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Verpasster Anruf: KiTa Mini-M

Da war der Moment, vor dem ich mich seit Monaten fürchte.
Dieser Moment, wegen dem ich mein Handy wirklich immer dabei habe und auch zuhause nicht lautlos stelle (zumindest in der Woche).
Vor dem ich wirklich Angst hatte, denn ich wusste: er würde kommen, dieser Moment. Irgendwann würde sich mein Klettermaxe in der KiTa verletzen…

Dummerweise erwischte man mich heute unterwegs, auf dem Sprung zum gemeinsamen Frühstück mit den Mädels aus meinem Geburtsvorbereitungskurs. Das Junebug im Kinderwagen an der Bushaltestelle mitten in der Stadt. Der Mann brauchte das Auto für einen super wichtigen Termin am Mittag und ich hatte natürlich weder Trage noch Tragetuch dabei.

Der Bub sei gefallen, erzählte man mir und mein Herz stolperte kurz. Kopfüber vom Podest sei er gefallen und volle Kanne auf die Stirn, obwohl weit und breit kein anderes Kind in der Nähe gewesen sei. Einfach umgefallen ist er. Dann habe er sich kaum beruhigen lassen und sei jetzt sehr blass. Man legte mir nahe, mit ihm zum Doc zu fahren.

Mein Herz rutschte nun richtig in die Hose.
Hektisch telefonierte ich mit dem Mann und der Kinderarztpraxis.

Nur wie sollten wir zum Doc kommen? Wäre ich direkt zur KiTa gefahren, hätte ich ihn oder das Baby die ganze Zeit auf dem Arm tragen müssen. In der Schwebebahn ein Ding der Unmöglichkeit. Also musste ich wohl oder übel heim (denn wer hier mitliest weiss, dass es in der ganzen Stadt keine Babyschale im Taxi gibt).
Das war so ein beschissenes Gefühl!
Da hockt der verletzte Sohn einen Stadtteil weiter bei einer Erzieherin auf dem Schoss und ich muss erst mit dem Bus in die entgegengesetzte Richtung fahren!!!
Daheim traf ich noch auf den Mann, der sich nun auch richtig große Sorgen machte und uns zumindest noch in die Praxis fahren konnte.
Ein Glück!
Hektisch packte ich Wickel- & Wechselsachen für den Buben ein. Und was zu trinken. Und Schokolade für mich, gefrühstückt hatte ich bis dahin nämlich nur ein Rosinenmürbchen.

Im Auto erbrach sich das ansonsten recht gesprächige Männlein noch ein kleines bisschen – eines der Anzeichen für Gehirnerschütterung.
Die Ärztin war aber recht zufrieden mit ihm, er war auch wirklich munter und gut drauf. Sie fand einen Infekt, das Trommelfell ist einseitig gerötet und auch in der Nase sitzt was. Das könne solch einen Aussetzer hervorrufen (Gleichgewichtssinn etc). Aber um sicherzugehen wird morgen früh noch sein Nüchternblutzucker bestimmt und ein EEG soll im Krankenhaus gemacht werden. Dafür haben wir nun auch einen Termin bekommen: Anfang Januar sollen wir in die Klinik kommen.

Einerseits bin ich wirklich sehr erleichtert, dass wir so glimpflich davon gekommen sind und hoffe, dass bei den anderen Tests nichts Schlimmes herausgefunden wird.
Andererseits habe ich nun wirklich Angst, dass so etwas wieder passiert. (Die nächste Erkältung kommt bestimmt!)
Hoffentlich schläft er bald ein, ich höre ihn noch immer husten. Armer Bub!

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