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Der zweite Monat mit dem neuen Baby | Rückbildung und Entwicklung

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Lebenswoche 6

Die Verdauung der Schneeflocke hat sich plötzlich umgestellt. Statt immer und immer nur ein bisschen ist die Windel plötzlich nur noch alle zwei Tage voll – schlagartig war der zuletzt wirklich sehr wunde Po weg, der mir fast 2 Wochen Sorgen machte.

Sie schenkt uns ihr erstes Lächeln und die ersten „Gespräche“ folgen fast direkt danach.

Insgesamt ist sie sehr viel wacher, sehr viel länger am Stück wach und vor allem auch interessierter an ihrer Umgebung.

Was ebenfalls neu ist: Ich habe dieses kleine schnuffelige Wesen nun nicht mehr nachts auf mir, sondern neben mir oder im Arm. Die 5kg waren dann doch so unangenehm auf meinem Brustkorb (manchmal dachte ich, ich bekome keine Luft mehr!) und irgendwann klappte es dann einfach so mit dem Schlaf im Beistellbett, dann aber auch direkt richtig gut!

Dennoch war der Anblick dieses Babys im Schlafsack NEBEN mir anfangs seeehr ungewohnt. Sehr angenehm: die Schneeflocke wechselt abends auf dem Sofa irgendwann in den Nacht- Modus und schläft für die kommenden 8 bis 12 Stunden tief und recht ruhig. Bis auf Unruhe wegen Bauchweh, aber auch das nicht regelmäßig. Aber Stillen (im Schlaf, also ohne die Augen zu öffnen) recht absehbar so alle 2 1/2- 3 Stunden, womit ich sehr gut leben kann!

Endlich ist auch meine linke Brust weicher und produziert nicht mehr auf Vorrat. Auf Anraten der Hebamme hatte ich nochmals etwas Salbeitee getrunken und wirklich darauf geachtet, beide Seiten abwechselnd zu stillen und nicht links zu bevorzugen, weil diese Seite praller ist.

Ich nehme ein kleines bisschen zu und habe nun wieder 5kg mehr als Vor- Schwangerschatssgewicht drauf. Einerseits finde ich das sehr beruhigend, andererseits nervt mich der Status, daß ich nun genau zwischen normalen Klamotten und Umstandsmode bin. Nix passt richtig, vor allem keine Hose. Fast alles schlabbert oder ist hoffnunglos zu eng.

Der Wochenfluss ist so gut wie weg, nur am Geruch merkt man noch, dass da mal was was gewesen sein muss. Alles andere ist auch wieder komplett fit im Schritt, erste Rückbildungsübungen (Blumen pflücken, Aufzug fahren) darf ich auch schon machen, wie mir meine Hebamme bei einem der seltenen Wochenbettbesuche erzählt. Ebenso leichtes Yoga (Sonnengrüsse und Variationen des abschauenden Hundes, da dort der Beckenboden entlastet ist, man aber die schrägen Bauchmuskeln gut trainieren kann).

Lebenswoche 8

Der Wochenfluss ist plötzlich rosa durchsichtig wieder da, bleibt aber nicht lange.

Ich bin abends immer früher total erschlagen, da ich keinen Mittagsschlaf mehr bekomme. Das Zeitfenster, in dem der Mann die Kinder betreut, passt irgendwie nie mit einer der unvorhersehbaren Schlafphase der Schneeflocke überein.
Umgekehrt kann ich sie immer besser „lesen“ und ahne oft den Grund ihres Weinens.

Ins Tragetuch gebunden schläft sie meist binnen Sekunden ein.

Oder sie knattert deutlich in die Windel bzw. pupst laut wie eine Gießkannen- Tröte.

Die Schneeflocke lutscht nicht nur an ihren Fäusten, sondern lacht zurück und kurze „Unterhaltungen“ sind auch unter den Geschwistern möglich.

Erste Mützen sind nun auch zu klein. Windelgrösse 3 zieht ein.

Ihr Nachtmodus ist geblieben; neu dazu komnt morgens, wenn hier der Schulalltag anläuft, ab und zu das Weiterschlafen in der Federwiege. So kann ich beim Fertigmachen von Kindern & Brotdosen helfen und habe oft auch bei der anschliessenden Distanzbeschulung und paralleles Kücheaufräumen beide Hände frei. Herrlich! Davon abgesehen hängt die Federwiege hier nutzlos rum. 5 Minuten darin liegen und sie weint.

