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Laut gedacht: Verhütungsfragen

Das Baby ist auf der Welt, die Nachuntersuchung beim Gyn liegt auch schon länger hinter mir und nun stellt sich mir die Frage: „Wie machen wir es?“ Also verhüten meine ich ;)

Meiner Gyn antwortete ich auf die obligatorische Frage danach halb scherzhaft, halb ernsthaft: „Ähem, wir haben 3 Kinder, die sollten erst einmal Verhütung genug sein, oder?“
„Wenn dann also Kondome?“
„Jaja“ nickte ich.

Ich sage nur Familienbett mit einem Kleinkind oft auf der Besucherritze und ein Stillkind im Beistellbett.

Nun ist es aber so, dass das Stillkind nachts oft 5
oder auch sogar schon 8 Stunden am Stück schlief und ich keine 10 Wochen nach der Geburt leicht erschrocken feststellen musste, dass da wohl doch schon wieder etwas in Gang kommt. Wenn auch nur leicht, aber nicht zu ignorieren. Bei den beiden Geschwistern hatte ich erst mehr oder minder pünktlich 4 Wochen nach dem Abstillen wieder „Besuch“ bekommen und damit auch bei der Jüngsten gerechnet. Ob es sich nun wirklich zu einem Zyklus entwickelt bleibt dennoch abzuwarten…

Vorgeschichte:

Vor der Geburt der Tochter nahm ich jahrelang die Pille, manchmal auch mit einem Jahr Pause wenn ich gerade keinen Kerl an meiner Seite hatte.
Dann aber war es irgendwann soweit: ich hatte die Pille wegen Kinderwunsch abgesetzt und wirde Zack! im 2. Zyklus schon schwanger.

Nach dem Tochterkind bzw. nach dem Abstillen übte ich mich in Temperatur- Messen, etwas NFP und Ovulations- Tests, was auch ganz gut klappte.
Nach meiner Fehlgeburt 2010 verging etwas Zeit, die Trennung und großer Stress kamen und dann war alles irgendwie durcheinander. Auf ärztlichen Rat hin nahm ich wieder 3 Monate die Pille, die alles nur noch schlimmer machte. Ich könnte eine andere Marke probieren riet meine Gyn mir, aber auf noch einmal mehrere Wochen Chaos hatte ich wirklich keine Lust mehr. Ich ließ meinen Körper  etwas zur Ruhe kommen und kehrte zurück zu Temperatur- Messen, etwas NFP und Ovus.

Es pendelte sich recht gut wieder ein, ich hatte den Doppel-M kennengelernt und wurde geplant mit dem Mini-M schwanger.

Danach machte ich ähnlich weiter: nach dem Abstillen begann ich wieder mit NFP zur Beobachtung und bin dann auch recht schnell geplant mit dem Junebug schwanger geworden.

Und jetzt?

Nun steht also das Thema Verhütung irgendwie viel präsenter im Raum und ich überlege hin und her. Denn eines ist klar: noch einmal will ich so ein kurzen Abstand auf gar keinen Fall. Sowieso fühle ich mich gerade wirklich ausgelastet und möchte sooo gerne auch mal wieder arbeiten gehen. Ein viertes Kind mag ich zwar nicht kategorisch ausschließen, aber momentan will ich einfach nicht. (Auch wenn die kleine June so zuckersüß ist, dass ich in manchen Augenblicken sofort wieder schwanger sein möchte!)

Aktuell in der Stillzeit käme wohl LAM (Lactation Amenorrhea Method) für mich in Frage. Das funktioniert über den Saugreiz an der Brust / die Ausschüttung von Prolaktin. Allerdings ist bei mir kein ausreichender Schutz gewährleistet, da nachts der Stillabstand auch mal größer als 6 Stunden ist, das Baby manchmal einen Schnuller hat und auch Abpumpen, Flasche füttern und auch Stillhütchen (die ich zum Glück nun nicht mehr brauche) die Sicherheit der Methode untergraben. Und die Beikost demnächst dann sowieso.

Also leider ungeeignet.

Hormonelle Kontrazeptiva kommen für mich nun eigentlich überhaupt nicht mehr in Frage:
zu viele Hormonumstellungen habe ich während Schwangerschaften und Stillzeiten schon durchgemacht – da mag ich mir nicht noch mehr einwerfen.

