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Wochenende in Bildern | 15./16.01.2022

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SAMSTAG

Die Kurze will um halb 6 aufstehen. Zum Glück schläft sie nochmal ein und ich auch. Um halb 8 sind wir dann wach; mein Traum hängt mir noch ordentlich nach, so bedrückend und düster war er gewesen. Ich werde nur langsam wach und muss mich doch etwas sputen, denn nach dem Lebensmitteleinkauf will ich los nach Düsseldorf.

Um 12 Uhr habe ich Einlass ins Museum Kunstpalast, das Ticket kaufte ich schon am Mittwoch; heute gäbe es nur noch Tickets mit viel Glück an der Tageskasse.

Ich erreiche meinen Zug und habe direkt Anschluss mit der U- Bahn, die mich an das Rheinufer bei der Tonhalle bringt, wo das Museum ist. Nach ein paar Minuten Wartezeit werde ich auf Impfung und Ausweis kontrolliert. Nach der Garderobe und vor der Ausstellung aber erst einmal Pipi machen!
Bäm!
Schon beim Durchschreiten des schwarzen Vorhanges fangen meine Knie an zu wippen und ich habe ein fettes Grinsen im Gesicht, denn es läuft ein Lied von Daft Punk.
Die Ausstellung „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“ bannt mich sofort. Es läuft durchgehend ein DJ- Set von Laurent Garnier, das es mir schwer macht, mich auf die Texte zu konzentrieren. Ich will eigentlich nur noch tanzen! Dabei ist die technische Entwicklung von Theremin über LP bis hin zu Synthesizern, Mischpulten und Laptops mit App- Unterstütztung super spannend, werden sie zudem in Kontext zu den musikalischen Entwicklungen der jeweiligen Zeit gesetzt.

Mein Vater hörte schon ewig, also seit ich als kleines Kind denken kann, elektronische Schwingungen, solche Künstler wie Jean Michel Jarre und eben auch die Düsseldorfer Band Kraftwerk. Die genannten tauchen auch alle in der Zeitleiste der Ausstellung auf. „Autobahn“ lief auf jeder Fahrt in unseren Spanienurlaub, für die passende Untermalung der Nachfahrten hatte mein Papa nämlich extra Mixtapes aufgenommen. Später hat er mir stundenlang die Übertragung der Mayday aufgezeichnet und ich habe mir dann das ausgesucht, was ich gerne gebrannt haben möchte. DAT (DigitalAudioTape), MiniDisc und ein analoger CD- Brenner im Wohnzimmer gehörten zu meiner Jugend dazu und so gerne wäre ich damals zur Mayday und Loveparade gefahren, war mit 16/17/18 Jahren aber einfach zu jung bzw hatte keine Kontakte (war vielleicht auch ganz gut so!).

In einem eigenen Raum laufen 3D- Videos zur Musik von Kraftwerk. Sich selbst als Kunstobjekt fühlen? FFP2- Maske und 3D- Brille machen es möglich!
Mr. Oizo hängt auch rum; es gibt einiges zu sehen rund um die verschiedenen Technoszenen (Flyer, Fotos von Veranstaltungen), aber auch Equipement von DJs, Lichtinstallationen etc pp. Die ganze Ausstellung ist mittels Gerüstbau- Elementen unterteilt und bekommt dadurch nochmal so einen extra Touch von underground.
Als ich den Rundgang der sehr dunklen Ausstellung beendet habe, fühlt es sich ein bisschen so an, wie nach einer durchgemachten Nacht wieder ans Tageslicht zu kommen *blinzel*
An der Kunstakademie vorbei gelaufen halte ich in der Tube, einem Laden für Künstlerbedarf. Dort suche ich nach gebrochenen Grüntönen für meinen Aquarellkasten und nehme auch noch 3 fehlende Buntstiftfarben und 2 Bleistifte mit. Schon in der Oberstufe kaufte ich in diesem Laden Material für den Kunst- LK ein und weiss jetzt wieder, warum ich die Farben nicht online bestellen wollte. Es ist einfach etwas ganz anderes, die Farben bzw. Farbkarten direkt zu sehen und vergleichen zu können, als es am Monitor zu betrachten.
In der Altstadt lasse ich mich spontan am Kommödchen schnelltesten und hole mir bei Woyton am Bolker Stern einen Kaffee to go. Mit dem spaziere ich hintem rum am Kaufhof vorbei und bestaune die lange Schlange vor dem Apple Store. Ich bewundere die grünen Dächer (aktuell eher braun) vor dem Schauspielhaus und laufe die Schadowstrasse weiter hinunter. Auf gut Glück betrete ich Karstadt und finde tatsächlich im obersten Stockwerk noch die Stoffabteilung, die ich ebenfalls aus meiner Kindhet durch Besuche mit meiner Mutter kenne. Ich schaue und fühle Stoffe und überlege und finde es gar wunderbar, denn ich habe dann einen älteren Herrn als Bedienung der mich ganz umfassend berät, vor allem mit dem feinen Wollstoff („Fühlen Sie das? Auch wenn man es kaum sieht, auch dieser Stoff hat eine Richtung. So ist es etwas rauher, so etwas glatter!“), der mir das passende Nähgarn raussucht, bei dem er extra etwas abrollt, dann sehe man es besser auf dem Stoff und dem ich dann von meinen Kindheitserinnerungen in dieser Stoffabteilung erzähle, die ihn sichtlich glücklich machen. Wie sich einen Tag später herausstellt, kennt meine Mutter ihn auch noch von früher. Auch das wird durch Online- Shopping niemals zu ersetzen sein.
Ich bin mittlerweile arg hungrig und laufe die Oststrasse hinunter; Ecke Immermannstrasse (glaube ich) kehre ich in eine sehr leere Pizzeria ein. Den Schnelltest hätte ich hier als Geboosterte gar nicht gebraucht, aber sicher war sicher. Leider hält der prunkvolle Ofen nicht so ganz das, was ich mir vorgestellt hatte, aber ich werde mehr als satt und zufrieden und bin anschliessend bereit für den Heimweg. Beim Anblick des ICEs bekomme ich wieder ganz plötzliches Fernweh….

