und Sperriges auseinander geschraubt haben. Alles andere frißt viel Zeit.

Aber gerade wenn man Kinder hat, ist die Zeit zum vorherigen Packen sehr rar, vor allem auch wenn man viele Unterlagen und Bücher mitnimmt (oder auch die ganze Einbauküche). Wir entschieden uns daher für einen Umzug mit Umzugsunternehmen und zwar auch direkt für ein professionelles vom Ort. Zu viele Gruselgeschichten von mangelhafter Arbeit, erzwungenen Aufpreisen im Nachhinein, unfachmännischem Aufbau oder gar stehen gelassenen Möbeln an der Strassenkante hatte ich gehört. Natürlich kann man auch bei Plattformen mit Auktionscharakter Glück haben, aber das Risiko war es uns nicht wert. Wir wollten überwiegendes Einpacken, kompletten Transport und einige Möbel, die direkt wieder aufgebaut stehen sollten (vor allem Kinderbetten und Regale) buchen.

Der Umzug mit dem Umzugsunternehmen kostet zwar Geld, aber spart Nerven

Umziehen mit den Profis – höherer Preis mit großen Vorteilen

Bei unseren Anfragen waren wir verdammt knapp dran mit gerade einmal 4 Wochen Zeit bis zum Umzugstermin. Daher fragte ich die Kapazitäten direkt am Anfang der Telefonate ab. Schlussendlich kamen 2 Unternehmen zur Besichtigung und Schätzung vorbei. Die Gegebenheiten an den Strassen wurden gecheckt und alle Umzugsgüter (auch Keller und Terrasse) begutachtet und der Aufwand kalkuliert. Kurz darauf bekamen wir die Angebote, die sich wirklich fast nur im Preis der Halteverbotsschilder unterschieden (ein Unternehmen wollte mit, das andere ohne arbeiten). Sehr beruhigend, wie ähnlich beide die vorrausichtliche Arbeit einschätzten! Auch wenn ich gerne noch mindestens ein 3. Unternehmen angefragt hätte, aber die Zeit lief uns davon…

Aufgrund der freien Termine bzw. der beiden jeweils veranschlagten Wochentage stand „unser“ Unternehmen dann schnell fest und wurde 10 Tage vor dem Umzug bezahlt. Vorkasse oder Barzahlung bei Arbeitsantritt scheint üblich zu sein.

Natürlich war der Spaß nicht billig, im Gegenteil. Aber wir konnten dadurch enorm viel Zeit und vor allem auch Nerven sparen. Da wir nicht aus beruflichen Gründen umziehen, können wir die Rechnung ausserdem als haushaltsnahe Dienstleistung bei der Steuererklärung geltend machen. Worauf ich wirklich achten würde, wäre die korrekte Bezeichnung der Kartons: Bei uns gab es ein wenig Durcheinader, weil der ehemalige Keller nur zum Abstellen war, der neue aber Schlafzimmer, Ankleide und Arbeitszimmer umfasst. Abstellfläche neu ist in der Garage. Da gabs etliche Irrläufer, die man im Vorfeld hätte vermeiden können.

So ein Umzugsunternehmen bietet aber viele andere Vorteile, die das Einräumen in den LKW und das neue Heim ungemein vereinfachen:

  • große Kleiderboxen für Mäntel, Kleider und andere hängende Kleidungsstücke
  • TV- Safe für den sicheren Transport der/ des Fernseher/s
  • Matratzenhüllen (ich hatte trotzdem alle Matratzen in 2 Spannbettlaken „verpackt“)
  • Lampenboxen für Stehlampen und andere längliche Dinge
  • Bilderboxen für gerahmte Kunstwerke
  • Gläsereinsätze für Geschirr
  • Luftpolsterfolie für sensible Güter (und zur Beruhigung sensibler Nerven *plopp-plopp* ^^)
Statt Einwickeln in Papier lieber Trenner aus Pappe für Gläser und Co.
Gläser und Becher sicher transportieren und schnell wieder ausräumen dank Papptrennern

Aufwand verringern, Altlasten und Aussortieren

„Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt“ – darauf will ich gar nicht heraus. Aber Umzug (insgesamt bin ich seit meinem 18. Lebensjahr schon 7 Mal umgezogen, der Umzug jetzt war also Nummer 8) bedeutet für mich immer Ausmisten, am Besten vorher. Das verringert den Aufwand und befreit mich ungemein!