Die Pille habe ich zwar eigentlich immer ganz gut vertragen, aber damals parallel schön geraucht und viel gefeiert – Studentenzeiten eben. Nebenwirkungen habe ich ausgeblendet, bis sie mich im Nachhinein doch noch einholten: Eine Studienkollegin hatte aufgrund ihrer Pille eine Thrombose bekommen (nie geraucht, gesunde Lebensweise) – und nicht nur sie, sondern auch viele andere junge Frauen. Die Industrie sieht das natürlich ganz anders… Erschreckend! Mehr Infos gibt’s u.a. hier über die Pillenpräparate, die besonders risikoreich sind

Zwar lebe ich inzwischen viiiel gemäßigter, aber dafür werde ich langsam etwas alt für die Pille. Mit Mitte 30 und leichten Venenproblemen steigt das Risiko zusätzlich.

Bei der Spirale schrecken mich der Eingriff ab, die Kosten und die Tatsache, dass ich sie mir auch wieder entfernen lassen muss. Und mit 3- Monats- Spritze braucht man mir auch nicht kommen, darüber habe ich schon viel Ungutes aus 1. Hand gehört.

Also lieber natürliche Verhütungsmethoden.

Mit NFP = Natürliche Familienplanung hatte ich mich ja bereits etwas auseinandergesetzt.

Temperaturmessen funktioniert bei mir aber nur, wenn ich halbwegs gleiche Schlafens- und Aufsteh- Zeiten habe (wohl erst wieder mit Job gegeben) und nächtliche Unterbrechungen können auch gut stören (haha! 3 Kinder) – außerdem bräuchte ich dafür erstmal einen richtigen Zyklus.

Dafür gibt es zwar auch Thermometer mit kleinem Computer, z.B. „Cyclotest“, „Lady- Comp“ oder “Pearly”, aber gemessen werden muss trotzdem täglich zur ähnlichen Uhrzeit. Und ich müsste konsequent jeden Morgen noch zum Messen liegen bleiben – oder gar den Wecker stellen.
Uhuuu.
Wenn die Kinder ausnahmsweise dann mal länger schlafen auch doof.
Oder wenn sie mich wach machen, weil sie in meinem Bett rumhüpfen.

Der “I-Button” und der “Ovularing” werden die ganze Nacht über innerlich getragen und könnten dadurch wohl zuverlässigere Messwerte liefern als meine einzelne Messung morgens. Allerdings auch hier einmalige Anschaffungskosten. Mit der Auswertung/ Software müsste man sich auch noch auseinandersetzen…
Reinigung und vor allem Aufbewahrung wären auch noch so ein Thema. Liegt der dann tagsüber im Badschrank oder auf dem Nachttisch rum?

Ovulationstests (Pinkelstäbchen) messen das LH – ein Hormon, dessen Konzentration kurz vor dem Eisprung extrem stark ansteigt. Sie rechnen sich daher auch erst bei einem halbwegs regelmäßigen Zyklus, da man ein paar Tage vor dem erwarteten Eisprung anfängt und den Peak bis zum Abflachen ein bis zwei Tage danach beobachtet. Sehr doof bei langen oder anovulatorischen Zyklen. Aber immerhin etwas einfacher und diskreter bei der Durchführung – es bleibt nämlich alles hinter der verschlossenen WC- Tür.

Ich hatte sie bislang immer in Verbindung mit Temperaturmessung und/ oder anderen NFP- Beobachtungen (Muttermund/ Zervix) eingesetzt.

Pinkelstäbchen gibt es aber auch in Verbindung mit einem Verhütungscomputer wie z.B. dem „Persona“. Das kostet zwar auch einmalig in der Anschaffung (Computer) und erzeugt Folgekosten (Stäbchen), aber da müsste ich dann wenigstens keine Striche mehr raten „Ist der Ovu jetzt schon positiv oder kann er noch etwas dunkler werden?“

Bei den mechanischen Barrieremethoden kommt für mich einzig und allein nur das Kondom in Betracht (in alles andere habe ich irgendwie kein Vertrauen). Damit müssen wir dann wohl an den unsichern Tagen bzw. aktuell erst mal bis zu einem halbwegs regelmäßigen Zyklus wohl leben.

Wenn denn der Haussegen wieder gerade hängt und unsere drei Kinder uns überhaupt lassen ;)

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