Zuhause dann ein großes Hallo; die Kindermeute hatte den Tag mit Papa gut überstanden, aber die Kleinste will gar nicht mehr runter von meinem Arm und hat mich wohl doch ganz schön vermisst.

Der Abend verläuft dann doch wieder etwas unrund; Streit zwischen den Geschwistern, ein zunehmendend gereizter Sohn und mal wieder ein Küken, das nach nur zwei Stunden Schlaf wach wird und weint, weil es alleine ist.


SONNTAG

Eine nicht so ruhige Nacht, aber Aufstehen erst um 7:15h mit der Kleinsten. Wir sind alleine im Wohnzimmer und das dann unerwartet lange.

Ich zeichne und schneide Farbkarten für meine beiden Aquarellkästen beim 2. Kaffee. Sowas sah ich kürzlich auf Instagram und fand es mega sinnvoll.
Tag 14 von 30 Tagen Yoga Challenge. Die Kinder gucken die Maus, Papa passt auf und ich rolle meine Matte im Mädchenzimmer aus.
Danach Frühstück mit frisch ausgeklopften Granatapfelkernen!
Ich sortiere meine neuen Aquaraellfarben ein und erstelle zum ersten Mal eine Übersicht für die beiden Kästen und einzelen Farbkärtchen. Das dauert länger als gedacht.
Es ist teilweise schon krass, wie unterschiedlich die Farben im Napf und vermalt auf Papier aussehen!
Der Mann ist zwar noch beim Sport, aber ich muss schon mit dem Abendessen anfangen.
Der Plan „Ich schmeisse die frische Wäsche auf das Bett, damit ich sie auf jeden Fall wegsortiere“ geht auf. Das Küken kann die Minute zum Glück noch warten, bevor ich es in den Schlaf begleite.
Als die Kinder endlich alle oben sind (die bedienten sich am Milchreis vom Mittag), können der Mann und ich endlich essen. Leider quakt da auch schon wieder das Babyphone und anstatt vor dem Tatort verbringe ich den Abend mal wieder neben dem unruhig schlafenden Küken im Bett.
Meine gebraucht gekauften Bücher waren am Vortag angekommen und so bin ich ganz gut unterhalten.

Euch wünsche ich nun einen guten Start in die neue Woche!

Mehr Wochenenden in Bildern sammelt der Blog Grosseköpfe

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2 Gedanken zu „Wochenende in Bildern | 15./16.01.2022“

  1. Coole Ausstellung. Ich war mit 15 Jahren 1996 mit meiner 17 jährigen Cousine und meinem 16 jährigen Cousin zur Loveparade in Berlin, einmal rund um die Siegessäule! Es war so cool! Sonst hatte ich sie in meinem Dorf immer nur auf ViVa verfolgt. Wir mussten zwar 20:00 Uhr wieder bei den Beiden zu Hause sein, aber bis heute schaue ich gerne die Fotos von diesem Tag an! Wie gut, dass ich Verwandte in Berlin habe! Damals hat man sich noch während des tanzenden Zuges mit Wasserpistolen beschossen, damit einem nicht so warm war. Es war auch super friedlich da, alle hatten ein Grinsen im Gesicht (wir def. nicht von Drogen). So schrecklich, dass es Jahre später dieses große Unglück gab bei der Loveparade! Bis heute liebe ich die Musik!

    1. Ich kann mir vorstellen, wie cool das damals war!!! Noch nicht so aufgeblasen und kommerzialisiert. Das Unglück in Duisburg hat mich auch tief getroffen; da war ich sehr froh, dass ich die Chance eines Besuchs nicht genutzt hatte (Duisburg wäre für mich um die Ecke gewesen).
      Wenn die Kinder etwas älter sind, wird wieder mehr Musik erlebt (Clubs, OpenAirs, Konzerte), das habe ich mir fest vorgenommen!!!

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