Daher empfiehlt es sich im Vorfeld:

  • Die neue Wohnung mit Zeitungen in Größe der Möbelstellflächen „einzurichten“ – da kann man gut schauen, was passt und was nicht. Oder zumindest die Möbel auf einem Grundriss maßstabsgerecht einzeichnen – das kann auch beim Umzug selbst helfen, damit jedes Möbelstück direkt im richtigen Zimmer landet
  • Aussortieren/ verkaufen, was seit dem letzten Umzug nicht angetastet wurde. Das scheint man nun wirklich nicht mehr zu brauchen!
  • Spermülltermine checken und raus mit dem Plunder!
  • Sondermüll identifizieren und fachgerecht entsorgen (Farbreste, Lacke, Energiesparlampen etc)

Weitere wichtige Vorbereitungen:

  • 2 Monate im Voraus den Telefonanbieter kontaktieren wegen neuem Anschluss (bei uns kam die Telekom zum vereinbarten Termin ins neue Haus zum Prüfen der Telefondose und da wir innerhalb der Stadt umzogen und keinen Anbieterwechsel hatten, brauchte ich die Kästchen nur einzustecken und war direkt wieder erreichbar bzw. online)
  • 1 Monat vorher einen Nachsendeantrag stellen (alle Absender im Vorfeld zu informieren ist recht aufwändig, so können wir uns mit der Bekanntgabe der neuen Adresse etwas Zeit lassen bzw. „rutscht“ auch keiner durch)
  • Kühlschrank und Tiefkühler leer essen bzw. ausmisten und auch säubern (solche Geräte sollen nach dem Bewegen in der Regel einen Tag ausgeschaltet ruhen und dann würde alles verderben. Verschmutzungen können unangenehme Gerüche bilden)
  • Frühzeitig einen oder am besten mehrere Babysitter um Hilfe bitten: damit man ausreichen Luft zum Packen hat, während des Umzugs selbst und auch danach, wenn die ersten Sachen ausgepackt werden müssen. Mein Kopf war so voll mit vielen anderen Dingen, da war ich froh die Kinder aus den Füssen zu haben (oder zumindest einen Großteil der Kinder).
  • Ausreichend Kartons besorgen! Leihen, kaufen, Paketverpackungen horten… Vorteil bei gleichen Abmessungen: Sie lassen sich leichter im LKW stapeln. Nicht zu wenige besorgen und nicht zu schwer packen! Selbst mit gebuchtem Umzugsunternehmen war ich froh, einige Kleinteile selbst in kleinere Kisten/ Kartons verstaut zu haben, so kam nicht durcheinander und ich habe es schnell und ordentlich wieder einräumen können
  • Rechtzeitig Sonderurlaub beim Arbeitgeber beantragen! Denn trotz Umzugsunternehmen war ich froh, zumindest am 2. Umzugstag den Mann an meiner Seite zu haben. Da er den anschliessenden Tag im neuen Haus ebenfalls noch frei hatte, konnten wir einiges zusammen aufbauen/ auspacken/ organisieren.
  • Online einen Termin für die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt machen: Das verringert die Wartezeit und spart Nerven. Wir bekamen unsere Nummer per Email zugesendet und wurden minutengenau an einen Arbeitsplatz in die Amtsstube gerufen
Links die Klappboxen mit Kinderkleidung für ein paar Tage – drum herum Chaos im Packprozess

Der Umzugstag steht kurz bevor!

Als ich die Halteverbotsschilder 3 Tage vor dem Termin in unserer Strasse entdeckte, wurde ich ganz kribbelig und gleichzeitig ganz ruhig. Der Countdown hatte begonnen, dann würden die beiden großen Tage schon ganz schnell da sein. Einige letzte Handgriffe waren aber noch zu erledigen:

  • Elektrogeräte abklemmen und Kabel ziehen (Steroanlage, PCs, TV…) und möglichst zusammen einpacken, das erleichtert den Wiederaufbau
  • Wichtige Dinge bis zum Schluss aufbewahren (Unterlagen, Werkzeug, Kinderwagen…). Denn: zuerst auf den LKW augeladen = zuletzt abgeladen. Da wir 2 Tage umzogen und wirklich viel Zeug haben, kam am 1. Tag nicht wieder alles vom LKW runter. Weil wir aber sowieso in der fast leeren alten Wohnung übernachten wollten, war das aber kein Problem für uns.
  • Ich hatte außerdem je Kind eine Kiste/ Wäschekorb mit allem notwendigen Anziehsachen für ein paar Tage und einer Garnitur Wechselbettwäsche gepackt. Ein weitere Kiste mit Jacken/ Matschsachen und Wechselschuhen sowie Kopfbedeckungen. Jedes Kind hatte ausserdem noch ein paar Lieblingsspielsachen in seinem Rucksack. Wir Eltern haben unsere notwendige Kleidung für ein paar Tage in jeweils einen Koffer plus Rucksack gepackt. Dazu Ladegeräte für Handys, unsere Laptops und einige andere wertvollen Sachen selbst im Auto transportiert.
  • Bettzeug und Matratzen sowie die oben angesprochene Wechselgarnitur hatte ich auch zurückgehalten. Zum einen, da zwischen den beiden Umzugstagen eine Nacht in der alten Wohnung anstand – zum anderen, damit wir sie sofort wieder sauber parat haben für die erste Nacht im neuen Haus.
Spielmöglichkeiten für die Kinder – im Freien und weit entfernt vom Kistenschleppen und Möbelaufbau