Ich selbst habe das Gefühl, daß sie noch mehr an mir hängt bzw sich noch schlechter abgeben lässt. Immerhin ist sie nun öfter gut drauf, wenn sie auf der Krabbeldecke liegt und etwas oder jemanden beobachten kann. Doch das Gefühl der Dauerbereitschaft bleibt und lässt bei mir die Sehnsucht nach Selbstbestimmtheit wachsen. Denn die anderen Kindern fordern ja nach wie vor fast 24/7 unsere Aufmerksamkeit ein, bald ein Jahr hat uns das Cornoa- Virus fest im Griff.

Ich kam immer noch nicht dazu, den Geburtsbericht zu schreiben, dabei möchte ich so gerne nochmal zurückreisen in diese ganz besonderen Stunden. Das geht aber nicht, wenn ich X Mal dabei unterbrochen werde. Es ärgert mich massiv, daß selbst dafür kein Raum ist und bin deswegen zunehmend verärgert.

Ich würde gerne Rückbildungsgymnastik/ Sport machen, aber komme einfach nicht dazu (siehe „Baby lässt sich nicht abgeben).

Lebenswoche 9

Das letztes Treffen mit meiner Hebamme steht an. Ich verabrede mich mit ihr im Geburtshaus, um wenigstens mal kurz rauszukommen und nicht ständig von den Mädchen gestört zu werden, die dann doch immer wieder in der Schlafzimmertür standen (ich redete mir den Mund fusselig, damit sie wieder gehen, was sie aber nicht taten sondern mich damit massiv auf die Palme brachten. Nicht mal meine Hebamme habe ich für mich alleine!!!).

Mir brennen vor allem meine körperlichen „Probleme“ unter den Nägeln: Nachts habe ich sowas wie Muskelkater und Gelenkschmerzen im Körper, so ein Gefühl als wäre ich 10 Stunden Powershoppen gewesen. Selbst mit der „Sportlermischung“ aus Calcium + Magnesium ging das nicht weg. Außerdem habe ich einen massiv eingerissenen Daumennagel, das was ich immer in der Stillzeit früher oder später bekam (und weswegen ich mir angewöhnte, nur noch mit Spülhandschuhen zu putzen und selbst beim Gemüseschneiden Einweghandschuhe zu tragen). Das zusammen mit meinem wochenlang eingerissenen Mundwinkel nach der Geburt lässt sie stark auf einen leeren Eisenspeicher tippen. Da kann der HB- Wert, der „normale“ Eisenwert noch so toll aufgepowert sein (die Blutabnahme beim Gyn 10 Tage zuvor hatte 14,5 ergeben), der leere Speicher ist nichts Ungewöhnliches nach einer Geburt. Also nehme ich wieder Ferro Sanol und zusätzlich bestelle ich mir Nachtkerzenöl, wovon ich 2000mg pro Tag nehmen soll. Außerdem googelte ich nach Stillrheuma, wo andere Frauen über ganz ähnliche Beschwerden berichten.

Ich beklagte mich über das schwierige Bauernlassen bei der Schneeflocke. Ich kann mich nach dem Stillen oft verrenken wie ich will oder ewig im Kreis laufen und bekomme die Luft doch nicht aus ihrem Bauch. Meist kommt die doofe Luft erst viel später mit einem Schwall Milch wieder raus oder muss den langen, schmerzhaften Weg durch den Bauch nehmen. Gegen das Bauchdrücken trinkt sie wieder Milch (meist viel zu hastig), schluckt dabei nochmehr Luft und manchmal finden wir uns dann in einem kleinen Still- Spuck- Umziehmarathon wieder.

Der Abschied ist wieder sehr komisch; da war jemand so nah an mir dran und nun wird er wieder aus meinem Leben verschwinden. Zudem war sie neben Mann, Kindern und Kassiererinnen mein einziger Kontakt.

Auf der anderen Seite ist mein Baby schon lange kein Neugeborenes mehr. Es fällt mir ein wenig schwer, dieser besonderen Zeit adieu zu sagen nd auf der anderen Seit freue ich mich über jeden Entwicklungsschritt der Schneeflocke <3


Für die Statistik:
Bauchumfang: 5+2: 98cm | 40+1: 116cm | heute: 107cm
Gewicht: 5+2: 70kg | 40+1: 80.8kg | heute: 75.5kg


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