Spezielle Umzugstipps für Kinder:

Die wenigsten Kinder können sich Umzug so richtig vorstellen. Natürlich gibt es diverse Bücher, mit denen man sie ein wenig auf diesen Ausnahmezustand vorbereiten kann. Dennoch ist und bliebt Umzug anstrengend für alle. Daher habe ich versucht, den Kindern ein paar Dinge zu erleichtern:

  • Routinen beibehalten: KiTa und Grundschule liefen aufgrund des Umzugsdatums vor den Sommerferien ganz normal weiter. Wir Eltern kamen dadurch tagsüber zu ein paar anderen Dingen und für die Kinder veränderte sich nicht alles auf einen Schlag. Natürlich war es stressig, so zwischen Umzugskartons und in einem Provisorium morgens alle abfahrbereit zu bekommen, aber ich würde es immer wieder so machen.
  • (Nächtliche) Nähe ermöglichen: Eine neue Umgebung, mehrere neue Zimmer und die veränderte Aufteilung, dazu das ganze Gewusel von fremden Menschen und die zunehmende Anspannung von uns Erwachsenen haben die Kinder natürlich auch durcheinander gebracht. Daher haben wir im Vorfeld schon beschlossen, die erste Zeit mit den Kindern im Zimmer auf Matratzen zu schlafen – der Mann in dem einen Kinderzimmer, ich in dem anderen. Ausserdem hatte ich Angst, dass die Kinder sich nachts auf die Suche nach uns machen (früher mussten sie nur ins Nebenzimmer tappsen) oder jemand bei nächtlichen Wanderungen womöglich auf der unbekannten Treppe stürzt.
  • Abschied nehmen und Heimweh einplanen: Wichtig war auch die letzte Nacht in der komplett leeren Wohung auf einem reinen Matratzenlager, da haben die Kinder selbst erfahren, daß dort nun alles weg ist. Ich habe sie bewusst nicht gestoppt, als sie in den leeren Räumen Fangen spielten und die Matratzen über den Boden schliffen. Trotzdem fragte der 4jährige auch 2 Wochen nach dem Umzug immer noch oft nach der alten Wohnung. Manchmal möchte er nach dem KiTa- Abholen auch gar nicht aus dem Auto aussteigen und ins „neue doofe Haus“ gehen. Die Älteste freute sich zwar wahnsinnig auf ihr eignes Zimmer, ist aber gleichzeitig traurig, die Schule verlassen zu müssen. Ein Zwiespalt, bei dem mal die eine, mal die andere Seite Oberhand hat.
  • Beschäftigungen vorbereiten, wo ich als Eltern noch gut etwas „nebenbei“ machen kann (und wenn es nur verschnaufen ist): Einen Teil Spielzeug hatten wir vorher schon mit zum Haus genommen und in der Garage gelagert, für etwas Unterhaltung war also im neuen Haus gesorgt. Ausserdem hatte wir im Garten schon die Buddelkiste und das Trampolin stehen, so daß die Kinder draussen beschäftig waren, während drinnen gearbeitet werden konnte. Praktisch sind natürlich auch Tablet & Co bzw. TV & DVD zur Ablenkung mit kleinen Apps und den Lieblingsserien; der Sandmann und eine bekannte DVD halfen uns in den ersten Tagen enorm, die Kinder abends ein bisschen runter zu bekommen.

 

Umzug ist immer Stress – für alle!

Mit guter Planung und mit vielen Helfern lassen sich körperliche und auch seelische Belastung reduzieren. Dennoch bleibt ein Umzug immer ein Kraftakt, noch einmal mehr wenn Kinder involviert sind. Nicht selten gingen wir Eltern abends nur ins Bett, weil wir am nächsten Morgen wieder funktionieren mussten. Gerne hätte ich noch dies und jenes erledigt, war aber schon an der Grenze meiner Kräfte angekommen. Viele Dinge brauchen länger (auch nach dem Einzug) und nicht selten liegen mal die Nerven blank.

Aber alles in allem haben wir das als 6köpfige Großfamilie verdammt gut gewuppt, dafür daß wir nur 4 Wochen vorher mit der Planung begonnen haben

Da bin ich ein bisschen stolz auf uns :)


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Ein Gedanke zu „Ein Umzug als Familie – Tipps und Tricks aus eigener Erfahrung“

  1. Danke für diese hilfreichen Tipps für den Umzug als Familie. Wir ziehen nächsten Monat um und es wird der größte Umzug bisher, da wir aus der Stadt ziehen. Wir haben uns ein Umzugsunternehmen zu Hilfe geholt, damit wir nicht so Stress haben. Gut zu wissen, dass ich meinen Kindern am besten genügend Zeit geben solle Abschied zu nehmen und Heimweh einzuplanen.

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